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Lot 3069 - A196 Gemälde Alter Meister - Freitag, 26. März 2021, 14.00 Uhr

ANNE VALLAYER-COSTER

(1744 Paris 1818)
Stillleben mit Pfirsichen, Pflaumen in einem Flechtkorb und einem Schinken. Um 1763–1765.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und schwer leserlich datiert: Melle Vallayer 17(63).
54,8 × 77,4 cm.

Provenienz:
Privatsammlung, Basel.

Ausstellung:
Washington 2002/Dallas 2002–2003/New York 2003, Anne Vallayer-Coster. Painter to the Court of Marie-Antoinette, National Gallery of Art, Washington D. C., 30.6.–22.9.2002/Dallas Museum of Art, 13.10.2002–5.1.2003/The Frick Collection, New York, 21.1.–23.3.2003, Nr. 1.

Literatur:
Eik Kahng und Marianne Roland Michel: Anne Vallayer-Coster. Painter to the Court of Marie-Antoinette, New Haven/London 2002, S. 41, Kat.-Nr. 1, Abb. 5.

Das hier angebotene Gemälde aus langjährigem Basler Privatbesitz ist eines der frühesten bekannten Werke der Künstlerin Anne Vallayer-Coster, deren Stil sich in ihren frühen Jahren an das Œuvre des berühmten Stilllebenmalers Jean Siméon Chardin (1699–1779) anlehnt. Als Tochter eines Goldschmieds und einer Miniaturmalerin wurde Vallayer-Coster bereits mit 26 Jahren als eine von wenigen Frauen 1770 in der prestigeträchtigen Académie royale de peinture et de sculpture aufgenommen und wurde unter anderem von Denis Diderot (1713–1784) und der französischen Bourgeoisie als Ausnahmekünstlerin gefeiert. Wenige Jahre später, um 1784, galt sie als renommierteste Stilllebenmalerin Frankreichs.

Sie studierte vermutlich in jungen Jahren unter dem berühmten Landschaftsmaler Claude Joseph Vernet (1714–1789) und spezialisierte sich auf Stilllebendarstellungen, später insbesondere auf Blumenbouquets. Zu ihren Auftraggebern zählten unter anderem Königin Marie-Antoinette (1755–1793) und Prinz de Conti (1717–1776), einer der wichtigsten Sammler der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, sowie Kaiserin Josephine de Beauharnais (1763–1814) im Anschluss an die Französische Revolution.

Bei dem angebotenen Küchenstillleben, das Vallayer-Coster als knapp 20-Jährige malte, wird die schnelle und spontane Malweise ihres Frühwerks deutlich, die von einer monochromen Farbpalette geprägt ist. Letztere, sowie die Auswahl der dargestellten Objekte – Pfirsiche, ein Pflaumenkorb, ein Schinken auf einem Steinteller und ein Krug auf einem Tisch – sind offensichtlich an Chardins charakteristischen Beobachtungen des täglichen Lebens angelehnt, so beispielsweise seine "Fastenmahlzeit“ von 1731, die sich im Musée du Louvre befindet (Inv.-Nr. 3205, Öl auf Leinwand, 33 × 41 cm).

Das kürzlich in einer Basler Privatsammlung wiederentdeckte Stillleben stellt eine bedeutende Ergänzung im Œuvre von Anne Vallayer-Coster dar und steht als Frühwerk exemplarisch für die stilistische Entwicklung einer der bedeutendsten Malerinnen des 18. Jahrhunderts.

CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)


Verkauft für CHF 19 820 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr