Lot 3031 - A195 Schweizer Kunst - Freitag, 04. Dezember 2020, 14.00 Uhr
FERDINAND HODLER
(Bern 1853–1918 Genf)
Thunersee mit Niesen. 1912–13.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: F. Hodler.
61,5 × 85,5 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung, erworben am 8. Mai 1913 im Kunstverein der Stadt Solothurn von der Urgrossmutter der heutigen Besitzer (Kaufquittung in Kopie vorhanden).
Ausstellungen:
- Wohl Basel 1913, März-Ausstellung 1913, Kunsthalle Basel, Basel, 9.3.–31.3.1913, Nr. 14 oder 15, als "Le Niesen, lac de Thoune".
- Solothurn 1913, Turnus-Ausstellung des Schweizerischen Kunstvereins, Saalbau, Solothurn, 27.4.–12.5.1913, Nr. 106, als "Niesen".
- Wien 1962–63, Ferdinand Hodler. 1853–1918, Nr. 60, als "Der Niesen, 1911".
- Zürich und Biel 1964, Ferdinand Hodler. Landschaften der Reife und Spätzeit, Kunsthaus Zürich, Nr. 59 und Nr. 28, als "Der Niesen im Nebel".
- Tokyo und Chur 1977, Die Alpen in der Schweizer Malerei. Les alpes dans la peinture suisse. The Alps in Swiss painting, Odayku Grand Gallery und Bündner Kunstmuseum, Tokyo und Chur, 25.3.–19.4.1977 und 5.6.–21.8.1977, Nr. 89 und 54, als "Der Niesen, um 1911–12".
- Vevey 1995, chacun sa montagne, organisée par le Club Alpin Suisse, Musée Jenisch, Vevey, 27.8.–5.11.1995, Nr. 4, als "Les Niesen et le lac de Thoune, um 1911".
- Solothurn und Frankfurt 1996–97, Freundschaft und Kunstsinn. Die ehemaligen Solothurner Ferdinand Hodler-Sammlungen, Kunstmuseum Solothurn und Schirn Kunsthalle, Solothurn und Frankfurt am Main, 15.6.–22.9.1996 und 2.10.1996–5.1.1997, als "Der Niesen im Nebel, um 1911".
- Grenoble und Turin 1998, Le sentiment de la montagne, Musée de Grenoble und Palazzo Bricherasio, Grenoble und Torino, 1.3.–1.6.1998 und 1.7.–15.10.1998, Nr. 203, als "Le Niesen avec le lac the Thoune".
- Aarau 1998, Ferdinand Hodler – Piet Mondrian, Aargauer Kunsthaus, Aarau, 14.6.–6.9.1998, als "Der Niesen im Nebel, um 1911".
- Thun 1998, Der Niesen. Ein Berg im Spiegel der Kunst, Kunstmuseum Thun, 24.9.–8.11.1998, als "Niesen mit Thunersee, um 1911".
- Den Haag 1999, Ferdinand Hodler 1853–1918, Gemeentemuseum, Den Haag, 6.2.–2.5.1999, Nr. 75, als "Der Niesen im Nebel, um 1911".
- Trubschachen 2005, 17. Kunstausstellung Trubschachen. Schweizer Kunst von F. Hodler bis heute, Kulturverein Trubschachen, 25.6.–17.7.2005, Nr. 5, als "Niesen mit Thunersee, um 1911".
- Bonn 2017–18, Ferdinand Hodler. Maler der frühen Moderne, Bundeskunsthalle, Bonn, 8.9.2017–27.1.2018, Nr. 26.
- Genf und Bern 2018–19, Hodler – Parallelismus, Musée Rath und Kunstmuseum Bern, Genf und Bern, 20.4.–19.8.2018 und 14.9.2018–13.1.2019, Nr. 97.
Literatur:
- Wohl G.: Die März-Ausstellung in der Kunsthalle, National-Zeitung, Nr. 76, 19.3.1913, S. 3.
- Thomas Schmutz: Hodler und die Farbe: Ein Blick auf den Niesen, in: Thun 1998, S. 106, 107 (mit Abb.).
- Ausst. Kat. Ferdinand Hodler – Piet Mondrian. Eine Begegnung, Aargauer Kunsthaus, hrsg. von Beat Wismer, 1998, S. 13–39.
- Oskar Bätschmann und Paul Müller: Ferdinand Hodler. Catalogue raisonné der Gemälde, Bd. II, Die Landschaften, Zürich 2012, S. 396, Nr. 492 (mit Abb.).
Der Niesen, der sich über dem Thunersee erhebt, stellt ein zentrales und immer wiederkehrendes Motiv in Ferdinand Hodler’s Oeuvre dar. Das Werk "Thunersee mit Niesen", dürfte im Winter 1912/13 entstanden sein, als sich Hodler intensiv mit dem Niesen beschäftigte, während seine geliebte Valentine Godé-Darel in Hilterfingen zur Kur weilte. Der Künstler schuf in dieser Zeit eine "ganze Reihe von Niesen- und Stockhorn Landschaften" und brachte eine "reiche Fracht" nach Hause, die er in der Galerie Moss ausstellte. (Loosli 1921–24, Bd. III. S. 135; NZZ, 1.661912, Nr, 151, Zweites Morgenblatt, S. 1).
Das hier vorliegende Werk ist ein Beispiel Hodler’s Kunstverständnis und Ästhetik der "Harmonie der Natur": "…Was ich an der Malerei am höchsten schätze, das ist die Form. Alles andere ist da, um der Form zu dienen. Die wichtigste dieser Dienerinnen ist die Farbe. Ich liebe die Klarheit in einem Gemälde und darum liebe ich den Parallelismus…" (Ferdinand Hodler, 1904)
Der Standort ist so gewählt, dass der Niesen als gleichschenkligen Dreieck erscheint, der Berg wird von Hodler isoliert inszeniert. Diese symmetrische Komposition, die menschenleere Landschaft und das "blaue und durchsichtige" Lichtspiel über dem Thunersee, das von einem leicht rosafarbenen und grünen Balken unterstrichen wird, verleiht dem Werk eine einmalige harmonische Stille, die den Betrachter zu fesseln vermag.
Schweizer Privatsammlung, erworben am 8. Mai 1913 im Kunstverein der Stadt Solothurn von der Urgrossmutter der heutigen Besitzer (Kaufquittung in Kopie vorhanden).
Ausstellungen:
- Wohl Basel 1913, März-Ausstellung 1913, Kunsthalle Basel, Basel, 9.3.–31.3.1913, Nr. 14 oder 15, als "Le Niesen, lac de Thoune".
- Solothurn 1913, Turnus-Ausstellung des Schweizerischen Kunstvereins, Saalbau, Solothurn, 27.4.–12.5.1913, Nr. 106, als "Niesen".
- Wien 1962–63, Ferdinand Hodler. 1853–1918, Nr. 60, als "Der Niesen, 1911".
- Zürich und Biel 1964, Ferdinand Hodler. Landschaften der Reife und Spätzeit, Kunsthaus Zürich, Nr. 59 und Nr. 28, als "Der Niesen im Nebel".
- Tokyo und Chur 1977, Die Alpen in der Schweizer Malerei. Les alpes dans la peinture suisse. The Alps in Swiss painting, Odayku Grand Gallery und Bündner Kunstmuseum, Tokyo und Chur, 25.3.–19.4.1977 und 5.6.–21.8.1977, Nr. 89 und 54, als "Der Niesen, um 1911–12".
- Vevey 1995, chacun sa montagne, organisée par le Club Alpin Suisse, Musée Jenisch, Vevey, 27.8.–5.11.1995, Nr. 4, als "Les Niesen et le lac de Thoune, um 1911".
- Solothurn und Frankfurt 1996–97, Freundschaft und Kunstsinn. Die ehemaligen Solothurner Ferdinand Hodler-Sammlungen, Kunstmuseum Solothurn und Schirn Kunsthalle, Solothurn und Frankfurt am Main, 15.6.–22.9.1996 und 2.10.1996–5.1.1997, als "Der Niesen im Nebel, um 1911".
- Grenoble und Turin 1998, Le sentiment de la montagne, Musée de Grenoble und Palazzo Bricherasio, Grenoble und Torino, 1.3.–1.6.1998 und 1.7.–15.10.1998, Nr. 203, als "Le Niesen avec le lac the Thoune".
- Aarau 1998, Ferdinand Hodler – Piet Mondrian, Aargauer Kunsthaus, Aarau, 14.6.–6.9.1998, als "Der Niesen im Nebel, um 1911".
- Thun 1998, Der Niesen. Ein Berg im Spiegel der Kunst, Kunstmuseum Thun, 24.9.–8.11.1998, als "Niesen mit Thunersee, um 1911".
- Den Haag 1999, Ferdinand Hodler 1853–1918, Gemeentemuseum, Den Haag, 6.2.–2.5.1999, Nr. 75, als "Der Niesen im Nebel, um 1911".
- Trubschachen 2005, 17. Kunstausstellung Trubschachen. Schweizer Kunst von F. Hodler bis heute, Kulturverein Trubschachen, 25.6.–17.7.2005, Nr. 5, als "Niesen mit Thunersee, um 1911".
- Bonn 2017–18, Ferdinand Hodler. Maler der frühen Moderne, Bundeskunsthalle, Bonn, 8.9.2017–27.1.2018, Nr. 26.
- Genf und Bern 2018–19, Hodler – Parallelismus, Musée Rath und Kunstmuseum Bern, Genf und Bern, 20.4.–19.8.2018 und 14.9.2018–13.1.2019, Nr. 97.
Literatur:
- Wohl G.: Die März-Ausstellung in der Kunsthalle, National-Zeitung, Nr. 76, 19.3.1913, S. 3.
- Thomas Schmutz: Hodler und die Farbe: Ein Blick auf den Niesen, in: Thun 1998, S. 106, 107 (mit Abb.).
- Ausst. Kat. Ferdinand Hodler – Piet Mondrian. Eine Begegnung, Aargauer Kunsthaus, hrsg. von Beat Wismer, 1998, S. 13–39.
- Oskar Bätschmann und Paul Müller: Ferdinand Hodler. Catalogue raisonné der Gemälde, Bd. II, Die Landschaften, Zürich 2012, S. 396, Nr. 492 (mit Abb.).
Der Niesen, der sich über dem Thunersee erhebt, stellt ein zentrales und immer wiederkehrendes Motiv in Ferdinand Hodler’s Oeuvre dar. Das Werk "Thunersee mit Niesen", dürfte im Winter 1912/13 entstanden sein, als sich Hodler intensiv mit dem Niesen beschäftigte, während seine geliebte Valentine Godé-Darel in Hilterfingen zur Kur weilte. Der Künstler schuf in dieser Zeit eine "ganze Reihe von Niesen- und Stockhorn Landschaften" und brachte eine "reiche Fracht" nach Hause, die er in der Galerie Moss ausstellte. (Loosli 1921–24, Bd. III. S. 135; NZZ, 1.661912, Nr, 151, Zweites Morgenblatt, S. 1).
Das hier vorliegende Werk ist ein Beispiel Hodler’s Kunstverständnis und Ästhetik der "Harmonie der Natur": "…Was ich an der Malerei am höchsten schätze, das ist die Form. Alles andere ist da, um der Form zu dienen. Die wichtigste dieser Dienerinnen ist die Farbe. Ich liebe die Klarheit in einem Gemälde und darum liebe ich den Parallelismus…" (Ferdinand Hodler, 1904)
Der Standort ist so gewählt, dass der Niesen als gleichschenkligen Dreieck erscheint, der Berg wird von Hodler isoliert inszeniert. Diese symmetrische Komposition, die menschenleere Landschaft und das "blaue und durchsichtige" Lichtspiel über dem Thunersee, das von einem leicht rosafarbenen und grünen Balken unterstrichen wird, verleiht dem Werk eine einmalige harmonische Stille, die den Betrachter zu fesseln vermag.
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