Lot 3553 - A193 Impressionismus & Moderne - Freitag, 03. Juli 2020, 16.00 Uhr
GIORGIO DE CHIRICO
(Volos 1888–1978 Rom)
Piazza d'Italia. 1945–49.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: g. de Chirico. Verso auf der Leinwand bezeichnet und signiert: Questa è un' opera onia originale / Giorgio de Chirico / Roma 23 Sett. 1952.
50 × 40 cm.
Wir danken der Fondazione Giorgio de Chirico für die Bestätigung der Authentizität des Werkes, Rom, Mai 2020.
Provenienz:
- Galleria La Nuova Bussola, Turin.
- Privatsammlung Tessin, in den 1950er-Jahren in obiger Galerie erworben und durch Erbschaft an die heutigen Besitzer.
Als Sohn italienischer Eltern in Griechenland geboren, ist Giorgio de Chirico seit seiner frühen Kindheit von Bildern der Antike umgeben. Klassische Mythologie, Geschichte und Architektur bildeten eine Quelle der Inspiration für den Künstler, der diese Themen oft in einen zeitgenössischen Rahmen einfliessen lässt.
Nach einer neoklassischen und dann neobarocken Periode greift Giorgio de Chirico die Themen wieder auf, die für seine metaphysischen Gemälde der 1920er Jahre charakteristisch sind, darunter auch die Serie der italienischen Piazza. Sie beginnt vor dem Ersten Weltkrieg und wird zu verschiedenen Zeitpunkten seiner Karriere aufgegriffen, bleibt also eine ständige Quelle der Inspiration für Giorgio de Chirico, die er als "die unendlichen Möglichkeiten einer endlichen Sammlung von Objekten" sieht (Michael R. Taylor, Giorgio de Chirico und der Mythos der Ariadne, Philadelphia, Philadelphia Museum of Art, 2002, S. 133).
Als eines der ikonischen Bilder in de Chiricos Werk zeigt das vorliegende Gemälde eine rätselhafte, trostlose städtische Umgebung, deren unheimliche Atmosphäre für die metaphysischen Gemälde des Künstlers charakteristisch ist. Die Hauptmotive der italienische Piazza Serie finden sich auch hier, mit den leeren Säulenhallen, den angedeuteten Schatten zweier Personen und der einsamen Skulptur, die das Zentrum der Komposition dominiert. Obwohl de Chirico die Identität dieser Skulptur nie preisgegeben hat, geht man davon aus, dass sie auf dem Denkmal des Journalisten Giovanni Battista Bottero auf der Turiner Piazza Largo IV Marzo basiert. Das Werk setzt sich mit de Chiricos Kernidee auseinander: Klassizismus, Moderne, Zeit, Melancholie, Nostalgie und Existenz. Ardengo Soffici findet für die metaphysischen Kompositionen de Chiricos die passenden Worte "Giorgio de Chirico gibt wie kein anderer die ergreifende Melancholie des Endes eines schönen Tages in einer alten italienischen Stadt wieder (…)" (Michael R. Taylor, Giorgio de Chirico and the myth of Ariadne, Philadelphia, Philadelphia Museum of Art, 2002, S. 27/28.)
Provenienz:
- Galleria La Nuova Bussola, Turin.
- Privatsammlung Tessin, in den 1950er-Jahren in obiger Galerie erworben und durch Erbschaft an die heutigen Besitzer.
Als Sohn italienischer Eltern in Griechenland geboren, ist Giorgio de Chirico seit seiner frühen Kindheit von Bildern der Antike umgeben. Klassische Mythologie, Geschichte und Architektur bildeten eine Quelle der Inspiration für den Künstler, der diese Themen oft in einen zeitgenössischen Rahmen einfliessen lässt.
Nach einer neoklassischen und dann neobarocken Periode greift Giorgio de Chirico die Themen wieder auf, die für seine metaphysischen Gemälde der 1920er Jahre charakteristisch sind, darunter auch die Serie der italienischen Piazza. Sie beginnt vor dem Ersten Weltkrieg und wird zu verschiedenen Zeitpunkten seiner Karriere aufgegriffen, bleibt also eine ständige Quelle der Inspiration für Giorgio de Chirico, die er als "die unendlichen Möglichkeiten einer endlichen Sammlung von Objekten" sieht (Michael R. Taylor, Giorgio de Chirico und der Mythos der Ariadne, Philadelphia, Philadelphia Museum of Art, 2002, S. 133).
Als eines der ikonischen Bilder in de Chiricos Werk zeigt das vorliegende Gemälde eine rätselhafte, trostlose städtische Umgebung, deren unheimliche Atmosphäre für die metaphysischen Gemälde des Künstlers charakteristisch ist. Die Hauptmotive der italienische Piazza Serie finden sich auch hier, mit den leeren Säulenhallen, den angedeuteten Schatten zweier Personen und der einsamen Skulptur, die das Zentrum der Komposition dominiert. Obwohl de Chirico die Identität dieser Skulptur nie preisgegeben hat, geht man davon aus, dass sie auf dem Denkmal des Journalisten Giovanni Battista Bottero auf der Turiner Piazza Largo IV Marzo basiert. Das Werk setzt sich mit de Chiricos Kernidee auseinander: Klassizismus, Moderne, Zeit, Melancholie, Nostalgie und Existenz. Ardengo Soffici findet für die metaphysischen Kompositionen de Chiricos die passenden Worte "Giorgio de Chirico gibt wie kein anderer die ergreifende Melancholie des Endes eines schönen Tages in einer alten italienischen Stadt wieder (…)" (Michael R. Taylor, Giorgio de Chirico and the myth of Ariadne, Philadelphia, Philadelphia Museum of Art, 2002, S. 27/28.)
CHF 100 000 / 150 000 | (€ 103 090 / 154 640)
Verkauft für CHF 219 900 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr