Lot 3074* - A192 Gemälde Alter Meister - Freitag, 19. Juni 2020, 14.00 Uhr
NOËL-NICOLAS COYPEL
(1690 Paris 1734)
Der Triumph der Amphitrite.
Öl auf Leinwand.
153 × 123 cm.
Gutachten:
- François Marandet, 19.10.2019.
- Jérôme Delaplanche, 18.12.2019.
Provenienz:
- Sammlung Beau-Regard, Familie Thormann, Bern (verso mit Etikett).
- Europäischer Privatbesitz.
Diese eindrückliche Darstellung, die kürzlich in einer Privatsammlung entdeckt wurde, zeigt Amphitrite, Tochter des Meeresgottes Nereus und Herrscherin der Meere, die für ihre Schönheit bekannt war. Poseidon warb um sie und sandte einen Delphin, um die anfänglich zögernde Nereide für sich zu gewinnen. Aus ihrer Vereinigung entstand der Meeresgott Triton.
Weibliche mythologische Darstellungen wie die Geburt der Venus, der Triumph der Amphitrite, der Raub der Europa und der Triumph der Galatea waren aufgrund ihrer Sinnlichkeit sehr beliebte Sujets im 18. Jahrhundert in Frankreich, und boten den Künstlern die Möglichkeit ihre Auftraggeberinnen in einem sogenannten "portrait historié" als Gottheit oder Nereide darzustellen.
Auch bei dem hier angebotenen Gemälde handelt es sich wohl um ein solches Porträt. Bei der Dargestellten könnte es sich möglicherweise um Marthe Delisle handeln, deren Ehemann Georges Thormann (1655–1708) in Paris als Minister tätig war. Bis ins 20. Jahrhundert befand sich das Gemälde in Besitz der Familie Thormann, deren Wappen verso auf der Rückseite angebracht ist.
Der Künstler Noël-Nicolas Coypel war auf mythologische Darstellungen spezialisiert und malte unter anderem 1727 den Raub der Europa, heute im Philadelphia Museum of Art (Inv.-Nr. 1978-160-1, Öl auf Leinwand, 127 × 193 cm; siehe Jérôme Delaplanche: Noël-Nicolas Coypel, Paris 2004, Kat.-Nr. P35, S. 94–95). Der Stil unseres Gemäldes ist akademischer und deutet auf eine frühere Entstehung hin. François Marandet datiert es um 1719 und vermutet, dass das Porträt von Jean-Baptiste van Loo (1684–1745) gemalt wurde, der sich im selben Jahr in Paris niedergelassen hatte und mit Coypel befreundet war.
Jérôme Delaplanche und François Marandet bestätigen beide die Eigenhändigkeit des hier angebotenen Gemäldes und bezeichnen es als ein besonders qualitätsvolles und bedeutendes Werk des französischen Künstlers Noël-Nicolas Coypel, wofür wir ihnen danken.
- François Marandet, 19.10.2019.
- Jérôme Delaplanche, 18.12.2019.
Provenienz:
- Sammlung Beau-Regard, Familie Thormann, Bern (verso mit Etikett).
- Europäischer Privatbesitz.
Diese eindrückliche Darstellung, die kürzlich in einer Privatsammlung entdeckt wurde, zeigt Amphitrite, Tochter des Meeresgottes Nereus und Herrscherin der Meere, die für ihre Schönheit bekannt war. Poseidon warb um sie und sandte einen Delphin, um die anfänglich zögernde Nereide für sich zu gewinnen. Aus ihrer Vereinigung entstand der Meeresgott Triton.
Weibliche mythologische Darstellungen wie die Geburt der Venus, der Triumph der Amphitrite, der Raub der Europa und der Triumph der Galatea waren aufgrund ihrer Sinnlichkeit sehr beliebte Sujets im 18. Jahrhundert in Frankreich, und boten den Künstlern die Möglichkeit ihre Auftraggeberinnen in einem sogenannten "portrait historié" als Gottheit oder Nereide darzustellen.
Auch bei dem hier angebotenen Gemälde handelt es sich wohl um ein solches Porträt. Bei der Dargestellten könnte es sich möglicherweise um Marthe Delisle handeln, deren Ehemann Georges Thormann (1655–1708) in Paris als Minister tätig war. Bis ins 20. Jahrhundert befand sich das Gemälde in Besitz der Familie Thormann, deren Wappen verso auf der Rückseite angebracht ist.
Der Künstler Noël-Nicolas Coypel war auf mythologische Darstellungen spezialisiert und malte unter anderem 1727 den Raub der Europa, heute im Philadelphia Museum of Art (Inv.-Nr. 1978-160-1, Öl auf Leinwand, 127 × 193 cm; siehe Jérôme Delaplanche: Noël-Nicolas Coypel, Paris 2004, Kat.-Nr. P35, S. 94–95). Der Stil unseres Gemäldes ist akademischer und deutet auf eine frühere Entstehung hin. François Marandet datiert es um 1719 und vermutet, dass das Porträt von Jean-Baptiste van Loo (1684–1745) gemalt wurde, der sich im selben Jahr in Paris niedergelassen hatte und mit Coypel befreundet war.
Jérôme Delaplanche und François Marandet bestätigen beide die Eigenhändigkeit des hier angebotenen Gemäldes und bezeichnen es als ein besonders qualitätsvolles und bedeutendes Werk des französischen Künstlers Noël-Nicolas Coypel, wofür wir ihnen danken.
CHF 30 000 / 40 000 | (€ 30 930 / 41 240)
Verkauft für CHF 85 700 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr