Lot 3249 - A191 Impressionismus & Moderne - Freitag, 06. Dezember 2019, 16.30 Uhr
MARC CHAGALL
(Wizebsk 1887–1985 Saint-Paul-de-Vence)
Repos sur coq et chevauchée au village rouge. 1975-78.
Gouache, Tempera und Tusche auf Papier.
Unten links mit dem Nachlassstempel: Marc Chagall.
65,3 x 50 cm.
Wir danken dem Comité Marc Chagall für die Bestätigung der Authentizität des Werkes, Paris, 15. Oktober 2019.
Provenienz:
- Nachlass Marc Chagall.
- Thomas Ammann Fine Art, Zürich.
- Privatsammlung Schweiz, bei obiger Galerie erworben.
Voller Mystik und Mythologie erweckt das Lebenswerk von Marc Chagall weltweit Faszination. Als Malerpoet, wie er genannt wird, versteht er es wie kein anderer Künstler, mit seinen Gemälden einen Einblick in seine russisch-jüdische Vergangenheit zu verschaffen. Eine verträumte Welt voller Wunder lässt er darin entstehen, die den Menschen im Alltag begegnet. Aber auch ernsthafte und belastende Themen, wie die Unterdrückung der Juden, die seine Persönlichkeit nicht unwesentlich prägen, erlangen in seinem Lebenswerk Bedeutung.
Geboren 1887 als Moische Segal in Witebsk, besucht Chagall die jüdische Elementarschule. Seine Mutter verhilft ihm schon bald zu einem Übertritt in die Gemeindeschule, wo der junge Chagall schliesslich russisch lernt. In dieser Zeit, so schildert es der Künstler selbst, fehlt ihm jeglicher Kontakt zur Kunst. Nicht ein Mal sieht er in seiner Heimatstadt eine Zeichnung oder ein Bild. Als Chagall jedoch eines Tages einen Mitschüler ein Bild aus einer Zeitschrift abzeichnen sieht, entfacht seine Leidenschaft und er beginnt selbst zu zeichnen und zu malen. Die avantgardistischen Strömungen, von welchen der Aufenthalt in Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts geprägt ist, verhelfen dem jungen Russen zum entscheidenden Durchbruch. Er entwickelt einen eigenständigen Stil, der sich besonders durch die Dynamik der Farben, begleitet von phantasievollen Darstellungen, auszeichnet.
Nach zahlreichen Reisen und Aufenthalten im Ausland, darunter die Vereinigten Staaten sowie seine weissrussische Heimat, wählt Chagall das Leben in der französischen Provinz. Saint-Paul-de-Vence wird seine neue Heimat, wo er sich das Anwesen „La Colline“ mit einem Atelier aufbaut. Hier entdeckt der Künstler das Element Licht auf eine Art und Weise, wie es ihm in seiner Heimatstadt nie begegnet war. Die Farben in seinen Werken fallen leuchtender und heller aus als zuvor. Dieser Ort lässt in Chagalls Werken die mit Freude und Leben erfüllte Natur aufleben. Darstellungen von Tieren, Liebespaaren, Zirkusartisten oder musizierenden Menschen prägen sein Schaffen.
Das hier vorliegende Werk „Repos sur coq et chevauchée au village rouge“ ist in ebendiese Phase seines Schaffens einzuordnen. Unter zahlreichen Werken in Öl und Gouache präsentiert auch diese Arbeit eine Dorfszene seiner neuen Heimat Saint-Paul-de-Vence. Das Spiel mit dem Licht verleiht der Umgebung einen mystischen und einzigartigen Charakter. Wie das Element Licht, bildet auch die Farbwahl in Chagalls Schaffen einen wichtigen Bestandteil seines Ausdrucks und verbirgt einen tiefreichenden Sinn. Das Leben von Marc Chagall zeugt historisch wie auch kunsthistorisch von einer turbulenten Zeit. Kriegsjahre, Revolutionen, genauso wie avantgardistische Bewegungen beeinflussen sein Lebenswerk.
Trotz düsterer Stimmung und erschwerten Lebensverhältnissen verliert Marc Chagall seine Lebensfreude nie und fügt die unerschütterliche Liebe, die ihm seine Familie stets mitgegeben hat, in all sein Schaffen ein. Wie Marc Chagall selbst formuliert: "In unserem Leben gibt es wie auf der Palette eines Malers nur eine einzige Farbe, die dem Leben und der Kunst Sinn verleiht, die Farbe der Liebe." (Jacob Baal-Teshuva, Marc Chagall, 1998, S. 10) Die dominierende Farbe Rot prägt damit nicht nur den Ausdruck und die Atmosphäre von „Repos sur coq et chevauchée au village rouge“, sondern begleitet den Künstler und dessen Leben als Symbol der Liebe über all die schwere Zeit hinaus.
Provenienz:
- Nachlass Marc Chagall.
- Thomas Ammann Fine Art, Zürich.
- Privatsammlung Schweiz, bei obiger Galerie erworben.
Voller Mystik und Mythologie erweckt das Lebenswerk von Marc Chagall weltweit Faszination. Als Malerpoet, wie er genannt wird, versteht er es wie kein anderer Künstler, mit seinen Gemälden einen Einblick in seine russisch-jüdische Vergangenheit zu verschaffen. Eine verträumte Welt voller Wunder lässt er darin entstehen, die den Menschen im Alltag begegnet. Aber auch ernsthafte und belastende Themen, wie die Unterdrückung der Juden, die seine Persönlichkeit nicht unwesentlich prägen, erlangen in seinem Lebenswerk Bedeutung.
Geboren 1887 als Moische Segal in Witebsk, besucht Chagall die jüdische Elementarschule. Seine Mutter verhilft ihm schon bald zu einem Übertritt in die Gemeindeschule, wo der junge Chagall schliesslich russisch lernt. In dieser Zeit, so schildert es der Künstler selbst, fehlt ihm jeglicher Kontakt zur Kunst. Nicht ein Mal sieht er in seiner Heimatstadt eine Zeichnung oder ein Bild. Als Chagall jedoch eines Tages einen Mitschüler ein Bild aus einer Zeitschrift abzeichnen sieht, entfacht seine Leidenschaft und er beginnt selbst zu zeichnen und zu malen. Die avantgardistischen Strömungen, von welchen der Aufenthalt in Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts geprägt ist, verhelfen dem jungen Russen zum entscheidenden Durchbruch. Er entwickelt einen eigenständigen Stil, der sich besonders durch die Dynamik der Farben, begleitet von phantasievollen Darstellungen, auszeichnet.
Nach zahlreichen Reisen und Aufenthalten im Ausland, darunter die Vereinigten Staaten sowie seine weissrussische Heimat, wählt Chagall das Leben in der französischen Provinz. Saint-Paul-de-Vence wird seine neue Heimat, wo er sich das Anwesen „La Colline“ mit einem Atelier aufbaut. Hier entdeckt der Künstler das Element Licht auf eine Art und Weise, wie es ihm in seiner Heimatstadt nie begegnet war. Die Farben in seinen Werken fallen leuchtender und heller aus als zuvor. Dieser Ort lässt in Chagalls Werken die mit Freude und Leben erfüllte Natur aufleben. Darstellungen von Tieren, Liebespaaren, Zirkusartisten oder musizierenden Menschen prägen sein Schaffen.
Das hier vorliegende Werk „Repos sur coq et chevauchée au village rouge“ ist in ebendiese Phase seines Schaffens einzuordnen. Unter zahlreichen Werken in Öl und Gouache präsentiert auch diese Arbeit eine Dorfszene seiner neuen Heimat Saint-Paul-de-Vence. Das Spiel mit dem Licht verleiht der Umgebung einen mystischen und einzigartigen Charakter. Wie das Element Licht, bildet auch die Farbwahl in Chagalls Schaffen einen wichtigen Bestandteil seines Ausdrucks und verbirgt einen tiefreichenden Sinn. Das Leben von Marc Chagall zeugt historisch wie auch kunsthistorisch von einer turbulenten Zeit. Kriegsjahre, Revolutionen, genauso wie avantgardistische Bewegungen beeinflussen sein Lebenswerk.
Trotz düsterer Stimmung und erschwerten Lebensverhältnissen verliert Marc Chagall seine Lebensfreude nie und fügt die unerschütterliche Liebe, die ihm seine Familie stets mitgegeben hat, in all sein Schaffen ein. Wie Marc Chagall selbst formuliert: "In unserem Leben gibt es wie auf der Palette eines Malers nur eine einzige Farbe, die dem Leben und der Kunst Sinn verleiht, die Farbe der Liebe." (Jacob Baal-Teshuva, Marc Chagall, 1998, S. 10) Die dominierende Farbe Rot prägt damit nicht nur den Ausdruck und die Atmosphäre von „Repos sur coq et chevauchée au village rouge“, sondern begleitet den Künstler und dessen Leben als Symbol der Liebe über all die schwere Zeit hinaus.
CHF 120 000 / 180 000 | (€ 123 710 / 185 570)
Verkauft für CHF 158 900 (inkl. Aufgeld)
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