Lot 3747* - A189 Grafik & Multiples - Samstag, 29. Juni 2019, 10.00 Uhr
FRANZ GERTSCH
(Mörigen 1930–lebt und arbeitet in Rüschegg)
Gräser I. 2000.
Farbiger Holzschnitt. ea 4/7, Künstlerexemplar ausserhalb der Auflage von 27. Darstellung 136 x 125 cm auf Kumohadamashi-Japanpapier von Heizaburo Iwano 172 x 153 cm. Gedruckt von Nik Hausmann, Franz und Maria Gertsch. Farbunikat.
Im Original-Künstlerrahmen.
Im Original-Künstlerrahmen.
Wir danken Albrecht Gertsch für seine freundliche Unterstützung.
Provenienz: Direkt vom Künstler im Jahr 2002 erworben, seitdem Privatsammlung Rheinland.
Werkverzeichnis: Masson, Nr. 22b.
„Auch als Erwachsener bewahrt er die Fähigkeit, im unmittelbar Gegebenen, eigentlich Banalen die Sensation des Bildwürdigen zu erkennen.“ (Affentranger- Kirchrath, Angelika: Franz Gertsch. Die Magie des Realen, Bern 2004, S. 209)
Der Schweizer Franz Gertsch gehört mit seinen monumentalen Holzschnitten zu den bedeutendsten und einflussreichsten Druckgrafikern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. „Die Absicht bei den Holzschnitten war von Anfang an, mir einen alten Traum zu erfüllen – den von einem monochrom realistischen Bild“ (zit. Franz Gertsch, in: Ausst.Kat. „Franz Gertsch. Holzschnitte und Malerei auf Papier, Kunstmuseum Bern, September – November 1994, S. 56) So beschliesst er 1986 sich ausschliesslich dem Holzschnitt zu widmen.
„An einem Novembermorgen 1990 spazierte ich mit der Kamera den Fluss entlang. Es war neblig, und es hatte den ersten Raureif. Als der Nebel sich lichtete kam die Sonne durch, und ihre Strahlen brachten den Raureif zum Schmelzen. Tropfen und kleine Eisstückchen fielen von den Bäumen ins Wasser, und so entstand dieses Licht-Wasser-Spiel.“ (Franz Gertsch) Dieses Naturerlebnis ist die Grundlage für Gertschs grossformatiges Triptychon „Schwarzwasser“, aus dem wir das Detail 1 aus dem rechten Flügel anbieten (Los 3747). Eindrücklich stellt er seinen meisterlichen Umgang mit dem Holzschnitt unter Beweis. Die unterschiedliche Anordnung und Intensität der geschnittenen Punkte und Striche schafft in dem vorliegenden Werk eine Wellenbewegung, die sich vom rechten oberen Rand in die Mitte erstreckt. Nur das Spiel von Licht und Schatten erzeugt diese Dynamik und Plastizität in der Darstellung. Obwohl nur ein kleiner Ausschnitt aus dem gesamtem Triptychon, das insgesamt 276 x 597 cm misst, besteht die spannungsvolle Bewegung der gesamten Arbeit ebenso im winzigen Detail.
Auch „Gräser I“ (Los ???) zeigt Gertsch Faszination des Banalen in der Natur. 1995/96 entsteht anhand einer Fotografie das Gemälde „Gräser I“. Typisch für sein Werk nimmt er dieses „Mutterbild“ als Grundlage für weitere Arbeiten, die gewisser Massen Close-Ups oder Detailansichten sind. 1999-2001 entschliesst er sich auch aus diesem Motiv ein Holzschnitt-Triptychon zu machen. Das vorliegende Werk „Gräser I“ zeigt ein Close-Up, eine Momentaufnahme aus einer Wiese mit übereinanderragenden Grashalmen und Stengel. Die Hell- und Dunkelkontraste des Holzschnittes nutzt er in diesem Fall, um das Spiel der Sonne von Licht und Schatten auf den Blättern zu zeigen.
Beide grossformatigen Werke zeigen zum einen eindrücklich Franz Gertschs einzigartigen Umgang mit dem Holzschnitt. Mit einfachsten Mitteln aber in meisterlicher Ausführung schafft er in seinen Werken eine unvergleichliche Plastizität und Dynamik. Darüber hinaus zeigen beide Arbeiten, wie sehr der Künstler mit einem Motiv arbeitet : er erstellt Gesamtansichten, fertigt Close-Ups an und findet Ausschnitte, die sowohl im Gesamtwerk funktionieren als auch als autonome Kunstwerke. Ein weiterer Aspekt ist die Farbe: er druckt all seine Holzschnitte immer in unterschiedlichen Farbvarianten, wodurch jedes Werk seinen ganz eigenen Ausdruck erhält. „ Die Naturmotive sind mit der Naturfarbe der gewählten Pigmente gemalt. Diese Übereinstimmung dient aber nicht einer Steigerung des illusionistischen Effektes. Sie hebt das Bild auf eine absolute Ebene. Erscheinen die gemalten Grasbilder trotz aller Konzentration und Reduktion sinnlich und direkt, so wirken die Holzschnitte wie Erscheinungen, immateriell und ungreifbar.“ (Affentranger- Kirchrath, Angelika: Franz Gertsch. Die Magie des Realen, Bern 2004, S. 211)
Provenienz: Direkt vom Künstler im Jahr 2002 erworben, seitdem Privatsammlung Rheinland.
Werkverzeichnis: Masson, Nr. 22b.
„Auch als Erwachsener bewahrt er die Fähigkeit, im unmittelbar Gegebenen, eigentlich Banalen die Sensation des Bildwürdigen zu erkennen.“ (Affentranger- Kirchrath, Angelika: Franz Gertsch. Die Magie des Realen, Bern 2004, S. 209)
Der Schweizer Franz Gertsch gehört mit seinen monumentalen Holzschnitten zu den bedeutendsten und einflussreichsten Druckgrafikern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. „Die Absicht bei den Holzschnitten war von Anfang an, mir einen alten Traum zu erfüllen – den von einem monochrom realistischen Bild“ (zit. Franz Gertsch, in: Ausst.Kat. „Franz Gertsch. Holzschnitte und Malerei auf Papier, Kunstmuseum Bern, September – November 1994, S. 56) So beschliesst er 1986 sich ausschliesslich dem Holzschnitt zu widmen.
„An einem Novembermorgen 1990 spazierte ich mit der Kamera den Fluss entlang. Es war neblig, und es hatte den ersten Raureif. Als der Nebel sich lichtete kam die Sonne durch, und ihre Strahlen brachten den Raureif zum Schmelzen. Tropfen und kleine Eisstückchen fielen von den Bäumen ins Wasser, und so entstand dieses Licht-Wasser-Spiel.“ (Franz Gertsch) Dieses Naturerlebnis ist die Grundlage für Gertschs grossformatiges Triptychon „Schwarzwasser“, aus dem wir das Detail 1 aus dem rechten Flügel anbieten (Los 3747). Eindrücklich stellt er seinen meisterlichen Umgang mit dem Holzschnitt unter Beweis. Die unterschiedliche Anordnung und Intensität der geschnittenen Punkte und Striche schafft in dem vorliegenden Werk eine Wellenbewegung, die sich vom rechten oberen Rand in die Mitte erstreckt. Nur das Spiel von Licht und Schatten erzeugt diese Dynamik und Plastizität in der Darstellung. Obwohl nur ein kleiner Ausschnitt aus dem gesamtem Triptychon, das insgesamt 276 x 597 cm misst, besteht die spannungsvolle Bewegung der gesamten Arbeit ebenso im winzigen Detail.
Auch „Gräser I“ (Los ???) zeigt Gertsch Faszination des Banalen in der Natur. 1995/96 entsteht anhand einer Fotografie das Gemälde „Gräser I“. Typisch für sein Werk nimmt er dieses „Mutterbild“ als Grundlage für weitere Arbeiten, die gewisser Massen Close-Ups oder Detailansichten sind. 1999-2001 entschliesst er sich auch aus diesem Motiv ein Holzschnitt-Triptychon zu machen. Das vorliegende Werk „Gräser I“ zeigt ein Close-Up, eine Momentaufnahme aus einer Wiese mit übereinanderragenden Grashalmen und Stengel. Die Hell- und Dunkelkontraste des Holzschnittes nutzt er in diesem Fall, um das Spiel der Sonne von Licht und Schatten auf den Blättern zu zeigen.
Beide grossformatigen Werke zeigen zum einen eindrücklich Franz Gertschs einzigartigen Umgang mit dem Holzschnitt. Mit einfachsten Mitteln aber in meisterlicher Ausführung schafft er in seinen Werken eine unvergleichliche Plastizität und Dynamik. Darüber hinaus zeigen beide Arbeiten, wie sehr der Künstler mit einem Motiv arbeitet : er erstellt Gesamtansichten, fertigt Close-Ups an und findet Ausschnitte, die sowohl im Gesamtwerk funktionieren als auch als autonome Kunstwerke. Ein weiterer Aspekt ist die Farbe: er druckt all seine Holzschnitte immer in unterschiedlichen Farbvarianten, wodurch jedes Werk seinen ganz eigenen Ausdruck erhält. „ Die Naturmotive sind mit der Naturfarbe der gewählten Pigmente gemalt. Diese Übereinstimmung dient aber nicht einer Steigerung des illusionistischen Effektes. Sie hebt das Bild auf eine absolute Ebene. Erscheinen die gemalten Grasbilder trotz aller Konzentration und Reduktion sinnlich und direkt, so wirken die Holzschnitte wie Erscheinungen, immateriell und ungreifbar.“ (Affentranger- Kirchrath, Angelika: Franz Gertsch. Die Magie des Realen, Bern 2004, S. 211)
CHF 40 000 / 50 000 | (€ 41 240 / 51 550)
Verkauft für CHF 63 740 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr