Lot 3011 - A188 Gemälde Alter Meister - Freitag, 29. März 2019, 14.00 Uhr
ANTONIO VIVARINI
(um 1440 Venedig um 1484)
Madonna dell’Umiltà.
Tempera auf Holz.
49,5 x 29,7 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
Antonio Vivarini, dem das hier angebotene Madonnenbild zugewiesen werden kann, stand am Anfang einer berühmten venezianischen Malerdynastie des 15. Jahrhunderts, die aus einer Glasbläserfamilie in Murano hervorgegangen ist. Mit seinem Bruder Bartolomeo Vivarini (1432 – 1499) und dessen Sohn Alvise (um 1442 – um 1503) sowie seinem Schwager Giovanni d’ Allemagna (um 1411 – 1450) führte er die sogenannte Muraneser Schule an, die sich zu Beginn aus der spätgotischen Kunst des Gentile da Fabriano (um 1370/85 – 1427), dem frühen Jacopo Bellini (um 1400 – um 1470/71) und besonders der späteren Gentile-Interpreten Zanino di Pietro (um 1380 – um 1443) und Michele Giambono (um 1400 – 1462) entwickelte, und später auch an den Neuerungen in Padua um Squarcione (um 1395 – um 1468) und den jungen Mantegna (1431 – 1506) orientiert. Vorliegende Tafel vereint jedoch noch die Vorgaben der genannten spätgotischen Meister, was über einen Vergleich mit Michele Giambonos (um 1400 – um 1462) nach ähnlichem Bildvorwurf konzipierter Madonna dell'Umiltà in der Walters Art Collection in Baltimore (Inv. Nr. 37.537) und Zanino di Pietros (tätig um 1389 – 1448) Madonna mit dem Heiligen Hieronymus und weiterer Heiligen (ehemals Bellesi Collection, London) leicht überprüft werden kann. Antonio Vivarini wird diesen Zusammenhang mit Gentiles Bildtradition mit seiner Madonna im Museo Bargellini in Bologna selbst noch klarer zum Ausdruck bringen, wo er die gleiche Figurenkonfiguration von Mutter und Kind in Manier des Gentile da Fabriano und Michele Giambono auf eine üppige Wiese vor dem Hintergrund eines Wäldchens setzte. Die Stilverwandtschaft mit einer frühen um 1441 gemalten Madonna in der Galeria dell’ Accademia in Venedig scheint darauf hinzuweisen, dass unsere Madonna vermutlich Antonio Vivarinis Frühwerk in den frühen 1440er Jahren zuzurechnen ist.
Wir danken Prof. Dr. Gaudenz Freuler für seine Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Gemäldes.
Schweizer Privatbesitz.
Antonio Vivarini, dem das hier angebotene Madonnenbild zugewiesen werden kann, stand am Anfang einer berühmten venezianischen Malerdynastie des 15. Jahrhunderts, die aus einer Glasbläserfamilie in Murano hervorgegangen ist. Mit seinem Bruder Bartolomeo Vivarini (1432 – 1499) und dessen Sohn Alvise (um 1442 – um 1503) sowie seinem Schwager Giovanni d’ Allemagna (um 1411 – 1450) führte er die sogenannte Muraneser Schule an, die sich zu Beginn aus der spätgotischen Kunst des Gentile da Fabriano (um 1370/85 – 1427), dem frühen Jacopo Bellini (um 1400 – um 1470/71) und besonders der späteren Gentile-Interpreten Zanino di Pietro (um 1380 – um 1443) und Michele Giambono (um 1400 – 1462) entwickelte, und später auch an den Neuerungen in Padua um Squarcione (um 1395 – um 1468) und den jungen Mantegna (1431 – 1506) orientiert. Vorliegende Tafel vereint jedoch noch die Vorgaben der genannten spätgotischen Meister, was über einen Vergleich mit Michele Giambonos (um 1400 – um 1462) nach ähnlichem Bildvorwurf konzipierter Madonna dell'Umiltà in der Walters Art Collection in Baltimore (Inv. Nr. 37.537) und Zanino di Pietros (tätig um 1389 – 1448) Madonna mit dem Heiligen Hieronymus und weiterer Heiligen (ehemals Bellesi Collection, London) leicht überprüft werden kann. Antonio Vivarini wird diesen Zusammenhang mit Gentiles Bildtradition mit seiner Madonna im Museo Bargellini in Bologna selbst noch klarer zum Ausdruck bringen, wo er die gleiche Figurenkonfiguration von Mutter und Kind in Manier des Gentile da Fabriano und Michele Giambono auf eine üppige Wiese vor dem Hintergrund eines Wäldchens setzte. Die Stilverwandtschaft mit einer frühen um 1441 gemalten Madonna in der Galeria dell’ Accademia in Venedig scheint darauf hinzuweisen, dass unsere Madonna vermutlich Antonio Vivarinis Frühwerk in den frühen 1440er Jahren zuzurechnen ist.
Wir danken Prof. Dr. Gaudenz Freuler für seine Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Gemäldes.
CHF 10 000 / 15 000 | (€ 10 310 / 15 460)
Verkauft für CHF 31 700 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr