Lot 3492* - A187 PostWar & Contemporary - Samstag, 08. Dezember 2018, 14.00 Uhr
MIRA SCHENDEL
(Zürich 1919–1988 São Paulo)
Ohne Titel (aus der Serie: Silver and gold small squares/Quadradinho de oura e prata). 1982.
Blattgold, Kohle und Öl auf festem Papier.
Unten rechts signiert und datiert: Mira 82.
38 x 23,5 cm.
Provenienz:
- Direkt von der Künstlerin erworben, Privatsammlung Brasilien.
- Durch Erbschaft an den heutigen Besitzer, seitdem Privatsammlung USA.
1919 in Zürich in eine jüdische Familie mit italienisch-deutschen Wurzeln geboren, wächst Myrrha Dagmar Dub in Mailand auf. Der zunehmende Faschismus in Europa zwingt sie 1939 zur Flucht erst nach Sofia und dann weiter nach Sarajevo. 1944 kehrt sie nach Italien zurück und wandert 1949 nach Braslien aus. Erst hier beginnt die ehemalige Philosophie-Studentin, sich der Kunst zu widmen.
Im Brasilien der 1950er Jahre tobt eine leidenschaftliche Diskussion über den Stellenwert der Kunst in der modernen Nachkriegsgesellschaft. Auf der einen Seite stehen die Verfechter der figurativen Kunst, die als Symbol des Nationalimus und der Revolution gesehen wird; auf der anderen Seite die Anhänger der Abstraktion, die als einzige Möglichkeit gesehen wird, den Kunstbetrieb, auch nach den Erfahrungen des Krieges zu erneuern.
Mira Schendel wird von beiden Seiten beeinflusst, tritt aber letztendlich keiner Gruppe bei. Beginnend mit figurativen Werken, wendet sie sich immer mehr der Abstraktion zu, wobei ihr ausgeprägtes Interesse an der Materialität eine grosse Rolle spielt. Darüberhinaus bedeutet für sie das „Machen“ – die handwerkliche Arbeit also – eine Verbindung zwischen der realen Welt und dem Künstler. Die vorliegende Arbeit von 1982 zeigt eindrucksvoll ihre Expertimentierfreude mit unterschiedlichen Papieren und die Bedeutung der Materialiät in ihrem Werk.
Neben Lygia Clark und Hélio Oiticica gehört Mira Schendel zu den bedeutendsten brasilianischen Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
- Direkt von der Künstlerin erworben, Privatsammlung Brasilien.
- Durch Erbschaft an den heutigen Besitzer, seitdem Privatsammlung USA.
1919 in Zürich in eine jüdische Familie mit italienisch-deutschen Wurzeln geboren, wächst Myrrha Dagmar Dub in Mailand auf. Der zunehmende Faschismus in Europa zwingt sie 1939 zur Flucht erst nach Sofia und dann weiter nach Sarajevo. 1944 kehrt sie nach Italien zurück und wandert 1949 nach Braslien aus. Erst hier beginnt die ehemalige Philosophie-Studentin, sich der Kunst zu widmen.
Im Brasilien der 1950er Jahre tobt eine leidenschaftliche Diskussion über den Stellenwert der Kunst in der modernen Nachkriegsgesellschaft. Auf der einen Seite stehen die Verfechter der figurativen Kunst, die als Symbol des Nationalimus und der Revolution gesehen wird; auf der anderen Seite die Anhänger der Abstraktion, die als einzige Möglichkeit gesehen wird, den Kunstbetrieb, auch nach den Erfahrungen des Krieges zu erneuern.
Mira Schendel wird von beiden Seiten beeinflusst, tritt aber letztendlich keiner Gruppe bei. Beginnend mit figurativen Werken, wendet sie sich immer mehr der Abstraktion zu, wobei ihr ausgeprägtes Interesse an der Materialität eine grosse Rolle spielt. Darüberhinaus bedeutet für sie das „Machen“ – die handwerkliche Arbeit also – eine Verbindung zwischen der realen Welt und dem Künstler. Die vorliegende Arbeit von 1982 zeigt eindrucksvoll ihre Expertimentierfreude mit unterschiedlichen Papieren und die Bedeutung der Materialiät in ihrem Werk.
Neben Lygia Clark und Hélio Oiticica gehört Mira Schendel zu den bedeutendsten brasilianischen Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
CHF 4 000 / 6 000 | (€ 4 120 / 6 190)
Verkauft für CHF 10 625 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr