Lot 3495* - A185 PostWar & Contemporary - Samstag, 30. Juni 2018, 14.00 Uhr
ROBERTO BURLE MARX
(São Paulo 1909–1994 Rio de Janeiro)
Ohne Titel. 1990.
Acryl und Siebdruck auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert: R. Burle Marx 1990.
117 x 170 cm.
Provenienz: Vom vorigen Besitzer 1992 erworben, seitdem Privatsammlung USA.
Roberto Burle Marx gilt als einer der bekanntesten internationalen Landschaftsarchitekten des 20. Jahrhunderts. In Rio de Janeiro geboren, wuchs er im progressiven Umfeld seiner deutschjüdisch-brasilianischen Eltern auf, die die künstlerischen und musischen Talente des Sohnes von früh auf fördern. Als junger Malereistudent begibt sich Burle Marx mit den Eltern 1928 auf eine Kulturreise nach Berlin, wo er paradoxerweise erstmalig mit der tropischen Pflanzenkultur botanischer Gärten in Berührung kommt. In der Landschaftsarchitektur Südamerikas wird bis dato nämlich ein europäisch geprägter, streng symmetrischer Stil verfolgt. Nach seiner Rückkehr aus Berlin, wendet sich Burle Marx den Architekten Lúcio Costa, Le Corbusier und Oscar Niemayer zu und beginnt für deren Projekte landschaftsarchitektonisch tätig zu werden, wenngleich er parallel als Malereistudent an der Escola de Belas Artes in Rio de Janeiro eingeschrieben bleibt. Roberto Burle Marx prägnantes Stilmerkmal, das sowohl in den Entwurfsskizzen für Gärten als auch in seinen malerischen Kompositionen durchkommt, ist der Bruch mit der strengen Symmetrie zugunsten einer kubistisch motivierten Ästhetik. Nicht von ungefähr kommt die Aussage, dass seine Gärten oftmals an abstrakte Gemälde erinnern. Gleichermaßen gilt umgekehrt die Ähnlichkeit seiner Malerei zur architektonischen Skizze. Darin zeichnet sich jedoch sein Verständnis einer universalen künstlerischen Praxis aus, die keine Grenze zwischen den einzelnen Gattungen kennt.
Roberto Burle Marxs Interesse erstreckt sich weit über die künstlerische Praxis hinaus, so kommt ihm auch für zahlreiche Errungenschaften in der Botanik und als Umweltschützer große Anerkennung zugute. In Sítio Santo Antônio da Bica, einem Landsitz nahe Rio de Janeiro, den Burle Marx 1949 kauft, errichtet er eine weitläufige Landschaft exotischer Pflanzen, die er 1984 dem brasilianischen Staat vermacht. Zu seinen weltweit bekanntesten Auftragsarbeiten zählen die wellenförmige Ausgestaltung der Copacabana Strandpromenade (1970), der Biscayne Boulevard in Miami (1988–2004) sowie zahlreiche Dachgärten, darunter der des Hauses von Alfredo Schwartz in Rio de Janeiro (1932).
Sein künstlerisches Oeuvre galt bis vor kurzem noch als wenig bekannt, hat jedoch durch eine große Wanderausstellung in den vergangenen zwei Jahren deutlich an Aufmerksamkeit dazugewonnen. Diese retrospektiv angelegte Ausstellung wurde unter anderem im Jewish Museum, New York und in der Deutschen Bank KunstHalle in Berlin gezeigt. Das malerische Werk von Roberto Burle Marx bettet sich in das Gesamtoeuvre des Avantgardisten ein, hebt sich aber auch gleichzeitig durch dessen vordergründige architektonische Leistung als eine markante Besonderheit hervor.
Roberto Burle Marx gilt als einer der bekanntesten internationalen Landschaftsarchitekten des 20. Jahrhunderts. In Rio de Janeiro geboren, wuchs er im progressiven Umfeld seiner deutschjüdisch-brasilianischen Eltern auf, die die künstlerischen und musischen Talente des Sohnes von früh auf fördern. Als junger Malereistudent begibt sich Burle Marx mit den Eltern 1928 auf eine Kulturreise nach Berlin, wo er paradoxerweise erstmalig mit der tropischen Pflanzenkultur botanischer Gärten in Berührung kommt. In der Landschaftsarchitektur Südamerikas wird bis dato nämlich ein europäisch geprägter, streng symmetrischer Stil verfolgt. Nach seiner Rückkehr aus Berlin, wendet sich Burle Marx den Architekten Lúcio Costa, Le Corbusier und Oscar Niemayer zu und beginnt für deren Projekte landschaftsarchitektonisch tätig zu werden, wenngleich er parallel als Malereistudent an der Escola de Belas Artes in Rio de Janeiro eingeschrieben bleibt. Roberto Burle Marx prägnantes Stilmerkmal, das sowohl in den Entwurfsskizzen für Gärten als auch in seinen malerischen Kompositionen durchkommt, ist der Bruch mit der strengen Symmetrie zugunsten einer kubistisch motivierten Ästhetik. Nicht von ungefähr kommt die Aussage, dass seine Gärten oftmals an abstrakte Gemälde erinnern. Gleichermaßen gilt umgekehrt die Ähnlichkeit seiner Malerei zur architektonischen Skizze. Darin zeichnet sich jedoch sein Verständnis einer universalen künstlerischen Praxis aus, die keine Grenze zwischen den einzelnen Gattungen kennt.
Roberto Burle Marxs Interesse erstreckt sich weit über die künstlerische Praxis hinaus, so kommt ihm auch für zahlreiche Errungenschaften in der Botanik und als Umweltschützer große Anerkennung zugute. In Sítio Santo Antônio da Bica, einem Landsitz nahe Rio de Janeiro, den Burle Marx 1949 kauft, errichtet er eine weitläufige Landschaft exotischer Pflanzen, die er 1984 dem brasilianischen Staat vermacht. Zu seinen weltweit bekanntesten Auftragsarbeiten zählen die wellenförmige Ausgestaltung der Copacabana Strandpromenade (1970), der Biscayne Boulevard in Miami (1988–2004) sowie zahlreiche Dachgärten, darunter der des Hauses von Alfredo Schwartz in Rio de Janeiro (1932).
Sein künstlerisches Oeuvre galt bis vor kurzem noch als wenig bekannt, hat jedoch durch eine große Wanderausstellung in den vergangenen zwei Jahren deutlich an Aufmerksamkeit dazugewonnen. Diese retrospektiv angelegte Ausstellung wurde unter anderem im Jewish Museum, New York und in der Deutschen Bank KunstHalle in Berlin gezeigt. Das malerische Werk von Roberto Burle Marx bettet sich in das Gesamtoeuvre des Avantgardisten ein, hebt sich aber auch gleichzeitig durch dessen vordergründige architektonische Leistung als eine markante Besonderheit hervor.
CHF 9 000 / 14 000 | (€ 9 280 / 14 430)
Verkauft für CHF 11 250 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr