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Lot 3068 - A184 Gemälde Alter Meister - Freitag, 23. März 2018, 15.00 Uhr

ANTONIO GIANLISI

(Rizzolo 1677–1727 Cremona)
Gegenstücke: Trompe-l'oeil mit Rosenkranz, Brille, Buch und Tintenfass / Trompe-l'oeil mit Weltkugel, Musikinstrumente, Partitur und Stundenglas.
Öl auf Leinwand.
Je 92,5 x 70,5 cm.

Provenienz:
- Auktion Finarte, Mailand, 14.11.1990, Los 33 A und B (als Benedetto Sartori).
- Schweizer Privatsammlung.

Literatur:
- Battistini, R. / Cleri, B. / Giardini, C., u. a. (Hg.): L'anima e le cose. La natura morta nell'Italia pontificia nel XVII e XVIII secolo, 2001, S. 157-158.
- Zanardi, Ricci M.: Antonio Gianlisi junior (Rizzolo (PC) 1667- Cremona 1727), autore di trompe- l'oeil: nuovi contributi, in: Strenna piacentina, 2006.
- Alberti, Giulia: Inganni dipinti. Trompe-l'oeil nella Fototeca Zeri, Bologna 2015, S. 44, Abb. 39-41.

Diese beiden hier angebotenen Stillleben waren in der Vergangenheit dem in Vicenza und Cremona in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts tätigen Malers Benedetto Sartori zugeschrieben. Die neuere Forschung identifiziert allerdings die gesamte Werkgruppe Sartoris, darunter auch unsere beiden Darstellungen, als Arbeiten des Antonio Gianlisi, die kürzlich entsprechend publiziert wurden (siehe Literatur).

Antonio Gianlisi war in Piacenza und Parma tätig, bevor er 1695 nach Cremona übersiedelte. Er spezialisierte sich auf Stillleben mit Früchten, Blumen und Tieren und zeigt in seinen Kompositionen ein besonderes Interesse an der naturgetreuen Wiedergabe von Stoffen, wie beispielsweise Teppichfasern. Auch Trompe-l'oeils gehörten zu seiner Spezialisierung, wie die beiden hier vorgestellten Gegenstücke belegen, die durch optische Täuschung die Wahrnehmung des Betrachters herausfordern. Charakteristische Motive sind dabei ein hölzerner Hintergrund mit grossen Astlöchern, an der Wand befestigte Gegenstände und die Anordnung von Spielkarten, Tintenfässern oder Blumenvasen auf einfachen Konsolen. An den Wänden sind häufig auch druckgraphische Landschaftsdarstellungen angebracht, die von besonderem Interesse sind, da sie auch seine künstlerische Fertigkeit in diesem Genre zum Ausdruck bringen. Gianlisi findet in historischen Quellen auch als Landschaftsmaler Erwähnung, allerdings sind keine Beispiele überliefert.

CHF 12 000 / 18 000 | (€ 12 370 / 18 560)


Verkauft für CHF 11 875 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr