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Lot 3433 - A183 PostWar & Contemporary - Samstag, 09. Dezember 2017, 14.00 Uhr

RICHARD PAUL LOHSE

(1902 Zürich 1988)
Zwei gleiche Flächen akzentuiert durch Linien. 1968 I.
Öl auf Leinwand.
Verso auf der Leinwand signiert: Lohse. Zudem auf dem Keilrahmen signiert, betitelt, datiert und gewidmet: Richard Paul Lohse, Zürich. Zwei gleiche Flächen akzentuiert durch Linien 1968 I. Für Cornelia Grossmann mit besten Wünschen Lohse.
15 x 15 cm.

Provenienz: Vom heutigen Besitzer direkt vom Künstler erhalten, seitdem Privatsammlung Schweiz.

„Das Einfache entsteht nicht durch Spontaneität, sondern durch mehrfach sich überlagernde, sich durchdringende und sich verändernde Entwicklungsprozesse.“
(Richard Paul Lohse, Modulare und Serielle Ordnungen, Waser Verlag, Zürich, 1984)

Die Kunst von Richard Paul Lohse definiert sich aus bekannten Standartelementen, wie rechteckige Flächen oder Linien, die im Zusammenspiel miteinander eine Feldstruktur aufbauen. Das vorliegende Werk ist ein entzückendes und hervorragendes Beispiel für Lohses Oeuvre. Bestehend aus einer regelmässigen Anordnung von zwei gleichdimensionalen Flächen, welche mit zwei vertikalen feinen Linien akzentuiert sind. Diese einfache Feldstruktur innerhalb eines Vierecks hat er mathematisch auf den Millimeter, berechnet und organisiert. Diese methodisch angelegten Standartelemente und deren schlüssiger Verbund untereinander, erlauben ein vollständig Gesamtes zu definieren. Zusätzlich wird diese strukturelle Grundlage mit einer breiten und gesättigten Farbwahl belebt und dynamisiert. Die Konkreten wählen oft Komplementärfarben wie Richard Paul Lohse in dem Fall auch: rot/grün und Türkis/orange. Diese einfachen, klardefinierten Farben erheben sich individuell gut von den anderen, ohne sich zu stören.

Der Zürcher Künstler Richard Paul Lohse lebt von 1902 bis 1988. Er zählt mit Max Bill und Gottfried Honegger zu den Hauptvertretern der Schweizer Konkreten Kunst. Die Möglichkeit, Formen und Elemente mechanisch zu wiederholen, ist eine der Signaturen dieser Epoche. Als Maler ist Lohse Autodidakt und wendet sich anfangs kubistischen und expressiven Meistern zu. In den 1920er und Anfang der 30er Jahre sind seine Werke noch vorwiegend spätkubistische Landschaften und Stillleben. Erst in den späten 30er Jahren wird seine Formensprache mit Linien und Kurven in seinen Vogelflug-Bildern bewegter und geometrischer, bevor er dann in den 40er Jahren in der Konkreten Kunst seinen definitiven Malstil findet. 1937 gründet Lohse die "Allianz, Vereinigung moderner Schweizer Künstler" mit Leo Leuppi. Im darauffolgendem Jahr organisiert er die Londoner Ausstellung "20th Century German Art". In den 1940er Jahren kommt der Erfolg in der Malerei und 1961 werden seine Werke im Stedelijk Museum, Amsterdam, ausgestellt. Zehn Jahre später erhält Lohse den Sikkens-Preis, vertritt die Schweiz an der Biennale di Venezia und bekommt 1973 den Kunstpreis der Stadt Zürich verliehen.

CHF 6 000 / 8 000 | (€ 6 190 / 8 250)


Verkauft für CHF 17 300 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr