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Lot 3215 - A183 Impressionismus & Moderne - Freitag, 08. Dezember 2017, 16.00 Uhr

MAURICE UTRILLO

(Paris 1883–1955 Dax)
Maisons roses. 1912-14.
Öl auf Karton, parkettiert.
Unten rechts signiert: Maurice. Utrillo.
48 x 63 cm.

Provenienz:
- Sammlung Scherz-Meister, Bern.
- Privatsammlung Bern, durch Erbschaft an den heutigen Eigentümer.

Ausstellungen:
- Bern 1949, Maurice Utrillo, Kunsthalle Bern, 4. Juni - 17. Juli 1949, Nr. 55 (mit Farbabb.).
- Vevey 1955, Utrillo, Valadon, Modigliani, Utter, Musée Jenisch, 2. Juli - 30. September 1955, Nr. 26.
- Paris 1959, Cent tableaux par Utrillo, Galerie Charpentier, Nr. 61 (verso mit Etikett).
- Genf 1961, Maurice Utrillo, Musée de l'Athenée, 20. Juli - 12. September 1961, Nr. 12 (mit Abb., verso mit Etikett).
- Bern 1963, Maurice Utrillo, Kunstmuseum Bern, 19. Januar - 17. März 1963, Nr. 51 (mit Abb., verso mit Etikett).

Literatur:
- Fabris, Jean/Pailler, Cédric: L'oeuvre complet de Maurice Utrillo, Paris 2009, Nr. 288 (Mit Abb.).
- Jardin des Arts, Perruchot, Henri (Hrsg.), Tallandier, Mai 1969, S. 33 (mit Abb.).
- Arti Grafiche Ricordi, 400 copolavori d'arte del mondo, Verlag Beatrice d'Este, Mailand 1965, Nr. 669 (mit Farbabb.).
- Pètridès, Paul: L'oeuvre complet de Maurice Utrillo, Paris 1962, Bd. II, Nr. 482. (mit Abb.).
- Courthion, Pierre: Utrillo, Verlag Scherz Kunstbücher, Bern 1947, Tafel 18 (mit Farbabb.).

Das Schaffen Utrillos in den Jahren 1912 bis 1914 wird als „période blanche“, seine berühmte "Weisse Periode", bezeichnet. Sie ist charakterisiert durch das weisse Impasto, mit einem Messer aufgetragen, manchmal mit Gips gemischt, die der Maler auf dem Montmartre auffindet. Auch sind in diesen Werken noch neoimpressionistische Einflüsse sichtbar. Gern setzt Utrillo zum Beispiel das Laubwerk der Bäume in vielen wild gesetzten kleinen Strichen über die Bildkomposition, wie dies hier der Fall ist.
Strassenszenen, Häuserschluchten, Strassenzüge, Gassen und Plätze sind das wichtigste Thema für Maurice Utrillo. Es gelingt ihm sein Viertel auf virtuose Weise einzufangen, was wohl nicht nur an seinem künstlerischen Talent liegt, sondern auch daran, dass er selbst ein Kind des Montmartre ist. Viele andere bedeutende Künstler zieht es erst als Erwachsene hierher, Utrillo hingegen hat schon seine Jugendjahre zwischen den Strassenschluchten verbracht, die er in seinen gefühlvollen Bildern einfängt. Die kleinen Häuschen und Holzbaracken dieser Gegend sind seine Welt.
Auch wenn die Palette der „Weissen Phase“ noch nicht stark koloriert ist, sondern vorwiegend die verschiedenen Weiss- und Grautöne des Gipses vorherrschend sind, setzt er in einigen Gemälden doch bereits gezielte Akzente ein, wie bei den berühmten rosaroten Häuserfassaden, von denen diejenige des „Maison rose“ an der Rue de l’Abreuvoir, zu weltweiter Berühmtheit gelangte und eine Touristen-Attraktion wurde.
Die Farbe Rosa bedeutete für Utrillo „süsse Liebe“, wie er es in einem Gedicht zu den Farben formuliert:
„Wenn das Blau göttlich ist, der Feind des Schlechten
Ist Gelb die Eifersucht, oft geckenhaft und banal.
Ist Rot höllisch, lebendig, sogar blutdürstig,
Ist Grün die Hoffnung und Rosa die süsse Liebe.“
(Zit. aus: Pierre Courthion, Utrillo, Scherz Kunstbücher, Bern 1949, S. 14)
Das vorliegende Werk ist ein herausragendes Beispiel dieser bedeutenden weissen Periode. Es ist sehr gut dokumentiert. Seit sehr langer Zeit in derselben Familie, wurde es oft in der Literatur publiziert und war in der Schweiz und in Paris an einigen, wichtigen Ausstellungen zu Utrillo zu sehen.

CHF 70 000 / 90 000 | (€ 72 160 / 92 780)


Verkauft für CHF 84 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr