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Lot 3018* - A182 Gemälde Alter Meister - Freitag, 22. September 2017, 15.00 Uhr

FRANS FRANCKEN d. J.

(1581 Antwerpen 1642)
Zwei Altartafeln mit der Verkündigung an Maria und der Heimsuchung. Um 1615/20.
Öl auf Holz.
47 x 22,5 cm.

Gutachten: Dr. Ursula Härting, 12.07.2017.

Provenienz:
Privatsammlung Südafrika.

Diese beiden Tafeln Frans Franckens des Jüngeren befanden sich über mehrere Generationen in einer Privatsammlung in Südafrika und waren der Expertin, Dr. Ursula Härting bislang unbekannt. Nach Prüfung des Originals bestätigt Ursula Härting die Eigenhändigkeit dieser beiden Gemälde und datiert die Tafeln um 1615/20, in die frühe Schaffensphase Franckens.

Vermutlich dienten die beiden Tafeln der privaten Andacht und thematisieren zum einen die Verkündigung an Maria (Annuntiatio, Lukas 1:26-38), zum anderen die Heimsuchung (Visitatio, Lukas 1:29) mit Maria und ihrer ebenfalls schwangeren, älteren Cousine Elisabeth. Härting hebt hervor, dass diese Tafeln die ersten beiden Geheimnisse des freudenreichen Rosenkranz-Gebetes illustrieren. Etwa zwischen 1615 und 1620 entstand für die Antwerpener Dominikanerkirche Sint-Paulus die 15-teilige Illustration dieses Gebetes aus den Händen von zwölf Malern, darunter drei Antwerpener Grossmeister Peter Paul Rubens (1577-1640), Antonis van Dyck (1599-1641) und Jacob Jordaens (1593-1678). Frans Francken d. J. erhielt den Auftrag für das zweite Gemälde, die Visitatio, die der angebotenen Heimsuchung in der Komposition weitgehend entspricht. Eine zeitgenössische Ansicht des Innenraumes der Kirche Sint-Paulus mit dem Gemäldezyklus ist uns von Pieter Neefs d. Ä. (1620-1675) überliefert, heute im Rijksmuseum, Amsterdam (Inv. SK-A-288). Dort ist links an zweiter Position Franckens Visitatio zu finden.

Härting zufolge mag es sich bei der vorliegenden Tafel um eine vorbereitende Arbeit für den grossen Antwerpener Auftrag handeln, zumal beide Tafeln im relevanten Zeitraum 1615/20 entstanden sind. Dabei heben sich die grossen Figuren von den sonst eher kleinfigurigen Kompositionen des Meisters ab und stehen darin noch unter dem Einfluss des Vaters Frans Francken d. Ä. (ca. 1542-1616).

CHF 8 000 / 12 000 | (€ 8 250 / 12 370)


Verkauft für CHF 8 750 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr