Lot 1039 - A182 Decorative Arts - Donnerstag, 21. September 2017, 10.00 Uhr
PRUNK-KOMMODE "AUX BUSTES DE FEMME",
Régence/Louis XV, sign. L. DE LAITRE (Louis Delaitre, Meister 1738), Paris um 1735/45.
Rosenholz und Veilchenholz gefriest sowie fein eingelegt mit Reserven und Zierfries. Geschweifter, rechteckiger Korpus mit vorstehenden vorderen Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. In der Mitte gebauchte Front mit 3 Schubladen, die oberste zweigeteilt. Ausserordentlich reiche, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -applikationen in Form von weiblichen Büsten, Amoren, Löwenköpfen, Kartuschen und Zierfries. Profilierte, weiss/rot gesprenktelte, reparierte Marmorplatte.
145x69x89 cm.
Provenienz:
- Ehemals Sammlung Di Capua, Turin.
- Privatbesitz, Schweiz.
Eine nahezu identische Kommode ist abgebildet in: P. Verlet, La maison du XVIIIe siècle en France, Fribourg 1966; S. 156 (Abb. 111).
Die hier angebotene Kommode besticht nicht nur durch ihre wuchtige Formgebung "à la Régence", sondern vor allem auch durch die qualitativ hochwertigen Bronzebeschläge mit Frauenbüsten, Löwenköpfen und Amorenfiguren. Die weiblichen Büsten sowie die Zargenbronze finden sich in sehr ähnlicher Ausführung an diversen Möbel von E. Doirat (Etienne Doirat, Meister 1732) - sie sind abgebildet in: A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München 1990; S. 122f. (Abb. 77-80). Die Amorenfiguren wiederum erinnern an Prunkmöbel von C. Cressent (Charles Cressent, Meister 1720) - Beispiele sind abgebildet in ebd., S. 136-139 (Abb. 98-106). Es ist deshalb nicht auszuschliessen, dass L. Delaitre das hier angebotene Möbel in Zusammenarbeit mit den oben erwähnten Ebenisten fertigte. Sehr ähnliche Sabots und Beschläge finden sich an einer Kommode, die bei Sotheby's Paris am 7.11.2013 (Katalognr. 129) angeboten wurde. Eine weitere, stammend aus der Sammlung der Baronin Van Zuylen, wurde bei Christie's Paris am 7.12.2008 (Katalognr. 78) verkauft.
L. Delaître war als exzellenter Kunsttischler bekannt. Er fertigte in seinem Atelier in der Rue Saint-Nicolas bis in die 1750er Jahre Möbel im frühen "style Louis XV" und im späten Stil der Régence. Bei der Herstellung von Kommoden neigte er eher zu massiven, schweren Formen "en tombeau". Delâitre fertigte auch Möbel mit Kupfer- und Schildpatteinlagen oder restaurierte sie. Seine Möbel lieferte er an renommierte Händler und an "confrère" Migeon.
Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989, S. 229 f. (biogr. Angaben).
- Ehemals Sammlung Di Capua, Turin.
- Privatbesitz, Schweiz.
Eine nahezu identische Kommode ist abgebildet in: P. Verlet, La maison du XVIIIe siècle en France, Fribourg 1966; S. 156 (Abb. 111).
Die hier angebotene Kommode besticht nicht nur durch ihre wuchtige Formgebung "à la Régence", sondern vor allem auch durch die qualitativ hochwertigen Bronzebeschläge mit Frauenbüsten, Löwenköpfen und Amorenfiguren. Die weiblichen Büsten sowie die Zargenbronze finden sich in sehr ähnlicher Ausführung an diversen Möbel von E. Doirat (Etienne Doirat, Meister 1732) - sie sind abgebildet in: A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München 1990; S. 122f. (Abb. 77-80). Die Amorenfiguren wiederum erinnern an Prunkmöbel von C. Cressent (Charles Cressent, Meister 1720) - Beispiele sind abgebildet in ebd., S. 136-139 (Abb. 98-106). Es ist deshalb nicht auszuschliessen, dass L. Delaitre das hier angebotene Möbel in Zusammenarbeit mit den oben erwähnten Ebenisten fertigte. Sehr ähnliche Sabots und Beschläge finden sich an einer Kommode, die bei Sotheby's Paris am 7.11.2013 (Katalognr. 129) angeboten wurde. Eine weitere, stammend aus der Sammlung der Baronin Van Zuylen, wurde bei Christie's Paris am 7.12.2008 (Katalognr. 78) verkauft.
L. Delaître war als exzellenter Kunsttischler bekannt. Er fertigte in seinem Atelier in der Rue Saint-Nicolas bis in die 1750er Jahre Möbel im frühen "style Louis XV" und im späten Stil der Régence. Bei der Herstellung von Kommoden neigte er eher zu massiven, schweren Formen "en tombeau". Delâitre fertigte auch Möbel mit Kupfer- und Schildpatteinlagen oder restaurierte sie. Seine Möbel lieferte er an renommierte Händler und an "confrère" Migeon.
Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989, S. 229 f. (biogr. Angaben).
CHF 18 000 / 28 000 | (€ 18 560 / 28 870)
Verkauft für CHF 18 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr