Lot 3418* - A181 PostWar & Contemporary - Samstag, 01. Juli 2017, 13.30 Uhr
BERNARD AUBERTIN
(Fontenay-aux-Roses/Paris 1934 - 2015 Reutlingen)
Simplement rouge. 1998/99.
Öl auf Leinwand. 30-teilige Arbeit.
Jeweils verso signiert, betitelt, mit Massangaben sowie datiert: Bernard Aubertin SIMPLEMENT ROUGE N°1 - N°30 100 x 50 cm 1998/99.
Jeweils 100 x 50 cm.
Provenienz: Vom heutigen Besitzer direkt vom Künstler erworben, seitdem Privatbesitz Süddeutschland.
Inspiriert durch einen Atelierbesuch bei Yves Klein in Paris 1957, wendet Bernard Aubertin sich kurz danach ebenfalls der monochromen Malerei zu. Er wählt ein pulsierendes Rot zu seiner Farbe und überzieht alle Nagelobjekte und Gemälde mit diesem charakteristischen Rot. Das Resultat sind monochrome, faszinierende Werke, in denen sich die Essenz und Vielschichtigkeit der Farbe ausdrückt. So impliziert die Farbe Rot eine spannende Dichotomie: auf der einen Seite steht sie für Energie, Feuer, Gewalt, Blut, auf der anderen Seite für eine unendliche Klarheit und Kraft. „Durch das Rot habe ich das Gefühl, mich mit dem Feuer zu identifizieren, mit diesem Feuer, das ich besitzen möchte und das ich mir tatsächlich (…) aneignen sollte (…)“, postuliert Aubertin 1969 in seinem Manifest „Triumphierendes Feuer“.
1960 erweitert Aubertin sein Repertoire um das Element Feuer, welches die Manifestation dieser Farbe ist. Die abgebrannten Streichhölzer, Zeugnisse der Spontanität der Flamme, werden zu seriell arrangierten, abstrakten Kompositionen. Der Entstehungsprozess bleibt im Werk sichtbar, und gleichzeitig wird die destruktive Kraft des Feuers zum Symbol für Neuentstehung und Wandlung (Los 3417).
Als ein weiteres Ausdrucksmittel entdeckt Bernard Aubertin – ähnlich wie Günther Uecker – Anfang der 1960er Jahre den Nagel als Strukturelement. In „Tableau Clous“ (Los 3416) sind die Nägel in regelmäßigen Abständen auf ein quadratisches Holzbrett gehämmert und mit einer kompakten Schicht roter Farbe bedeckt. Je nach Standpunkt und Lichteinfall verändert sich die Schattierung der benagelten Holzplatte. Neben der Reliefstruktur verstärkt der Farbauftrag mit changierend roten Pigmenten die Vibrationsbewegung der Farbe. So ist es nicht verwunderlich, dass er sich zwei Jahre später, 1962, der Zero Bewegung um Heinz Mack, Otto Piene und Günter Uecker anschließt, die ebenfalls nach einer Ausdrucksform in Reduktion und Strenge jenseits der etablierten Gestaltungsmittel suchen.
Das Rot bleibt jedoch Aubertins Lebensthema. Der französische Zero-Künstler ist le peintre du rouge et du feu. Leinwand, Holz, Nägel, Klammern, Eisendrähte hat er eingesetzt, er hat Papiere aufgerissen, Kartons und Aluminiumplatten durchlöchert und alle diese Strukturen mit Rot überzogen. "Ich suche noch einmal mein Rot" sagt Aubertin 1993 anläßlich der Retrospektive „Aubertin, Bernard le rouge“ in der Stiftung für Konkrete Kunst in Reutlingen. Während bisher eine große Vielfalt von Einzelwerken dominierte, so beginnt er nun in großen Serien zu arbeiten, Plein rouge, Monochromes rouges, Nouveaux rouges, Simplement rouge entstehen in den kommenden Jahren. Das serielle Prinzip und dieses Konzept der beharrlichen Wiederholung des scheinbar Gleichen sind für das Verständnis der Arbeit von Aubertin entscheidend.
Das hier angebotene, serielle Werk „Simplement rouge“ feiert in einer Abfolge von 30 Arbeiten in drei Variationen an Rottönen ein Feuerwerk der Farbe. Bernard Aubertin analysiert im Farbauftrag die Eigenschaft von Rot, „ihre Anziehungskraft, ihren Zauber, ihre Bewegung, ihr Licht, ihre Vibration, ihre emotionale Wirkung, ihre taktile Präsenz“ (zit. in: Bernard Aubertin. ZERO, Ausst.-Kat., Martin-Gropius-Bau, Berlin/ Stedelijk Museum, Amsterdam 2015, S. 267). Die monochrome Leinwand ermöglicht die Freisetzung der Bildwirklichkeit unbelastet von Linie, Form oder Komposition. Die Farbe behält ihren absoluten Wert, setzt ihre energetische Wirkung frei und ermöglicht dem Betrachter, ganz in sie einzutauchen.
Inspiriert durch einen Atelierbesuch bei Yves Klein in Paris 1957, wendet Bernard Aubertin sich kurz danach ebenfalls der monochromen Malerei zu. Er wählt ein pulsierendes Rot zu seiner Farbe und überzieht alle Nagelobjekte und Gemälde mit diesem charakteristischen Rot. Das Resultat sind monochrome, faszinierende Werke, in denen sich die Essenz und Vielschichtigkeit der Farbe ausdrückt. So impliziert die Farbe Rot eine spannende Dichotomie: auf der einen Seite steht sie für Energie, Feuer, Gewalt, Blut, auf der anderen Seite für eine unendliche Klarheit und Kraft. „Durch das Rot habe ich das Gefühl, mich mit dem Feuer zu identifizieren, mit diesem Feuer, das ich besitzen möchte und das ich mir tatsächlich (…) aneignen sollte (…)“, postuliert Aubertin 1969 in seinem Manifest „Triumphierendes Feuer“.
1960 erweitert Aubertin sein Repertoire um das Element Feuer, welches die Manifestation dieser Farbe ist. Die abgebrannten Streichhölzer, Zeugnisse der Spontanität der Flamme, werden zu seriell arrangierten, abstrakten Kompositionen. Der Entstehungsprozess bleibt im Werk sichtbar, und gleichzeitig wird die destruktive Kraft des Feuers zum Symbol für Neuentstehung und Wandlung (Los 3417).
Als ein weiteres Ausdrucksmittel entdeckt Bernard Aubertin – ähnlich wie Günther Uecker – Anfang der 1960er Jahre den Nagel als Strukturelement. In „Tableau Clous“ (Los 3416) sind die Nägel in regelmäßigen Abständen auf ein quadratisches Holzbrett gehämmert und mit einer kompakten Schicht roter Farbe bedeckt. Je nach Standpunkt und Lichteinfall verändert sich die Schattierung der benagelten Holzplatte. Neben der Reliefstruktur verstärkt der Farbauftrag mit changierend roten Pigmenten die Vibrationsbewegung der Farbe. So ist es nicht verwunderlich, dass er sich zwei Jahre später, 1962, der Zero Bewegung um Heinz Mack, Otto Piene und Günter Uecker anschließt, die ebenfalls nach einer Ausdrucksform in Reduktion und Strenge jenseits der etablierten Gestaltungsmittel suchen.
Das Rot bleibt jedoch Aubertins Lebensthema. Der französische Zero-Künstler ist le peintre du rouge et du feu. Leinwand, Holz, Nägel, Klammern, Eisendrähte hat er eingesetzt, er hat Papiere aufgerissen, Kartons und Aluminiumplatten durchlöchert und alle diese Strukturen mit Rot überzogen. "Ich suche noch einmal mein Rot" sagt Aubertin 1993 anläßlich der Retrospektive „Aubertin, Bernard le rouge“ in der Stiftung für Konkrete Kunst in Reutlingen. Während bisher eine große Vielfalt von Einzelwerken dominierte, so beginnt er nun in großen Serien zu arbeiten, Plein rouge, Monochromes rouges, Nouveaux rouges, Simplement rouge entstehen in den kommenden Jahren. Das serielle Prinzip und dieses Konzept der beharrlichen Wiederholung des scheinbar Gleichen sind für das Verständnis der Arbeit von Aubertin entscheidend.
Das hier angebotene, serielle Werk „Simplement rouge“ feiert in einer Abfolge von 30 Arbeiten in drei Variationen an Rottönen ein Feuerwerk der Farbe. Bernard Aubertin analysiert im Farbauftrag die Eigenschaft von Rot, „ihre Anziehungskraft, ihren Zauber, ihre Bewegung, ihr Licht, ihre Vibration, ihre emotionale Wirkung, ihre taktile Präsenz“ (zit. in: Bernard Aubertin. ZERO, Ausst.-Kat., Martin-Gropius-Bau, Berlin/ Stedelijk Museum, Amsterdam 2015, S. 267). Die monochrome Leinwand ermöglicht die Freisetzung der Bildwirklichkeit unbelastet von Linie, Form oder Komposition. Die Farbe behält ihren absoluten Wert, setzt ihre energetische Wirkung frei und ermöglicht dem Betrachter, ganz in sie einzutauchen.
CHF 30 000 / 40 000 | (€ 30 930 / 41 240)
Verkauft für CHF 36 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr