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Lot 3054 - A181 Schweizer Kunst - Freitag, 30. Juni 2017, 16.00 Uhr

GIOVANNI GIACOMETTI

(Stampa 1868–1933 Glion)
Plazetta. 1929.
Öl auf Leinwand.
Unten links monogrammiert: GG. Verso signiert, bezeichnet und datiert: Giovni Giacometti Maloja 1929.
80 x 65 cm.

Provenienz:
- Galerie Akturaryus, Zürich (verso Etikette).
- Auktion Sotheby's, Zürich, 25.11.2002, Los 68.
- Schweizer Privatsammlung.

Literatur:
- Registro dei quadri, Nr. 3, S. 2, Nr. 508.
- Köhler, Esther Elisabeth: Giovanni Giacometti 1868-1933, Leben und Werk. Zürich 1969, Nr. 404.
- Müller, Paul und Radlach, Viola: Giovanni Giacometti - Werkkatalog der Gemälde, Zürich 1997, Bd. 2, S. 536, Nr. 1929.25 (mit Abb.).

Mit leuchtenden Farbkontrasten und flächigen Konturen gestaltet Giovanni Giacometti eine alltägliche Sommerszenerie im Bergell mit dem sich im Hintergrund abzeichnenden Piz Lunghin. Die ruhige Nachmittagsidylle der Plazetta fällt durch Giacomettis besondere Farbgebung auf, durch die jene fast schon flimmernde Sommerluft spürbar wird. Dabei war Giacometti „jede allgemeine Theorie der Farbe zuwider, denn er suchte nicht eine Methode; vielmehr hielt er sich an das konkrete Faktum, in der Malerei also an die Lokalfarbe, um aus der Menge des Wahrgenommenen sein Bild zu bauen“ (Müller, Paul und Radlach, Viola: Giovanni Giacometti - Werkkatalog der Gemälde, Zürich 1997, Bd. 1, S. 152).

Das kontrastreiche Lokalkolorit der saftigen Weiden, der Naturmaterialien der Häuser und dem strahlend blauen Himmel verleihen dem Gemälde seine positive Frische und Energiegeladenheit. Die sich intensivierenden Schattenspiele beispielsweise auf dem Dach des Hauses zeugen von dem anbrechenden Abend und der blumengesäumte Aufgang hin zur offenen Türe des Hauses wirkt sehr einladend.

Giacomettis Verständnis der Einheit von Erleben, Wahrnehmen und Darstellen drückt der folgende Brief von Prof. Dr. Fritz Medicus aus, welchen Giacometti hier zitiert: „Der Künstler muss für seinen Gegenstand begeistert sein. Dieser Gegenstand kann das Licht sein, das diese Landschaft vergoldet, es kann aber auch der Berg sein, in das goldene Licht getaucht. […] Die Wirklichkeitsfülle muss da sein, das Leben“(Radlach, Viola (Hg.): Giovanni Giacometti: Briefwechsel mit seinen Eltern, Freunden und Sammlern, Zürich 2003, Brief Nr. 596, S. 620). Jene Lebendigkeit ist auf diesem Gemälde deutlich zu spüren und wird durch die Faszination der strahlenden Farben zusätzlich hervorgehoben.

CHF 120 000 / 180 000 | (€ 123 710 / 185 570)


Verkauft für CHF 240 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr