Lot 3031 - A176 Gemälde Alter Meister - Dienstag, 22. März 2016, 14.30 Uhr
OSIAS BEERT
(um 1580 Antwerpen 1624)
Stillleben mit Blüten in einem Flechtkorb und Blumenstrauss in einer Porzellanvase auf einer Tischplatte mit Insekten.
Öl auf Holz.
39,1 × 64,3 cm.
Literatur:
Gutachten:
- Ingvar Bergström, 9.12.1975 und 24.4.1989.
- Marie-Louise Hairs, 26.5.1977.
- Laurens J. Bol, 28.5.1977.
- Dr. Walther Bernt, Juli 1978.
Provenienz:
- Privatsammlung Aspelin, Schweden.
- Privatsammlung Graf Carl von Rosen, Stockholm, um 1913.
- Auktion Bukowskis, Stockholm, 1920er.
- Gösta Stenman Gallery, Stockholm, 1934.
- Privatsammlung Counsellor Wallin, Stockholm.
- Auktion Bukowskis, Stockholm, 6.11.1975, Los 5.
- Kunsthandel Richard Green, London, 1976-77.
- Privatsammlung Alfred Studer, Liechtenstein, bei obigem erworben.
- Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
- Olof Granberg: Inventaire général des trésors d'art peintures & sculptures, principalement de maîtres étrangers (non-Scandinaves) en Suède, Vol. III, Stockholm 1913, Nr. 97.
- Marie-Louise Hairs: Les peintres Flamands de fleurs au XVIIe siècle, Brüssel 1985, Nr. 115, S. 342-343 (Abb.).
- Sam Segal: Flowers and Nature, Den Haag 1990, S. 183 (unter Fussnote 2 erwähnt).
Das Gemälde ist im RKD, Den Haag, als ein eigenhändiges Werk Osias Beerts unter der Nr. 14703 archiviert.
Osias Beert ist neben Jan Brueghel d. Ä. (1568-1625) und Ambrosius Bosschaert d. Ä. (1573-1621) einer der bedeutendsten Stilllebenmaler zu Beginn des 17. Jahrhunderts, der als Pionier die Entwicklung dieses Genres als eigenständige Gattung massgeblich geprägt hat. Neben reich gedeckten Imbisstafeln und Früchtestillleben spezialisierte er sich auf Blumenarrangements in Flechtkörben und Porzellanvasen, zu denen das hier angebotene Stillleben gehört und als besonders meisterlich ausgeführt bezeichnet werden kann. Es zeichnet sich durch eine eindrückliche Motiv- und Farbenvielfalt aus, die durch kleine Insekten belebt wird, und ist in ausgezeichnetem Erhaltungszustand.
Kürzlich in einer Privatsammlung wiederentdeckt, ist es ein Meisterwerk des Künstlers, dessen Entstehung nach 1610 vermutet wird. Nur wenige seiner Werke sind signiert und keines ist datiert, obwohl zwei seiner Stillleben auf der Kupferplatte mit dem Herstellungsdatum 1609 verso markiert sind. 1602 war Beert der Antwerpener Malergilde als Meister beigetreten, während er zuvor bei Andries van Baseroo in die Lehre gegangen war. Vermutlich malte Beert den Grossteil seiner Blumenstillleben in den 1610er Jahren, wie auch das Stillleben heute in einer Privatsammlung, welches stilistisch und kompositorisch sehr mit unserem Gemälde verwandt ist (RKD Archiv Nr. 14707).
Für den Betrachter des 17. Jahrhunderts werden diese Blumenstillleben neben der Schönheit der Blüten auch eine symbolische Konnotation beinhaltet haben, so die Kurzlebigkeit der Schnittblumen und im weiteren Sinn die Kürze des Lebens, die Raupe und die Schmetterlinge wiederum führen die Wiedergeburt Christi vor Augen.
Jan Brueghel d. Ä. dürfte mit seinen Blumenmotiven sicherlich Einfluss auf die künstlerische Entwicklung Osias Beerts genommen haben, dabei gelingt es allerdings Beert eine eigenständige Kompositionsform zu wählen und eine Vielfalt an Bildmotiven harmonisch gekonnt zu vereinen, so dass eine exquisite Opulenz und luxuriöse Fülle zur Schau gestellt wird, die charakteristisch ist für das Oeuvre von Osias Beert und damals wie heute den Betrachter fasziniert und erfreut.
Dr. Klara Alen, der wir für ihre wissenschaftliche Auskunft zu diesem Gemälde danken, wird dieses in Kürze in der Fortsetzung ihrer Monographie über die Stillleben von Osias Beert aufnehmen und publizieren.
- Ingvar Bergström, 9.12.1975 und 24.4.1989.
- Marie-Louise Hairs, 26.5.1977.
- Laurens J. Bol, 28.5.1977.
- Dr. Walther Bernt, Juli 1978.
Provenienz:
- Privatsammlung Aspelin, Schweden.
- Privatsammlung Graf Carl von Rosen, Stockholm, um 1913.
- Auktion Bukowskis, Stockholm, 1920er.
- Gösta Stenman Gallery, Stockholm, 1934.
- Privatsammlung Counsellor Wallin, Stockholm.
- Auktion Bukowskis, Stockholm, 6.11.1975, Los 5.
- Kunsthandel Richard Green, London, 1976-77.
- Privatsammlung Alfred Studer, Liechtenstein, bei obigem erworben.
- Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
- Olof Granberg: Inventaire général des trésors d'art peintures & sculptures, principalement de maîtres étrangers (non-Scandinaves) en Suède, Vol. III, Stockholm 1913, Nr. 97.
- Marie-Louise Hairs: Les peintres Flamands de fleurs au XVIIe siècle, Brüssel 1985, Nr. 115, S. 342-343 (Abb.).
- Sam Segal: Flowers and Nature, Den Haag 1990, S. 183 (unter Fussnote 2 erwähnt).
Das Gemälde ist im RKD, Den Haag, als ein eigenhändiges Werk Osias Beerts unter der Nr. 14703 archiviert.
Osias Beert ist neben Jan Brueghel d. Ä. (1568-1625) und Ambrosius Bosschaert d. Ä. (1573-1621) einer der bedeutendsten Stilllebenmaler zu Beginn des 17. Jahrhunderts, der als Pionier die Entwicklung dieses Genres als eigenständige Gattung massgeblich geprägt hat. Neben reich gedeckten Imbisstafeln und Früchtestillleben spezialisierte er sich auf Blumenarrangements in Flechtkörben und Porzellanvasen, zu denen das hier angebotene Stillleben gehört und als besonders meisterlich ausgeführt bezeichnet werden kann. Es zeichnet sich durch eine eindrückliche Motiv- und Farbenvielfalt aus, die durch kleine Insekten belebt wird, und ist in ausgezeichnetem Erhaltungszustand.
Kürzlich in einer Privatsammlung wiederentdeckt, ist es ein Meisterwerk des Künstlers, dessen Entstehung nach 1610 vermutet wird. Nur wenige seiner Werke sind signiert und keines ist datiert, obwohl zwei seiner Stillleben auf der Kupferplatte mit dem Herstellungsdatum 1609 verso markiert sind. 1602 war Beert der Antwerpener Malergilde als Meister beigetreten, während er zuvor bei Andries van Baseroo in die Lehre gegangen war. Vermutlich malte Beert den Grossteil seiner Blumenstillleben in den 1610er Jahren, wie auch das Stillleben heute in einer Privatsammlung, welches stilistisch und kompositorisch sehr mit unserem Gemälde verwandt ist (RKD Archiv Nr. 14707).
Für den Betrachter des 17. Jahrhunderts werden diese Blumenstillleben neben der Schönheit der Blüten auch eine symbolische Konnotation beinhaltet haben, so die Kurzlebigkeit der Schnittblumen und im weiteren Sinn die Kürze des Lebens, die Raupe und die Schmetterlinge wiederum führen die Wiedergeburt Christi vor Augen.
Jan Brueghel d. Ä. dürfte mit seinen Blumenmotiven sicherlich Einfluss auf die künstlerische Entwicklung Osias Beerts genommen haben, dabei gelingt es allerdings Beert eine eigenständige Kompositionsform zu wählen und eine Vielfalt an Bildmotiven harmonisch gekonnt zu vereinen, so dass eine exquisite Opulenz und luxuriöse Fülle zur Schau gestellt wird, die charakteristisch ist für das Oeuvre von Osias Beert und damals wie heute den Betrachter fasziniert und erfreut.
Dr. Klara Alen, der wir für ihre wissenschaftliche Auskunft zu diesem Gemälde danken, wird dieses in Kürze in der Fortsetzung ihrer Monographie über die Stillleben von Osias Beert aufnehmen und publizieren.
CHF 400 000 / 500 000 | (€ 412 370 / 515 460)
Verkauft für CHF 480 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr