Lot 3218 - A176 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Dienstag, 22. März 2016, 16.00 Uhr
BÜRKEL, HEINRICH
(Pirmasens 1802 - 1869 München)
Osteria bei Rom. Um 1850.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: HB(ligiert)ÜRKEL.
33,5 x 44,7 cm.
Provenienz:
- Auktion Weinmüller, München, 2.10.1963, Los 939.
- Schweizer Privatbesitz.
Literatur:
Bühler, Hans-Peter / Krückl, Albrecht: Heinrich Bürkel, München 1989, Nr. 540, S. 288 (mit Abb.).
Als Schüler der Münchner Kunstakademie spezialisierte sich Heinrich Bürkel schon früh auf die Darstellung von Genrelandschaften, die er durch helle Farbkombinationen bevorzugt in ein gleissendes Licht tauchte. Unter dem Eindruck mehrerer Italienaufenthalte (1827, 1830/32, 1838 und 1853) wandte er sich zunehmend der Darstellung bäuerlicher Szenen zu, die in einer ländlichen Umgebung eingebettet sind. Motive des italienischen Landlebens liegen diesem hier angebotenen Gemälde, sowie der "Trattoria bei der Porta San Sebastiano" (um 1830/32, Öl auf Papier auf Leinwand, 41 x 59,5 cm) oder dem "Schäfer in der römischen campagna" (1837, Öl auf Leinwand, 48,3 x 67,7 cm), die sich beide heute in der Neuen Pinakothek in München befinden (Inv. Nr. 8610 und WAF 134), zugrunde.
Beim internationalen Publikum stiessen vor allem seine Darstellungen des oberbayerischen Volkslebens auf starke Nachfrage, wofür das hier angebotene Gemälde (Los 3219) beispielhaft steht. Seine Inspiration holte Bürkel auf langen Wanderungen durch das Voralpenland, er zeichnete die Bauernhäuser in der Umgebung von Tölz und fertigte Hochgebirgsstudien im Werdenfelser Land. Eine vergleichbare Komposition aus den Jahren 1855/60 mit einer Rauferei vor einem Wirtshaus befindet sich in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München (siehe Bühler, Hans-Peter / Krückl, Albrecht 1989, Kat. Nr. 158, S. 241).
Ab 1850 stellt Bürkel, angeregt von Carl Spitzweg (1808-1885), fahrendes Volk, Bettler, Banditen und Mönche als Teil ihrer heimatlichen Landschaft dar. Der gekonnt inszenierte Überfall (Los 3229) ist ein charakteristisches Beispiel dieser Schaffensphase. Bürkel war ein hervorragender Zeichner und Spitzweg bat ihn mehrmals um Vorzeichnungen von Figuren in typischen Bewegungen. Allgemein spielen im Spätwerk Bürkels Figuren eine immer zentralere Rolle, sodass die Handlung Vorrang erhält vor dem Naturgeschehen, wie dies auch bei den hier präsentierten Losen zu erkennen ist.
- Auktion Weinmüller, München, 2.10.1963, Los 939.
- Schweizer Privatbesitz.
Literatur:
Bühler, Hans-Peter / Krückl, Albrecht: Heinrich Bürkel, München 1989, Nr. 540, S. 288 (mit Abb.).
Als Schüler der Münchner Kunstakademie spezialisierte sich Heinrich Bürkel schon früh auf die Darstellung von Genrelandschaften, die er durch helle Farbkombinationen bevorzugt in ein gleissendes Licht tauchte. Unter dem Eindruck mehrerer Italienaufenthalte (1827, 1830/32, 1838 und 1853) wandte er sich zunehmend der Darstellung bäuerlicher Szenen zu, die in einer ländlichen Umgebung eingebettet sind. Motive des italienischen Landlebens liegen diesem hier angebotenen Gemälde, sowie der "Trattoria bei der Porta San Sebastiano" (um 1830/32, Öl auf Papier auf Leinwand, 41 x 59,5 cm) oder dem "Schäfer in der römischen campagna" (1837, Öl auf Leinwand, 48,3 x 67,7 cm), die sich beide heute in der Neuen Pinakothek in München befinden (Inv. Nr. 8610 und WAF 134), zugrunde.
Beim internationalen Publikum stiessen vor allem seine Darstellungen des oberbayerischen Volkslebens auf starke Nachfrage, wofür das hier angebotene Gemälde (Los 3219) beispielhaft steht. Seine Inspiration holte Bürkel auf langen Wanderungen durch das Voralpenland, er zeichnete die Bauernhäuser in der Umgebung von Tölz und fertigte Hochgebirgsstudien im Werdenfelser Land. Eine vergleichbare Komposition aus den Jahren 1855/60 mit einer Rauferei vor einem Wirtshaus befindet sich in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München (siehe Bühler, Hans-Peter / Krückl, Albrecht 1989, Kat. Nr. 158, S. 241).
Ab 1850 stellt Bürkel, angeregt von Carl Spitzweg (1808-1885), fahrendes Volk, Bettler, Banditen und Mönche als Teil ihrer heimatlichen Landschaft dar. Der gekonnt inszenierte Überfall (Los 3229) ist ein charakteristisches Beispiel dieser Schaffensphase. Bürkel war ein hervorragender Zeichner und Spitzweg bat ihn mehrmals um Vorzeichnungen von Figuren in typischen Bewegungen. Allgemein spielen im Spätwerk Bürkels Figuren eine immer zentralere Rolle, sodass die Handlung Vorrang erhält vor dem Naturgeschehen, wie dies auch bei den hier präsentierten Losen zu erkennen ist.
CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)
Verkauft für CHF 25 700 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr