Lot 3029 - A176 Gemälde Alter Meister - Dienstag, 22. März 2016, 14.30 Uhr
POEL, EGBERT LIEVENSZ. VAN DER
(Delft 1621 - 1664 Rotterdam)
Eine Fischverkäuferin am Strand von Scheveningen. 1653.
Öl auf Holz.
Unten links signiert und datiert: Evander Poel. 1653.
40,7 x 53,5 cm.
Provenienz:
- Sammlung James Leslie.
- Galerie Sankt Lucas, Wien.
- Sammlung Major F.E. Short, Wien, 1935.
- Sammlung F.E.F. Blythe.
- Auktion Christie's, London, 21.11.1952, Los 53 (verkauft an Curtis).
- Kunsthandel Alfred Brod Gallery, London, 1954.
- Kunsthandel M. Knoedler & Co., New York, 1962.
- Aukion Fischer, Luzern, Aug.- Sept. 1994, Los 8.
- Schweizer Privatbesitz.
- Auktion Koller, Zürich, 21.9.2007, Los 3030.
- Schweizer Privatbesitz.
Ausstellungen:
- Edinburgh, Works by Old Masters, 1883.
- Rotterdam, Museum Boijmans, Vermeer - Tentoonstelling, 9. Juli - 9. Oktober 1935, Nr. 77, Abb. 15 (verso Etikette).
Der in Delft geborene Egbert Lievensz. van der Poel ist uns heute vor allem durch seine zahlreichen Gemälde von Brandstätten und Landschaften bei Nacht bekannt, die aus den letzten zehn Jahren seines Lebens stammen. Diese Brandstätten und Nachtlandschaften Van der Poels entstanden alle erst nach seinem Umzug nach Rotterdam, zu dem er sich nach der katastrophalen Pulverexplosion in seiner Heimat am 12. Oktober 1654 entschloss. Bei dieser Katastrophe kam auch Carel Fabritius ums Leben und grosse Teile der Stadt wurden zerstört. Diese Eindrücke der Zerstörung hielt der Maler in einer Reihe von Ansichten der Stadt Delft fest, wie in dem Gemälde in der National Gallery in London, das signiert und 1654 datiert ist (Macclaren, N.: National Gallery Catalogues. The Dutch School, 1991, I, S. 306, Nr. 1061, Tafel 269).
Diese Strandansicht, die ein Jahr vor der grossen Katastrophe datiert ist, gehört zu einer Reihe von Ansichten, in welchen Van der Poel versucht, sich mit der Malweise von Jan van Goyen (1596 - 1656), Salomon van Ruysdael (1603 - 1670) und vor allem Simon de Vlieger (1600 - 1653) auseinander zu setzen. Zu dieser Reihe zählen die Gemälde im Musée des Beaux Arts, Rouen; in der Art Gallery and Museum, Glasgow; im Musée des Beaux Arts, Brüssel; ehemals in der Sammlung des Herzogs von Cumberland, Hannover; und im Nationalmuseum, Prag (Abbildungen im RKD, Den Haag). Van Goyen, van Ruysdael und de Vlieger hatten alle drei in den 30er und 40er Jahren bedeutende Strandansichten geschaffen, die für dieses Genre und deren Entwicklung prägend waren.
In Anlehnung an Van Goyen verbindet Van der Poel in diesem hier angebotenen Gemälde ebenfalls genrehafte mit landschaftlichen Elemente. Dabei verleihen das helle Kolorit, der niedrige Horizont rechts sowie die Wolkendecke der Szene auf eindrückliche Weise eine atmosphärische Natürlichkeit. Mit diesen Besonderheiten kann dieses Gemälde zu den besten Werken des Malers gezählt werden.
Das Gemälde ist im RKD, Den Haag, als eigenhändiges Werk von Egbert Lievensz. van der Poel registriert.
- Sammlung James Leslie.
- Galerie Sankt Lucas, Wien.
- Sammlung Major F.E. Short, Wien, 1935.
- Sammlung F.E.F. Blythe.
- Auktion Christie's, London, 21.11.1952, Los 53 (verkauft an Curtis).
- Kunsthandel Alfred Brod Gallery, London, 1954.
- Kunsthandel M. Knoedler & Co., New York, 1962.
- Aukion Fischer, Luzern, Aug.- Sept. 1994, Los 8.
- Schweizer Privatbesitz.
- Auktion Koller, Zürich, 21.9.2007, Los 3030.
- Schweizer Privatbesitz.
Ausstellungen:
- Edinburgh, Works by Old Masters, 1883.
- Rotterdam, Museum Boijmans, Vermeer - Tentoonstelling, 9. Juli - 9. Oktober 1935, Nr. 77, Abb. 15 (verso Etikette).
Der in Delft geborene Egbert Lievensz. van der Poel ist uns heute vor allem durch seine zahlreichen Gemälde von Brandstätten und Landschaften bei Nacht bekannt, die aus den letzten zehn Jahren seines Lebens stammen. Diese Brandstätten und Nachtlandschaften Van der Poels entstanden alle erst nach seinem Umzug nach Rotterdam, zu dem er sich nach der katastrophalen Pulverexplosion in seiner Heimat am 12. Oktober 1654 entschloss. Bei dieser Katastrophe kam auch Carel Fabritius ums Leben und grosse Teile der Stadt wurden zerstört. Diese Eindrücke der Zerstörung hielt der Maler in einer Reihe von Ansichten der Stadt Delft fest, wie in dem Gemälde in der National Gallery in London, das signiert und 1654 datiert ist (Macclaren, N.: National Gallery Catalogues. The Dutch School, 1991, I, S. 306, Nr. 1061, Tafel 269).
Diese Strandansicht, die ein Jahr vor der grossen Katastrophe datiert ist, gehört zu einer Reihe von Ansichten, in welchen Van der Poel versucht, sich mit der Malweise von Jan van Goyen (1596 - 1656), Salomon van Ruysdael (1603 - 1670) und vor allem Simon de Vlieger (1600 - 1653) auseinander zu setzen. Zu dieser Reihe zählen die Gemälde im Musée des Beaux Arts, Rouen; in der Art Gallery and Museum, Glasgow; im Musée des Beaux Arts, Brüssel; ehemals in der Sammlung des Herzogs von Cumberland, Hannover; und im Nationalmuseum, Prag (Abbildungen im RKD, Den Haag). Van Goyen, van Ruysdael und de Vlieger hatten alle drei in den 30er und 40er Jahren bedeutende Strandansichten geschaffen, die für dieses Genre und deren Entwicklung prägend waren.
In Anlehnung an Van Goyen verbindet Van der Poel in diesem hier angebotenen Gemälde ebenfalls genrehafte mit landschaftlichen Elemente. Dabei verleihen das helle Kolorit, der niedrige Horizont rechts sowie die Wolkendecke der Szene auf eindrückliche Weise eine atmosphärische Natürlichkeit. Mit diesen Besonderheiten kann dieses Gemälde zu den besten Werken des Malers gezählt werden.
Das Gemälde ist im RKD, Den Haag, als eigenhändiges Werk von Egbert Lievensz. van der Poel registriert.
CHF 8 000 / 12 000 | (€ 8 250 / 12 370)
Verkauft für CHF 10 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr