Lot 1334* - A174 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 17. September 2015, 10.00 Uhr
BÜSTE DER MADAME RECAMIER,
nach Vorlagen von J. CHINARD (Joseph Chinard, 1756 Lyon 1813), Frankreich, 19. Jh.
Weisser Marmor. Büste mit lockigem Haar und feinem Kopftuch, den Blick nach rechts unten gerichtet, auf profiliertem Rundsockel mit Quaderplatte. H 64 cm.
Provenienz: Schlossbesitz, Frankreich. Jeanne Françoise Julie Adélaïde Récamier, auch Juliette Récamier (1777-1849) genannt, war eine französische Salondame. Im Alter von 15 Jahren heiratete sie den reichen und wesentlich älteren Bankier Jacques Récamier. Sie unterhielt lange Zeit einen Salon in Paris, der ein wichtiger Treffpunkt der oberen Gesellschaft, aber auch der Kritiker und Gegner Napoleons war, und pflegte einen ausgedehnten Briefwechsel mit bedeutenden Persönlichkeiten ihrer Zeit. Napoleon verbannte Madame Récamier 1811 aus Paris. Während der darauffolgenden Jahre lebte sie in Lyon, Rom und im Königreich Neapel bei der Familie Murat. Nach Napoleons Sturz kehrte sie 1814 zurück und eröffnete ihren Salon wieder. Zu ihrer Zeit galt Juliette Récamier als eine der schönsten Frauen der Welt und wurde von bedeutenden Künstlern gemalt, u.a. von F. Gérard und J. L. David, der sie auf einer Recamiere darstellte, einem nach ihr benannten Liegesofa. Nach seiner Ausbildung im Atelier von Barth Blaise reiste J. Chinard 1784 nach Rom, wo er zwei Jahre später mit seiner Skulptur "Perseus befreit Andromeda" den 1. Preis gewann. J. Chinard hielt sich mehrmals über längere Zeit in Rom auf, kehrte dann 1808 definitiv nach Lyon zurück, wo er 1813 noch in voller Schaffenstätigkeit starb. Lit.: Thieme/Becker, Leipzig 1999; 5/6, S. 503-505 (biogr. Angaben).
CHF 1 000 / 1 500 | (€ 1 030 / 1 550)
Verkauft für CHF 1 750 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr