Lot 3047* - A172 Gemälde Alter Meister - Freitag, 27. März 2015, 15.00 Uhr
JACOB VAN WALSCAPELLE
(Dordrecht 1644–1727 Amsterdam)
Blumenstillleben in einer Vase auf einer Steinplinthe mit Insekten.
Öl auf Holz.
Unten rechts signiert: Jacob Walscappelle.
30 × 37,5 cm.
Provenienz:
- Sammlung Adolphe Schloss, im 2. Weltkrieg enteignet und nach dem Krieg an die Erben restituiert.
- Auktion Maurice Rheims, Galerie Charpentier, Paris, 25.5.1949, Los 66.
- Auktion Christie's, London, 7.11.2001, Los 42. - Johnny van Haeften, London.
- Bei obigem an der Kunstmesse TEFAF, Maastricht, erworben, europäische Privatsammlung.
Ausstellung:
Natures mortes et vanités, Musée Georges de la Tour, Vic-sur-Seille, 10.5.-5.9.2005.
Literatur:
Gabriel Diss und Laurent Thurnherr: Un cabinet imaginaire, Natures mortes et Vanités du XVVIIème siècle, Ausst. Kat. Musée départemental Georges de La Tour, Vic sur Seillle, 10.5.-5.9.2005, S. 42-43.
Diese qualitätsvolle und farbenprächtige Komposition mit einem Blumenstrauss in einer Glasvase auf einer Steinplinthe, die von einer kleinen Schnecke und einem Marienkäfer belebt wird, ist ein charakteristisches Beispiel für das reife Schaffen von Jacob van Walscapelle. Es zeigt in der Feinheit und naturgetreuen Wiedergabe der dargestellten Motive meisterlich die künstlerische Perfektion des Malers und versteht sich als Paradebeispiel der Kabinettmalerei des Goldenen Zeitalters in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts. Fred G. Meijer vom RKD, Den Haag, der die Eigenhändigkeit anhand einer Fotografie bestätigt, datiert die Arbeit in die 1670er Jahre. Stilistisch ist die Komposition mit dem Blumenstillleben, ehemals bei Peter de Boer, Amsterdam, verwandt, das im selben Zeitraum entstanden ist (33 x 42 cm, Öl auf Holz, RKD Archivnr. 49839). Die rosafarbene Rose taucht dabei nicht nur in diesen beiden Stillleben auf, sondern wird von Walscapelle erneut in einem ebenfalls signierten Gemälde aus der Mitte der 1680er Jahre eingesetzt (25,1 x 20,3 cm, Öl auf Holz, zuletzt bei Christie's London, Juli 2014). Die Provenienz dieses Gemäldes ist ebenfalls bemerkenswert und beispielhaft für die Wiederzurückführung enteigneter Kunstwerke an die rechtmässigen Besitzer. Das Stillleben befand sich einst im Besitz des französischen Kunstsammlers Adolphe Schloss (1851-1910), in dessen Besitz sich herausragende Werke niederländischer Meister des 17. Jahrhunderts befanden, wie beispielsweise von Rembrandt, Pieter Brueghel, Frans Hals, Peter Paul Rubens und Jacob van Walscapelle. Nach dem Tod von Adolphe Schloss ging dessen Sammlung an seine Gemahlin und später an ihre Kinder über, die die gesamte Sammlung im Schloss Chambon bei Tulle aufbewahrten (siehe hierzu Hamon-Jugnet, Marie: Collection Schloss: oeuvres spoilées pendant la deuxièume guerre mondiale non restituées, 1943-1998, Paris 1998). Mit der Besetzung Frankreichs durch die deutschen Truppen wurde die Sammlung beschlagnahmt, mit der Intention, die Werke für Hitlers Führermuseum in Linz zu sichern. Nach Kriegsende konnte ein Teil der Sammlung wieder ausfindig gemacht werden und an die rechtmässigen Erben, wie im Fall dieses hier angebotenen Stilllebens von Jacob van Walscapelle, restituiert werden.
- Sammlung Adolphe Schloss, im 2. Weltkrieg enteignet und nach dem Krieg an die Erben restituiert.
- Auktion Maurice Rheims, Galerie Charpentier, Paris, 25.5.1949, Los 66.
- Auktion Christie's, London, 7.11.2001, Los 42. - Johnny van Haeften, London.
- Bei obigem an der Kunstmesse TEFAF, Maastricht, erworben, europäische Privatsammlung.
Ausstellung:
Natures mortes et vanités, Musée Georges de la Tour, Vic-sur-Seille, 10.5.-5.9.2005.
Literatur:
Gabriel Diss und Laurent Thurnherr: Un cabinet imaginaire, Natures mortes et Vanités du XVVIIème siècle, Ausst. Kat. Musée départemental Georges de La Tour, Vic sur Seillle, 10.5.-5.9.2005, S. 42-43.
Diese qualitätsvolle und farbenprächtige Komposition mit einem Blumenstrauss in einer Glasvase auf einer Steinplinthe, die von einer kleinen Schnecke und einem Marienkäfer belebt wird, ist ein charakteristisches Beispiel für das reife Schaffen von Jacob van Walscapelle. Es zeigt in der Feinheit und naturgetreuen Wiedergabe der dargestellten Motive meisterlich die künstlerische Perfektion des Malers und versteht sich als Paradebeispiel der Kabinettmalerei des Goldenen Zeitalters in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts. Fred G. Meijer vom RKD, Den Haag, der die Eigenhändigkeit anhand einer Fotografie bestätigt, datiert die Arbeit in die 1670er Jahre. Stilistisch ist die Komposition mit dem Blumenstillleben, ehemals bei Peter de Boer, Amsterdam, verwandt, das im selben Zeitraum entstanden ist (33 x 42 cm, Öl auf Holz, RKD Archivnr. 49839). Die rosafarbene Rose taucht dabei nicht nur in diesen beiden Stillleben auf, sondern wird von Walscapelle erneut in einem ebenfalls signierten Gemälde aus der Mitte der 1680er Jahre eingesetzt (25,1 x 20,3 cm, Öl auf Holz, zuletzt bei Christie's London, Juli 2014). Die Provenienz dieses Gemäldes ist ebenfalls bemerkenswert und beispielhaft für die Wiederzurückführung enteigneter Kunstwerke an die rechtmässigen Besitzer. Das Stillleben befand sich einst im Besitz des französischen Kunstsammlers Adolphe Schloss (1851-1910), in dessen Besitz sich herausragende Werke niederländischer Meister des 17. Jahrhunderts befanden, wie beispielsweise von Rembrandt, Pieter Brueghel, Frans Hals, Peter Paul Rubens und Jacob van Walscapelle. Nach dem Tod von Adolphe Schloss ging dessen Sammlung an seine Gemahlin und später an ihre Kinder über, die die gesamte Sammlung im Schloss Chambon bei Tulle aufbewahrten (siehe hierzu Hamon-Jugnet, Marie: Collection Schloss: oeuvres spoilées pendant la deuxièume guerre mondiale non restituées, 1943-1998, Paris 1998). Mit der Besetzung Frankreichs durch die deutschen Truppen wurde die Sammlung beschlagnahmt, mit der Intention, die Werke für Hitlers Führermuseum in Linz zu sichern. Nach Kriegsende konnte ein Teil der Sammlung wieder ausfindig gemacht werden und an die rechtmässigen Erben, wie im Fall dieses hier angebotenen Stilllebens von Jacob van Walscapelle, restituiert werden.
CHF 250 000 / 300 000 | (€ 257 730 / 309 280)
Verkauft für CHF 360 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr