Lot 3003 - A172 Gemälde Alter Meister - Freitag, 27. März 2015, 15.00 Uhr
DOMENICO DI ZANOBI genannt MEISTER DER JOHNSON NATIVITÄT
(tätig in Florenz um 1460-1499)
Anbetung des Kindes mit Hirten und Hl. Johannes d. Täufer.
Tempera auf Holz.
Unten links mit rotem Wachssiegel.
88,5 x 46,5 cm.
Provenienz:
- Sammlung des Miniaturmalers August Grahl (1791-1868).
- Sammlung Bevilacqua La Masa, Venedig, bis 1900.
- Auktion Galleria Sangiorgi, vendita Bevilacqua La Masa, 15-22.10.1900, Los 471.
- Sammlung Marcello Galli-Dunn, Schloss Badia, Poggibonsi, 1900-1905.
- Auktion Galleria Sangiorgi, Rom, Sammlung Galli-Dunn, 1.-6.5.1905, Los 323 (als Cosimo Rosselli zugeschrieben).
- Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
- Berenson, Bernard: Catalogue of a collection of Paintings and some Art Objects, I, John J. Johnson Collection, Philadelphia 1913, S. 35 (als Schule Cosimo Rosselli).
- Van Marle, Raymond: The Development of the Italian Schools of Painting, XI, Den Haag 1929, S. 617, Anm.1 (als Schule Cosimo Rosselli).
- Musatti, Riccardo: Catalogo giovanile di Cosimo Rosselli, in: Rivista d' Arte, XXVI, 1950, S. 123, Anm. 34 (als Pseudo Pier Francesco Fiorentino).
- Fahy, Everett: Some Followers of Domenico Ghirlandaio, New York / London 1976, S. 173 (als Meister der Johnson Nativität).
- Landolfi, G.: Il Maestro della Nativita Johnson, in Dalli Regoli, G. (Hg.): Il Maestro di San Miniato. Lo stato degli studi, i problemi, le risposte della filologia, Pisa 1988, S. 310, Nr. 6, Abb. 204 (als Meister der Johnson Nativität).
Gleich wie zwei andere hier präsentierte Andachtsbilder der florentinischen Renaissance (Los 3004 und 3006) stellt vorliegendes Tafelbild einen aus Filippo Lippis Bildrepertoire geschöpften Bildtypus dar, der sich in Florenz grösster Beliebtheit erfreute und in grosser Anzahl in Auftrag gegeben wurde. Die vorliegende Tafel, welche die Muttergottes vom Täuferknaben und zwei Hirten begleitet in Anbetung kniend vor ihrem Kind zeigt, präsentiert sich als eine der vielen Varianten jener Tafel, die Domenico di Zanobi vor seiner entdeckten biographischen Identität den Notnamen Maestro della Natività Johnson (E. Fahy, in: Paragone 17,1966, S. 17-28) eingebracht hatte: die Anbetung des Kindes in der Johnson Sammlung in Philadelphia (Strehlke, C.B.: Italian Painting 1250-1450 in the John G. Johnson collection and the Philadelphia Museum of Art, Phildelphia 2004, S. 122-123). Wie eingangs erwähnt, dürfte diese Serie ähnlicher Interpretationen der Anbetung des Kindes auf eine Bildidee des Fra Filippo Lippi zurückgehen. Dessen Modelle konnte Domenico di Zanobi leicht aufgreifen, zumal er Filippo Lippi (1406-1469) in dessen letzten Schaffensjahren bis 1467 assistiert hatte. Gleich wie die Varianten in der Sammlung Siverio in Florenz und in Philadelphia sowie die unserem Bild besonders nahe stehende Fassung in Kinnard Castle in Brechin (Southesk collection), um nur einige zu nennen, steht unser Andachtsbild unter dem Eindruck des Alesso Baldovinetti, insbesondere dessen Fresko mit der Geburt Christi im Chiostrino dei Voti von SS. Annunziata in Florenz (1460-62), aus dem der Künstler die Idee der Backsteinruine rezipiert hat. Unser Bild dürfte wohl kurz vor 1470 zu datieren sein, eine Zeit als unser Künstler eine besondere Affinität zu Baldovinettis Kunst erkennen liess. Wir danken Prof. Dr. Gaudenz Freuler für die Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Gemäldes.
- Sammlung des Miniaturmalers August Grahl (1791-1868).
- Sammlung Bevilacqua La Masa, Venedig, bis 1900.
- Auktion Galleria Sangiorgi, vendita Bevilacqua La Masa, 15-22.10.1900, Los 471.
- Sammlung Marcello Galli-Dunn, Schloss Badia, Poggibonsi, 1900-1905.
- Auktion Galleria Sangiorgi, Rom, Sammlung Galli-Dunn, 1.-6.5.1905, Los 323 (als Cosimo Rosselli zugeschrieben).
- Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
- Berenson, Bernard: Catalogue of a collection of Paintings and some Art Objects, I, John J. Johnson Collection, Philadelphia 1913, S. 35 (als Schule Cosimo Rosselli).
- Van Marle, Raymond: The Development of the Italian Schools of Painting, XI, Den Haag 1929, S. 617, Anm.1 (als Schule Cosimo Rosselli).
- Musatti, Riccardo: Catalogo giovanile di Cosimo Rosselli, in: Rivista d' Arte, XXVI, 1950, S. 123, Anm. 34 (als Pseudo Pier Francesco Fiorentino).
- Fahy, Everett: Some Followers of Domenico Ghirlandaio, New York / London 1976, S. 173 (als Meister der Johnson Nativität).
- Landolfi, G.: Il Maestro della Nativita Johnson, in Dalli Regoli, G. (Hg.): Il Maestro di San Miniato. Lo stato degli studi, i problemi, le risposte della filologia, Pisa 1988, S. 310, Nr. 6, Abb. 204 (als Meister der Johnson Nativität).
Gleich wie zwei andere hier präsentierte Andachtsbilder der florentinischen Renaissance (Los 3004 und 3006) stellt vorliegendes Tafelbild einen aus Filippo Lippis Bildrepertoire geschöpften Bildtypus dar, der sich in Florenz grösster Beliebtheit erfreute und in grosser Anzahl in Auftrag gegeben wurde. Die vorliegende Tafel, welche die Muttergottes vom Täuferknaben und zwei Hirten begleitet in Anbetung kniend vor ihrem Kind zeigt, präsentiert sich als eine der vielen Varianten jener Tafel, die Domenico di Zanobi vor seiner entdeckten biographischen Identität den Notnamen Maestro della Natività Johnson (E. Fahy, in: Paragone 17,1966, S. 17-28) eingebracht hatte: die Anbetung des Kindes in der Johnson Sammlung in Philadelphia (Strehlke, C.B.: Italian Painting 1250-1450 in the John G. Johnson collection and the Philadelphia Museum of Art, Phildelphia 2004, S. 122-123). Wie eingangs erwähnt, dürfte diese Serie ähnlicher Interpretationen der Anbetung des Kindes auf eine Bildidee des Fra Filippo Lippi zurückgehen. Dessen Modelle konnte Domenico di Zanobi leicht aufgreifen, zumal er Filippo Lippi (1406-1469) in dessen letzten Schaffensjahren bis 1467 assistiert hatte. Gleich wie die Varianten in der Sammlung Siverio in Florenz und in Philadelphia sowie die unserem Bild besonders nahe stehende Fassung in Kinnard Castle in Brechin (Southesk collection), um nur einige zu nennen, steht unser Andachtsbild unter dem Eindruck des Alesso Baldovinetti, insbesondere dessen Fresko mit der Geburt Christi im Chiostrino dei Voti von SS. Annunziata in Florenz (1460-62), aus dem der Künstler die Idee der Backsteinruine rezipiert hat. Unser Bild dürfte wohl kurz vor 1470 zu datieren sein, eine Zeit als unser Künstler eine besondere Affinität zu Baldovinettis Kunst erkennen liess. Wir danken Prof. Dr. Gaudenz Freuler für die Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Gemäldes.
CHF 10 000 / 15 000 | (€ 10 310 / 15 460)
Verkauft für CHF 10 800 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr