Lot 3214* - A168 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 28. März 2014, 17.00 Uhr
EUGÈNE LOUIS BOUDIN
(Honfleur 1824–1898 Deauville)
Abbeville. La place Courbet in Saint-Vulfran. 1894.
Öl auf Holz.
Unten links signiert und datiert: E. Boudin - 94. Unten rechts bezeichnet: Abbeville.
46 × 37 cm.
Provenienz:
- Auktion Hôtel Drouot, Paris, 12.5.1896.
- Galerie Durand-Ruel, Paris.
- Europäische Privatsammlung.
Ausstellungen:
- Paris, 1895, Salon. - Paris, 1899, École Nationale des Beaux-Arts, "Exposition des oeuvres de Eugène Boudin", Nr. 245.
Literatur:
- Jean-Aubry, Georges: Eugène Boudin d'après les lettres et les documents inédits, Neuchâtel 1968, S. 225 (Abb.).
- Schmit, Robert: Eugène Boudin (1824-1898), Catalogue raisonné, Tome 3 Paris 1973, Nr. 3242, S. 244 (Abb).
Boudin wird oft als der "Impressionist der ersten Stunde" bezeichnet. Mit seiner kühnen und freien Malerei ebnet er den jüngeren Impres-sionisten den Weg. Er besitzt ein großes Gespür für die Erfassung der Lichtreflexe, seine Werke geben bei einer großzügigen Pinselführung das lebendige Flimmern der Atmosphäre wieder. Er war einer der ersten Landschaftsmaler, die nicht nur Studien, sondern fast alle seine Bilder im Freien gemalt hat. Als erster entdeckt Boudin die große Begabung von Claude Monet, dessen erster Lehrer er wird. Immer wieder ermutigt er den um 16 Jahre jüngeren Monet, im Freien zu malen. 1874 nahm Boudin, den Corot den "König der Himmel" nannte, an der ersten Ausstellung der Impressionisten teil. Das hier angebotene Gemälde entstand 1894 in der späten Schaffensphase des Künstlers und bringt in eindrücklicher Weise die Fähigkeit des Künstlers vor Augen, urbane Themen stimmungsvoll umzusetzen. Ein sanftes Blau durchbricht den grauen und wolkenverhangenen Himmel über dem Marktplatz des französischen Städtchens Abbeville in der Picardie, ca. 20 km von der Kanalküste entfernt, und taucht die Komposition in ein sanftes Licht. Das rege Treiben auf der Place Courbet sowie die rasch vorbeiziehenden Wolken werden durch die schnelle Pinselführung und den pastosen Farbauftrag stimmungsvoll umgesetzt. Mittels kräftiger Farben und einem abwechselnden Spiel aus Licht und Schatten kommt ein Gefühl von Dynamik auf, und die Nähe zur Kanalküste sowie deren sanfte Brise sind förmlich zu spüren. Eine vergleichbare Komposition Boudins aus der Sammlung Museo Thyssen Bornemisza in Madrid war im letzten Jahr in der Boudin- Retrospektive in Paris an prominenter Stelle ausgestellt (Musée Jacquemart-André Institut de France, Eugène Boudin, 22.3.–22.7.2013, Nr. 52).
- Auktion Hôtel Drouot, Paris, 12.5.1896.
- Galerie Durand-Ruel, Paris.
- Europäische Privatsammlung.
Ausstellungen:
- Paris, 1895, Salon. - Paris, 1899, École Nationale des Beaux-Arts, "Exposition des oeuvres de Eugène Boudin", Nr. 245.
Literatur:
- Jean-Aubry, Georges: Eugène Boudin d'après les lettres et les documents inédits, Neuchâtel 1968, S. 225 (Abb.).
- Schmit, Robert: Eugène Boudin (1824-1898), Catalogue raisonné, Tome 3 Paris 1973, Nr. 3242, S. 244 (Abb).
Boudin wird oft als der "Impressionist der ersten Stunde" bezeichnet. Mit seiner kühnen und freien Malerei ebnet er den jüngeren Impres-sionisten den Weg. Er besitzt ein großes Gespür für die Erfassung der Lichtreflexe, seine Werke geben bei einer großzügigen Pinselführung das lebendige Flimmern der Atmosphäre wieder. Er war einer der ersten Landschaftsmaler, die nicht nur Studien, sondern fast alle seine Bilder im Freien gemalt hat. Als erster entdeckt Boudin die große Begabung von Claude Monet, dessen erster Lehrer er wird. Immer wieder ermutigt er den um 16 Jahre jüngeren Monet, im Freien zu malen. 1874 nahm Boudin, den Corot den "König der Himmel" nannte, an der ersten Ausstellung der Impressionisten teil. Das hier angebotene Gemälde entstand 1894 in der späten Schaffensphase des Künstlers und bringt in eindrücklicher Weise die Fähigkeit des Künstlers vor Augen, urbane Themen stimmungsvoll umzusetzen. Ein sanftes Blau durchbricht den grauen und wolkenverhangenen Himmel über dem Marktplatz des französischen Städtchens Abbeville in der Picardie, ca. 20 km von der Kanalküste entfernt, und taucht die Komposition in ein sanftes Licht. Das rege Treiben auf der Place Courbet sowie die rasch vorbeiziehenden Wolken werden durch die schnelle Pinselführung und den pastosen Farbauftrag stimmungsvoll umgesetzt. Mittels kräftiger Farben und einem abwechselnden Spiel aus Licht und Schatten kommt ein Gefühl von Dynamik auf, und die Nähe zur Kanalküste sowie deren sanfte Brise sind förmlich zu spüren. Eine vergleichbare Komposition Boudins aus der Sammlung Museo Thyssen Bornemisza in Madrid war im letzten Jahr in der Boudin- Retrospektive in Paris an prominenter Stelle ausgestellt (Musée Jacquemart-André Institut de France, Eugène Boudin, 22.3.–22.7.2013, Nr. 52).
CHF 70 000 / 90 000 | (€ 72 160 / 92 780)
Verkauft für CHF 120 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr