Lot 3024 - A166 Gemälde Alter Meister - Freitag, 20. September 2013, 15.00 Uhr
PIETER BRUEGHEL d. J., Umkreis
(Brüssel 1564–1638 Antwerpen)
Der in den Schweinestall Gestossene.
Öl auf Holz.
20 cm Durchmesser.
Provenienz: Schweizer Privatsammlung. Diese humorvolle Darstellung einer bäuerlichen Szene und zugleich Illustration eines flämischen Sprichwortes geht auf eine Komposition Pieter Brueghel d. Ä. zurück, die kürzlich auf dem Kunstmarkt versteigert wurde (Christie's London, 10.7.2002, Los 37). Dabei wurde diese Komposition durch einen Stich von Jan Wierix aus dem Jahr 1568 sowie durch Versionen in Öl von Pieter Brueghel d. J. und seiner Werkstatt popularisiert (siehe Ertz, Klaus: Pieter Brueghel der Jüngere. 1564-1637/38. Die Gemälde mit kritischem Oeuvrekatalog, Lingen 1988/2000, Band I, Kat. Nr. 108-111, S. 207-208, Text S. 141-142). Eine eigenhändige Version Pieter Brueghel d. J. befindet sich im Historischen Museum Bamberg und ist Teil einer Serie von vier runden Szenen mit dem "Pfeilschnitzer", dem "Am gedeckten Fass Essenden", und dem "Paar mit dem Spiegel" (siehe ebd., Ft. 110, 132, 145 und 167, S. 161) und es kann angenommen werden, dass auch unser Gemälde ursprünglich Teil einer solchen Serie war. Das dargestellte Sprichwort ist von einem Stich Claes Jansz. Visschers (1587-1652) mit der gleichen Komposition bekannt, welches die Inschrift trägt: "Die haer goet als droncken Swynen Brengen door in Venus Kott Moeten nae elendich quynen Endelyck int Varckenschott" (Diejenige, die wie betrunkene Schweine, ihre Zeit und ihr Geld im Haus der Venus verschwenden, werden nach einem elenden Ruin schliesslich in den Schweinestall gestossen). Trotz moralischer Botschaft ist die Darstellung empathisch und mit lustigen und menschlichen Details gespickt, die charakteristisch für Kompositionen Pieter Brueghel d. J. und dessen Umkreis sind.
CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)
Verkauft für CHF 33 600 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr