Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 1062 - A166 Möbel & Skulpturen - Donnerstag, 19. September 2013, 10.00 Uhr

GEFASSTE KOMMODE,

Louis XV, Venedig, 18. Jh.
Holz durchbrochen und beschnitzt mit Kartuschen, Blättern und Zierfries sowie hellbeige gefasst und teils vergoldet. Markant geschweifter trapezförmiger Korpus mit vorstehenden Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Markant gebauchte Front mit 2 Schubladen. Vertiefte Platte "en faux marbre". Ergänzungen. 120x62x81 cm.


Provenienz: Schweizer Privatbesitz. Eine vergleichbare Kommode ist abgebildet in: E. Baccheschi, Mobili laccati del settecento veneziano, Mailand 1962; S. 96. Militärische Konflikte auf See und in den norditalienischen Regionen, die im 18. Jahrhundert den finanziellen Ruin der Lagunenstadt einläuteten, standen in krassem Widerspruch zur kulturellen Blüte, die durch das rigorose Zunftwesen garantiert wurde. Das lokale Kunsthandwerk wurde genauestens organisiert, strukturiert und in verschiedene Sparten eingeteilt: "marangoni di noghera" (Hersteller von Massivholzmöbeln), "marangoni di coaze" (Bestandteil-Schnitzer), "intaiadori", "tapezzieri", "bolzeri", "doratori", "vetrai", "specchieri" und vor allem "depentori" (Lackierer von Luxusmöbeln). Durch diese straffe Einteilung war eine grosse Produktion auf hohem Niveau möglich, sie verunmöglicht jedoch die Identifizierung der Objekte bzw. deren Zuschreibung an ein bestimmtes Atelier oder einen Künstler. Die eigentliche Spezialität der Kunsthandwerker von Venedig waren die als einmalig zu bezeichnenden "intagli" - wohl auch bedingt durch die hochwertige, berühmte Schiffsproduktion mit reichen Schnitzereien -, fein lackierte und geschnitzte Möbel, ausserordentlich originelle und eigenständige Formen- und Dekorationssprache und eine qualitativ hochwertige Ausführung. Lit.: M. Griffo, Il mobile del seicento - Italia, Novara 1985; S. 33-43 (allg. Angaben zur Entwicklung des venezianischen Möbels im 17./18. Jh.).

CHF 12 000 / 18 000 | (€ 12 370 / 18 560)

Verkauft für CHF 15 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr