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Lot 3057* - A160 Gemälde Alter Meister - Freitag, 30. März 2012, 15.00 Uhr

JAN VAN DEN HECKE d. Ä.

(Kwaremont 1619/20–1684 Antwerpen)
Stilleben mit Goldpokal, Façon de Venise Gläsern, Früchten und Austern. 1643.
Öl auf Holz.
Unten links signiert und datiert: I. V. hecke fecit/ Ao 1643.
64 × 78,5 cm.

Gutachten:
Dr. Sam Segal.

Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich.

Dieses signierte und 1643 datierte Stilleben ist ein qualitätsvolles Beispiel aus dem Frühwerk des Malers Jan van den Hecke d. Ä und zeigt bereits seine künstlerische Fähigkeit in ausgeprägter Weise. So wird dem Betrachter ein reiches Arrangement an Austern und Früchten auf Zinntellern sowie einem Weidenkorb präsentiert, das auf einem Tisch vor einem Vorhang mit Blick auf eine Palastarchitektur im Hintergrund angerichtet ist. Zwischen den Zinntellern ragt majestätisch in der linken Bildhälfte ein glänzender Goldpokal sowie ein mit Rotwein gefülltes filigranes Façon-de-Venise Glas hervor. In künstlerischer Perfektion gelingt es Van den Hecke die unterschiedlichen Stofflichkeiten der Gegenstände meisterlich zu beschreiben und ihre Charakteristiken hervorzuheben. So wird die Transparenz der Trauben, der Austern und des Weinglases, der glänzenden und festen Oberfläche der Zinnteller und des Goldpokals gegenübergestellt. Besonders seine Darstellung der Zitrusfrüchte mit granulatförmiger Oberfläche ist charakteristisch für den Künstler. Die hier gezeigten Motive tauchen in anderen Werken Van den Heckes in ähnlicher Weise auf. So findet sich in dem Stilleben im Museum der Bildenden Künste in Budapest ein vergleichbares Arrangement von Früchten und Gläsern vor einem Vorhang mit Blick auf eine Palastarchitektur im Hintergrund. Jan van den Hecke war ein äusserst vielfältiger Künstler, der sich neben Stilleben auch auf Landschaften spezialisierte. Er wurde 1620 in Kwarnmont bei Oudenaerde in Flandern geboren und lernte bei Abraham Hack in Antwerpen, wo er 1642 als Meister in der dortigen Gilde erwähnt wird. Ende der 1640er Jahre reiste er nach Rom, wo Prinz Paolo Giordano Bracciano sein Auftraggeber wurde und dem er 1656 eine Serie von 12 Grafiken mit Darstellungen von Haustieren widmete. 1659 kehrte er nach Antwerpen zurück, wo er drei Schüler hatte, darunter Peter van der Eelstraeten und Peter de Clercq, und im Jahre 1660 heiratete er Maria Adriana Heyens. Van den Hecke war ein äusserst erfolgreicher Künstler, zu dessen Auftraggebern neben dem Brüsseler Hof, Aristokraten aus Deutschland, Frankreich und Italien zählten. Der Einfluss Jan Davidsz. de Heem und dessen Prunkstilleben lässt sich deutlich im Oeuvre Van den Heckes wiederfinden, so auch bei diesem hier angebotenen Stilleben, bei welchem es sich um eines der seltenen voll signierten und datierten Werke des Malers handelt. Im RKD, Den Haag, ist dieses Gemälde als ein eigenhändiges Werk Jan van den Hecke d. Ä. unter der Nr. 202806 archiviert.

CHF 60 000 / 80 000 | (€ 61 860 / 82 470)


Verkauft für CHF 96 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr