Provenienz: Privatbesitz, Paris. Neapel und die umliegende Region ist bekannt für seinen künstlerischen Reichtum. Dafür zeugen vor allem die antiken Stätten Pompeï und Herculaneum. Im Laufe des 18.und im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts erreichte die Stadt und ihre Umgebung seine künstlerische Hochblüte. Während dieser Zeit spezialisierten sich einige Nachbarstädte auf die Herstellung von Kunstwerken und Möbeln, die für die wohlhabende neapolitanische Kundschaft bestimmt war. Typisch für die Stadt Sorrent war die Produktion von sehr reich eingelegten Möbeln. Heute noch wird diese besondere Art der Marketeriearbeit in einigen Ateliers der Stadt fortgeführt. Die hier abgebildete Katalognummer ist ein perfektes Beispiel dafür. Die schlichte Form des Möbels orientiert sich nach Pariser Vorbildern des Directoires, während einige Motive der Einlegearbeit, wie die von Vögeln flankierte Blumenschale, sich an französische Modelle aus der Louis XIV-Epoche anlehnen. Weitere analoge Beispiele aus der neapolitanischen Gegend sind abgebildet in: E. Colle, Il mobile dell'Ottocento in Italia, Arredi e decorazioni d'interni dal 1815 al 1900, Mailand 2007; S. 88 und 89. Ein weiteres Exemplar wurde bei Christie's Monaco am 19.6.1988 (Katalognr. 2) verkauft.