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Lot 1052* - A155 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 02. Dezember 2010, 10.00 Uhr

SPIEGEL,

Louis XV, in der Art von J.A. NAHL (Johann August Nahl, 1710-1785), Potsdam um 1750.
Holz durchbrochen und reich beschnitzt mit Blumen, Blättern, Rocaillen und Zierfries sowie vergoldet. Gewulsteter Rahmen mit fein durchbrochenem Kartuschenaufsatz. H 145 cm, B 64 cm.


Provenienz: - Ehemals Sammlung Tengelmann, Essen. - Aus deutschem Besitz. J.A. Nahl war als "Directeur des Ornements" am Hof von Friedrich II dem Grossen tätig, der sofort nach der Thronbesteigung Neu- bzw. Umbauten und Neueinrichtungen für das Berliner und Potsdamer Schloss, Schloss Monbijou, Charlottenburg und Sanssouci in Auftrag gab. Das friderizianische Rokoko verdankt u.a. Nahl die bedeutendsten Leistungen in einer bis in die 1760er Jahre gewahrten Stilkontinuität. Er und andere, wie Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (Oberintendant der Bauten) und nach Nahl die Brüder Johann Michael und Johann Christian Hoppenhaupt, entwarfen Wanddekorationen und die dazugehörenden Konsolen, Spiegel, Prunksessel und Canapés mit der für Berlin typischen naturalistischen Ornamentik aus Blumen, Früchten, Vögeln, Garten- und Musikinstrumenten und den charakteristischen Treillagen. So entstand ein französisch orientierter, norddeutsch-protestantischer Rokokostil von kräftiger Frische und Originalität, mit grazilen Formen, naturnahen Schmuckmotiven und grosszügiger Verwendung von Gold. Dem höfischen Anspruch eines jungen Königreiches gemäss, waren Furniermöbel mit geschnitztem und vergoldetem Dekor beliebt. Berliner und Potsdamer Kommoden aus der Mitte des 18. Jahrhunderts werden oft von einem schweren, verschnörkelten Umriss, Parkettierung und mit starker Schweifung und Bauchung des Mittelteiles charakterisiert. Sie stehen meist auf hohen, vollplastisch geschnitzten Beinen, die Zarge ist tief heruntergezogen. Farbig gefasste und vergoldete Konsolen-Tische zeichnen sich durch naturalistisches Schmuckwerk wie z.B. Melonen an der Zarge, Krautstrunk auf grossen gelappten Blättern, tropfsteinähnliche amorphe Grottengebilde, Granatäpfel, Trauben oder die für Nahl typischen Flügelschwingen aus. Lit.: H. Kreisel, Die Kunst des deutschen Möbels, München 1970; II, S. 52f. (biogr. Angaben) sowie Abb. 745 und 747 (2 ähnliche Spiegel).

CHF 7 500 / 12 500 | (€ 7 730 / 12 890)

Verkauft für CHF 9 600 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr