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Lot 1015* - A155 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 02. Dezember 2010, 10.00 Uhr

TISCHUHR,

Frühbarock, sign. CASPARUS ZURBIN M STOCKHOLM (Casparus Zurbin, tätig ca. 1640-1665), Schweden um 1650.
Vergoldete Bronze und Messing. Quaderförmiges, mehrfach profiliertes Uhrgehäuse auf stilisierten Tatzenfüssen. Mit Landschaft gravierter Zifferring mit römischen Stunden- und arabischen Minutenzahlen. Feines Messingwerk mit 4/4-Stundenschlag auf 2 Glocken. Zu revidieren. 13,5x13,5x9,5 cm.

Seltene Tischuhr von bestechender Qualität. Die schwedische Uhrenmacherkunst begann in der Mitte des 17. Jahrhunderts, während der Entstehungszeit der hier angebotenen Tischuhr. Vor 1650 gab es nur zwei namentlich bekannte Uhrenmacher, die in Schweden tätig waren; der Hofuhrenmacher, Peter Grundel und Gilius Von der Platz, der zu Beginn des 17. Jahrhunderts wirkte. Schwedische Uhren aus der Mitte des 17. Jahrhundert sind von hoher Seltenheit. Im Stockholmer Nordic Museum befindet sich eine analoge Uhr, ebenfalls von Zurbin. Die Schweden importierten Uhren aus Deutschland oder Polen. Dieser horizontale Uhrentypus wird in Schweden als - polnischer Typus- bezeichnet. Das Nordic Museum weist darauf hin, dass Polen sich auf diesen Uhrentypus während des 17. und 18. Jahrhundert spezialisierte. Einige Merkmale dieser Uhr unterscheiden sich von den deutschen Tischuhren. Das Werk ist wie bei den deutschen Uhren aus vergoldetem Messing, doch das Federgehäuse ist hier aus Stahl. Dies bedeutet, dass die starken Federn das Gehäuse nicht verformen können. Das Schlagwerk und die Füsse sind ebenfalls aus Stahl. Der Messingziffernring steht im Gegensatz zu den in Deutschland, meist silbernen oder versilberten Ziffernringen, aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Silber in Schweden. Die aus Stahl geschaffenen Elemente sind von sehr hoher Qualität. Dies ist nicht verwunderlich: Im 17. Jahrhundert entdeckte Europa, dass das beste Stahl aus schwedischem Erz im Norden Stockholms zu gewinnen war. Zurbin, der auch Taschenuhren herstellte, war sehr geschickt in der Verarbeitung dieses Rohstoffes. Diese Uhr ist eine der frühesten bekannten schwedischen Uhren. Der aus Dänemark stammende Casparus Zurbin, manchmal auch Zurbon genannt, war zwischen 1640 und 1665 in Stockholm tätig. Ab 1655 ist er im Stockholmer Uhrenmacherverzeichnis registriert. Er war dreimal verheiratet und hatte 3 Kinder. Über sein Werk gibt es nur wenige Quellenangaben. Eine weitere Uhr befindet sich im Stockholmer Nordic Museum, die als "Polish type table clock" beschrieben wird. Der schwedische Uhrenmacher Pehr Printz schreibt 1769, dass er eine "frühe Uhr" gesehen habe, welche von einen Dänen namens "Caspar Turbin" geschaffen wurde. Kein Zweifel, dass er damit Zurbin meinte. Lit.: Svenska Slöjdföreningens Tidskrift, 1905.

CHF 15 000 / 25 000 | (€ 15 460 / 25 770)


Verkauft für CHF 15 600 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr