Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 3079* - A154 Gemälde Alter Meister - Freitag, 17. September 2010, 14.30 Uhr

JAN DAVIDSZ. DE HEEM

(Utrecht 1606–1683 Antwerpen)
Grosses Stilleben mit Weintrauben, Walnüssen, Äpfeln, Orangen, Brot und Melone auf Porzellan- und Zinntellern auf einer Tischplatte.
Öl auf Leinwand auf Holz aufgezogen.
Unten links signiert und datiert: Johannes de heem fe 1626.
71,1 x 92,7 cm.

Provenienz: - Privatsammlung, Norwich, c. 1958 (als Anonym). - Sammlung W. Lamb, East Anglia, 1966. - Auktion Christie’s, London, 30.11.1973, Los 117. - Auktion Christie’s, London, 15.2.1974, Los 106. - Auktion Sotheby's, Amsterdam, Sammlung Mak van Waay, 18.11.1975, Los 40. - Auktion Sotheby's, New York, 20. Mai 1993, Los 92. - Joseph M.B. Guttmann Galleries, Los Angeles/New York, 1993. - Privatsammlung. Literatur: - Ausstellungskat. Leiden 1976/77, S. 79, 80, Abb. b (irrtümlich 1624 datiert, später im Addendum korrigiert). - Greindl, E.: Les peintres flamands de nature morte au XVIIème siècle, Sterrebeek 1983, S. 361, Nr. 84. - Meijer , Fred G.: Jan Davidsz. de Heem's Earliest Paintings: 1626-1628, 1988, S. 30, Abb. 2. - Bergström, I.: Another look at De Heem's Early Dutch Period, 1626-1635, in: Mercury, Nr. 7, 1988, S. 50. Ausstellung: - Norwich Castle Museum, Dutch Paintings From East Anglia, Juli-August 1966, Nr. 21 (als Johannes de Heem) aus der Sammlung von W. Lamb. Jan Davidsz de Heem wurde in eine grosse Malerfamilie in Utrecht in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts geboren. Viele seiner Frühwerke sind von seinem Vater und von seinem Lehrer Balthasar Van der Ast (1593-1613) beeinflusst. In den späten 1620er Jahren war de Heem in Leiden tätig und schuf zahlreiche Vanitas-Stilleben, die von Pieter Claesz (1597-1661) und Willem Claesz. Heda (1594-1680) inspiriert waren. Nach 1636 verbrach er die meiste Zeit in Antwerpen und bewegte sich zwischen flämischer und niederländischer Stillebenmalerei. Sein Spätwerk war von opulenteren Stilleben gekennzeichnet, die sehr farbenfroh und etwas manieristisch angehaucht waren. Das hier gezeigte Stilleben weist nebst der naturalistischen Pracht besonders auf den Vanitasgedanken der Vergänglichkeit hin. So sind die Früchte im Vordergrund in einem besonders reifen Zustand dargestellt, eine Fliege und Spinne haben ihren Weg bereits zur Melone rechts gefunden. Auch die Blätter im Hintergrund suggerieren durch ihren Farb- und Formverlauf ein Vanitasmotiv. Im Kontrast zu diesen stehen die frischen und prallen Trauben, die der Künstler grosszügig in die Komposition integriert hat, ebenso wie die unversehrten Nüsse zur Rechten. Die Idee für eine solche Komposition lag darin, auf die Vergänglichkeit des Lebens aufmerksam zu machen und dabei dem Betrachter die moralischen und spirituellen Werte des Alltags zu verbildlichen. Diese Philosophie war im 17. Jahrhundert sehr verbreitet und in den meisten Stilleben anzutreffen. Auffallend in de Heems Gemälde ist die Aufteilung der Früchte auf dem Tisch, bei der die essbaren Früchte in den Hintergrund und die überreifen Früchten in den Vordergrund gestellt wurden, wie als wolle er den Betrachter besonders auf die Vanitas-Botschaft hinweisen.

CHF 70 000 / 90 000 | (€ 72 160 / 92 780)


Verkauft für CHF 76 800 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr