JACOB SYMONSZ PYNAS

Provenienz: - Auktion Sotheby's, London, 13.11.1974, Los16. - Auktion Sotgheby's, London, 19.11.1975, Los 104. - R. Feigen, New York, Inv. Nr. 16196-C, 1988. - Privatbesitz. - Auktion Christie's, Amsterdam, 9.11.1998, Los 100. - Privatbesitz, Schweiz. Ausstellung: Chicago, Gallery Richard Feigen & Co., The Biblical Image, 9.12.1988 - 31.1.1989. Jan Pynas gehört zusammen mit Pieter Lastmann, Jan Tengnagel und Nicolaes Cornelisz zu den Prä-Rembrandisten, die eine neue Historienmalerei in den nördlichen Niederlanden im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts einführten. Dabei charakterisieren sich ihre Gemälde durch eine reduzierte Grösse, was den Bedürfnissen der neuen Kunden entsprach, eine Vorliebe für Landschaftskompositionen und ein Fokussieren auf das Hauptmotiv der Erzählung. Dabei waren sie besonders von Adam Elsheimer (1574-1610) beeinflusst, der um 1600 in Rom tätig war und den Pynas und Lastman während ihres Italienaufenthaltes um 1605 trafen. Das hier gezeigte Gemälde ist um 1610/15 zu datieren und kann stilistisch mit der Vertreibung der Hagar von 1613 im Suermondt Museum, Aachen (Bauch, K.: Beiträgt zum Werk des Vorläufer Rembrandts, I., Die Gemälde des Jan Pynas, in: Oud Holland, LII, 1935, S. 151, Abb. 8), verglichen werden. Bei der Figur zur Linken wird der Einfluss Adam Elsheimers deutlich, die mit dem Heiligen Paulus in dem Gemälde von 1605 im Petworth House in Sussex sehr verwandt ist (Schatborn, P: Tekeningen van de Gebroeders Jan en Jacob Pynas, I, Jan Pynas, I: Bulletin van het Rijksmuseum, XLIV, 1996, Nr. 1, S. 39, Abb. 2). Die Landschaft zeigt die Nähe zu Paul Bril (1545 - 1626), der sich zur selben Zeit in Rom befand. Die dargestellte biblische Szene geht auf Lukas, VII; 43-46, zurück, wo von der kranken Frau erzählt wird, die durch die Berührung des Mantels von Christus wieder geheilt wurde. Zwei weitere Versionen dieser Komposition sind bekannt: das eine in der Sammlung A. S. Drey, München 1933 (siehe Fotografie im RKD, Den Haag), das andere wurde zuletzt bei Bukowski in Stockholm am 6.11.1974, als Los 132 versteigert.