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Lot 3033* - A154 Gemälde Alter Meister - Freitag, 17. September 2010, 14.30 Uhr

ABRAHAM MIGNON

(Frankfurt 1640–1679 Utrecht)
Hängendes Blumenarrangement mit Trauben und Pflaumen.
Öl auf Holz.
34,3 x 25,4 cm.

Provenienz: - James Simon, Berlin. - Auktion, F.Muller, Amsterdam, 25.-26.10.1927, Los 43. - P. de Boer, Amsterdam 1928. - J. & S. Goldschmidt, Frankfurt am Main. - H.J.L. Stark, 17.2.1928, Nelda C. & H.J.L. Stark Foundation. - David Koetser Galerie Zürich 2006. - Privatsammlung Europa. Literatur: Kraemer-Noble, Magdalena: Abraham Mignon 1640-1679, Petersberg 2007, Nr. 6, S. 56. Magdalena Kramer-Noble schreibt zu diesem Stilleben: "Dieses meisterliche Blumen- und Früchtegehänge mit Schleife lebt von dem Farbspiel weiss, orange und blau. Als Teil eines grösseren Festons im Museum of Art in Baltimore, MD kehrt es hier als selbständige Einzelkomposition mit verführerischer Frische und Ausgewogenheit im Aufbau wieder. Über die weisse Mittelrose geht es in glühenden Schattierungen von Orange zu einer weiteren Rose und einem Zweig mit Aprikosen daneben über. Die Frucht einer chinesischen Laterne links und einer Calendula-Blüte oben markieren die Aussenpunkte eines Dreiecks. Von Blattwerk umrahmt, heben sich das blaue Band, die Pflaumen und die rotblaue Traube, ebenfalls in einer Dreiecksform zusammengeschlossen, vom dunklen Hintergrund ab. Durch den Verzicht auf die architektonische Form einer Nische klärt das direkt auf das Gehänge gerichtete Licht die räumliche Zuordnung von Vorder- und Hintergrund. Es lässt die Oberflächen umso pastoser und zarter erscheinen. Dieses Stilleben zählt zu den wenigen nicht signierten Werken Mignons, das jedoch kompositorisch, farblich und stilistisch eindeutig zugeordnet werden kann (Kramer-Noble, ebd.)." Obwohl Abraham Mignon nur fünfzehn Jahre tätig war, stellt sein Oeuvre eine bedeutende Bereicherung für die Entwicklung des Stillebens in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Holland dar. Neben seinen reichen Blumenarrangements, Stilleben mit Früchten und kostbaren Gefässen, Stilleben in Waldlichtungen und Wildtieren, malte Mignon auch eine kleine Reihe an Blumen- und Früchtegirlanden und Festons. Obwohl er seine Werke nicht datiert hat, lässt sich im Vergleich mit dem Oeuvre Jan Davidsz. de Heem, in dessen Werkstatt er ab 1644 tätig war, eine chronologische Einstufung vornehmen. Dabei sind seine frühen Werke bezüglich des Motivs und der stilistischen Umsetzung noch stark von de Heem geprägt. Insbesondere nach de Heems Umsiedlung nach Utrecht im Jahre 1672 lässt sich ein individueller Malstil bei Mignon vermerken. Die sanfte Tonalität seiner frühen Werke wird später von einer eher plastischen Darstellungsform und einer leuchtenderen Farbpalette geprägt. Die Zartheit unserer Komposition, verbunden mit feinen Farbnuancen aus Rosa, Aprikose und Blau erlauben eine Datierung in die späten 1660er Jahre, in der sich Mignon bereits in der reifen Phase seines Oeuvres befand, wobei der Einfluss Jan Davidsz. de Heem noch zu vermuten ist.

CHF 65 000 / 75 000 | (€ 67 010 / 77 320)


Verkauft für CHF 78 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr