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Lot 1355 - A151 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 03. Dezember 2009, 10.00 Uhr

RUNDER MITTELTISCH "AUX SPHINGES",

Napoléon III, sign. G. GRANDI (Giuseppe Grandi, 1843-1894), Florenz um 1860/70.
Nussbaum, diverse, teils getönte Edelhölzer und fein graviertes Elfenbein; ausserordentlich fein eingelegt mit Ruinenlandschaften mit antikisierender Figurenstaffage, Greifen, Blattwerk, Mäanderband und Zierfries. Randprofiliertes, vorstehendes Blatt auf gerader Zarge mit markantem, von frei stehenden Säulen flankiertem Zentralschaft auf Sphingenstützen mit eingezogenem Dreisockel auf Wolfsköpfen mit Tatzen. Etwas zu überholen. D 92 cm, H 84 cm.


Provenienz: Privatsammlung, Schweiz. Hochbedeutender und als "Rarissima" zu bezeichnender Mitteltisch von bestechender Qualität und Eleganz, die umgemein phantasievolle und eklektische Formensprache der späten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts offenbarend. G. Grandi ist quellenmässig nur sehr dürftig belegt. Im Standardwerk über toskanische Ebenisten, "Botteghe di mobilieri in Toscana" von S. Chiarugi wird lediglich geschrieben, dass Grandi 1861 an der "Esposizione nazionale di Firenze" teilgenommen habe. Der grosse Einfluss der wichtigsten Ebenisten aus Lucca, wie Angelo, Carlo und Giuseppe Lucchesi und P. Pietro Massagli, und aus Florenz, wie Luigi und Angiolo Falcini, wird an dem hier angebotenen Tisch ersichtlich: an der ausserordentlich gewagten Ikonographie und Formgebung sowie an der herausragenden Verarbeitung und Auswahl der verschiedenen Materialien. Als Vorlagen dürften die Zeichnungen von F. Bianchi (Francesco Bianchi, geb. 1789, seine Nachkommen waren bis 1911 tätig) gedient haben. Bianchi stammte aus einer Ebenisten- und Vergolder-Dynastie und galt als eines der grössten Talente seiner Epoche. Ab 1820 arbeite er für den bourbonischen Hof im Palazzo Ducale in Lucca; während der 1830er bis 1850er Jahre entwarf und fertigte Bianchi Möbel für den Palazzo Pitti, wobei er sich - in Zusammenarbeit mit den besten Handwerkern und Künstlern seiner Zeit - auch um die Restaurierung des vorhandenen Mobiliars und der diversen "appartamenti" kümmerte. Durch diese lukrativen Aufträge hatte er sich bald ein beachtliches Vermögen erarbeitet, das es ihm ermöglichte, die unübliche Praxis zu pflegen, erst nach vollendeter Leistung den Lohn einzufordern. Lit.: S. Chiarugi, Bottege di Mobilieri in Toscana 1790-1900, Floren 1994; S. 421 (biogr. Angaben zu F. Bianchi) und S. 493 (biogr. Angaben zu G. Grandi).

CHF 40 000 / 60 000 | (€ 41 240 / 61 860)

Verkauft für CHF 54 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr