Lot 3005 - A144 Gemälde Alter Meister - Dienstag, 18. März 2008, 14.00 Uhr
JAN PROVOOST
(Mons 1465–1525 Brügge)
Maria mit dem Kind in einer Fensternische vor einer Landschaft im Hintergrund.
Öl auf Holz.
49,2 x 34,2 cm (oben abgerundet).
Gutachten: Ludwig Meyer, Archiv für Kunstgeschichte, München, 18. 1. 2008. Ludwig Meyer bestätigt, dass es sich bei dieser sehr schönen und äusserst qualitätsvollen Darstellung der Maria mit dem Kinde um ein charakteristisches Werk des Malers Jan Provoost handelt. Die Herkunft aus Brügge ist völlig gesichert durch das gemalte Schnitzwerk in Gold und Schwarzlotmalerei, das die Mutter und das Kind umrankt. Dieser goldene und damit kostbare Schmuck auf den Tafelbildern aus Brügge liegt in vielen Beispielen vor. Als Beispiel nennt Meyer ein Triptychon, das sich im Mauritshuis in Den Haag befindet (Inv. 783, abgebildet in: Memling und seine Zeit- Brügge und die Renaissance, hrsg. von Maximiliaan P. J. Martens, Stuttgart, 1998, S. 106, Kat.-Nr. 28): "Das Madonnenbild hier, etwa um 1500 gemalt, folgt einem noch älteren Prototyp von Rogier van der Weyden, wie das in der Altniederländischen Malerei Gang und Gebe war. Die höchst qualitätvolle Wiederaufnahme des Madonnentyps ist in dieser Schönheit zur damaligen Zeit nur für Jan Provoost (auch Provost) möglich gewesen. Maltechnisch besteht kein Unterschied zum Triptychon in Den Haag. Die Wellen des Haares, die Falten des Gewandes und das feinste Inkarnat im Gesicht der Madonna, verraten in beiden Fällen den gleichen Meister. Ich würde das Triptychon nur um mindestens 10 Jahre später ansetzen, denn es weicht von der Strenge des früheren Bildes ein wenig ab. Dessen Reiz ist durch seine farbliche Schönheit kaum noch zu überbieten. Ohne weiteres ist hier von musealer Qualität zu sprechen."
CHF 40 000 / 50 000 | (€ 41 240 / 51 550)
Verkauft für CHF 66 000 (inkl. Aufgeld)
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