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Lot 1097 - A143 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 06. Dezember 2007, 10.00 Uhr

PRUNK-BOULLEPENDULE "AUX ENFANTS" mit Sockel,

Louis XV, das Zifferblatt und Werk sign. ETIENNE LE NOIR A PAIR (Etienne II Lenoir, Meister 1717), das Gehäuse und die Bronzen aus einer Pariser Meisterwerkstatt und mit "c couronné" (eine Steuermarke, die zwischen 1745 und 1749 auf alle Kupfer enthaltenden Legierungen angebracht wurde), Paris um 1730/40.
Braunes Schildpatt ausserordentlich fein eingelegt mit Messingfilets; Blumen, Blätter und Zierfries. Geschweiftes Gehäuse mit Aufsatz in Form einer jungen Frau, auf sich nach unten markant verjüngendem Sockel. Reliefiertes Bronzezifferblatt mit 12 Emailplaketten für römische Stundenzahlen. Feines Messingwerk mit Grahamgang und 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -applikationen in Form von musizierenden Kindern, Drachen, Hähnen, Kartuschen und Zierfries. 54x26x129 cm.


Provenienz: Privatbesitz, Zürich. Bedeutende Pendule von bestechender Qualität und Eleganz. Eine modellogleiche Pendule, das Gehäuse sign. J. Dubois, wurde in unserer Juni-Auktion 2003 (Katalognr. 1107) verkauft. Eine weitere identische Pendule wurde bei Sotheby's New York am 19.10.2002 (Katalognr. 47) verkauft. Sowohl das Gehäuse "violonnée" wie auch die herausragenden Bronzen weisen auf eine bedeutende Pariser Werkstatt hin. Mit der Signatur des Uhrmachers E. Lenoir wird auf eine mögliche Zusammenarbeit mit den wichtigsten "bronzers" und Ebenisten der Louis XV-Epoche hingewiesen: B. Van Risenburgh, J. Dubois, C. Cressent, J.P. Latz, B. Lieutaud, A. Foullet, J.J. de Saint-Germain und die Gebrüder Caffiéri. Da eine Signatur am Gehäuse fehlt, sind keine definitiven Schlussfolgerungen möblich. Was bleibt ist die Tatsache, dass unsere Pendule in diesen Kontext gesetzt werden muss. E. II Lenoir stammte aus einer bedeutenden Uhrmacherdynastie, die während drei Generationen immer die selbe Signatur benutzte. Die bedeutendste Phase erlebte das Familienunternehmen zwischen 1750 und 1771, als E. II Lenoir mit seinem Sohn Pierre- Etienne die Werkstatt führte. Sie arbeiteten mit den bedeutendsten "bronziers" und "boîtiers" ihrer Zeit zusammen und belieferten die gesamte "haute société" von Frankreich, aber auch wichtige Händler wie N. Gérard, T.J. Hébert und L.F. Herbault gehörten zu ihren Kunden. Ihr exzellenter Ruf führte die Lenoirs durch ganz Europa zu den Königshäusern von Madrid, Neapel, München usw. Lit.: J.D. Augarde, Les ouvriers du temps, Genf 1996; S. 346f. (Angaben zur Dynastie Lenoir). H.L. Tardy, Dictionnaire des horlogers français, Paris; S. 374-377 (Angaben zur Dynastie Lenoir). Ibid., La pendule française, Paris 1974; I, S. 138 (Abb. 2, eine in der Formgebung nahezu identische Pendule mit Musikautomat).

CHF 40 000 / 70 000 | (€ 41 240 / 72 160)

Verkauft für CHF 60 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr