Lot 3155* - A142 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 21. September 2007, 16.30 Uhr
IVAN KONSTANTINOVICH AIVAZOVSKY
(1817 Feodosija 1900)
Ansicht von Yalta. 1895.
Öl auf Karton.
Unten links signiert und datiert. Verso alte Etikette vom 22. Oktober 1923 mit einer Echtheitserklärung von E. Agatonoff.
48 × 73 cm.
Provenienz:
- Russisches Kulturministerium. Academie of fine art, Petrograd.
- Prinz George Dmitri Sidamon-Eristoff.
- Privatsammlung USA.
In den 1890er-Jahren, der letzten Dekade von Aivazovskys Leben, wurde Russland durch enorme wirtschaftliche und soziale Veränderungen geprägt: Nikolaus II. bestieg den Thron und Pawel Tretjakow eröffnete seine Galerie für russischen Kunst in Moskau. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erreichte zudem die Literatur mit dem Realismus von Leo Tolstoi und Anton Tschechow ihren Höhepunkt und die Musik erlebte erstmals eine grosse klassische Welle mit Tschaikowski und Rimski-Korsakow und der Nationaloper von Mussorgski. In der Folge dieser Entwicklungen wuchs der Reichtum vieler Menschen, die sich nun Luxus leisten konnten. Aivazovsky beispielsweise gab beinahe sein gesamtes Vermögen in der Krim zur Förderung seiner Heimatstadt Theodosia aus. Das hier angebotene Gemälde zeigt einen noblen russischen Badeort. Elegant gekleidete Menschen flanieren dem Strand entlang und ein grosses Segelschiff ruht auf dem glatten Wasser in der Bucht. Aivazovsky zeigt uns hier einen letzten Einblick in eine Welt, die nur kurze Zeit später durch den Ersten Weltkrieg und die Revolution ausgelöscht werden sollte. Bei der dargestellten Stadt handelt es sich um Yalta. Yalta befindet sich einige Kilometer entlang der Küste des Schwarzen Meers abwärts von Aivazovskys Heimatstadt Theodosia in der Krim. Yalta wuchs im Laufe von Aivazovskys Leben von einer kleinen Küstenstadt zu einem der grössten Badeorte der Krim. Aivazovskys erste Darstellung dieser Stadt stammt aus dem Jahr 1838 und zeigt nur wenige Gebäude rund um den Hügel, auf welchen eine Kirche steht. Auch in dem hier angebotenen Gemälde ist dieser Hügel zu sehen, unmittelbar vor dem von der Sonne rötlich beleuchteten Berg, dem Ayu Dag. Dieser riesige Fels im Osten von Yalta war diejenige Ansicht der Krim, die Aivazovsky am häufigsten malte. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Krim von den Deutschen besetzt, bis im Februar 1945 dort schliesslich durch Churchill, Roosevelt und Stalin die europäische Zukunft nach dem Krieg beschlossen wurde. Durch dieses historisch bedeutende Ereignis wurde die Stadt Yalta weltweit bekannt. Wir danken Ivan Samarine für die Informationen zu diesem Katalogeintrag.
- Russisches Kulturministerium. Academie of fine art, Petrograd.
- Prinz George Dmitri Sidamon-Eristoff.
- Privatsammlung USA.
In den 1890er-Jahren, der letzten Dekade von Aivazovskys Leben, wurde Russland durch enorme wirtschaftliche und soziale Veränderungen geprägt: Nikolaus II. bestieg den Thron und Pawel Tretjakow eröffnete seine Galerie für russischen Kunst in Moskau. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erreichte zudem die Literatur mit dem Realismus von Leo Tolstoi und Anton Tschechow ihren Höhepunkt und die Musik erlebte erstmals eine grosse klassische Welle mit Tschaikowski und Rimski-Korsakow und der Nationaloper von Mussorgski. In der Folge dieser Entwicklungen wuchs der Reichtum vieler Menschen, die sich nun Luxus leisten konnten. Aivazovsky beispielsweise gab beinahe sein gesamtes Vermögen in der Krim zur Förderung seiner Heimatstadt Theodosia aus. Das hier angebotene Gemälde zeigt einen noblen russischen Badeort. Elegant gekleidete Menschen flanieren dem Strand entlang und ein grosses Segelschiff ruht auf dem glatten Wasser in der Bucht. Aivazovsky zeigt uns hier einen letzten Einblick in eine Welt, die nur kurze Zeit später durch den Ersten Weltkrieg und die Revolution ausgelöscht werden sollte. Bei der dargestellten Stadt handelt es sich um Yalta. Yalta befindet sich einige Kilometer entlang der Küste des Schwarzen Meers abwärts von Aivazovskys Heimatstadt Theodosia in der Krim. Yalta wuchs im Laufe von Aivazovskys Leben von einer kleinen Küstenstadt zu einem der grössten Badeorte der Krim. Aivazovskys erste Darstellung dieser Stadt stammt aus dem Jahr 1838 und zeigt nur wenige Gebäude rund um den Hügel, auf welchen eine Kirche steht. Auch in dem hier angebotenen Gemälde ist dieser Hügel zu sehen, unmittelbar vor dem von der Sonne rötlich beleuchteten Berg, dem Ayu Dag. Dieser riesige Fels im Osten von Yalta war diejenige Ansicht der Krim, die Aivazovsky am häufigsten malte. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Krim von den Deutschen besetzt, bis im Februar 1945 dort schliesslich durch Churchill, Roosevelt und Stalin die europäische Zukunft nach dem Krieg beschlossen wurde. Durch dieses historisch bedeutende Ereignis wurde die Stadt Yalta weltweit bekannt. Wir danken Ivan Samarine für die Informationen zu diesem Katalogeintrag.
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Verkauft für CHF 1 975 000 (inkl. Aufgeld)
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