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Lot 3116* - A140 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 23. März 2007, 16.30 Uhr

IVAN KONSTANTINOVICH AIVAZOVSKY

(1817 Feodosija 1900)
Napoli mit einem Dichter zwischen Fischern. 1845.
Öl auf Leinwand.
Auf dem Schiff in der Mitte signiert und datiert: (kyrillisch) Aivazovsky 1845.
118 × 192 cm.

Gutachten:
Mit einer Expertise von Prof. Petrof, der das Gemälde 2003 im Original begutachtet hat und es als eines der grössten Bilder der italienischen Periode von musealer Bedeutung definiert.

Gianni Caffiero & Ivan Samarine bestätigen einhellig die Echtheit des Gemäldes nach Begutachtung eines grossen Ektachromes und bezeichnen dieses als ein museales Werk der frühen Phase. Das hier angebotene, grossformatige Gemälde entstand in Ajvasovski's mittleren Schaffensphase und ist als solches auf dem Kunstmarkt von grosser Seltenheit. Im September 1840 war der noch junge Künstler in Rom angekommen. Von dort besuchte er Venedig, Bologna, Florenz, Neapel, Sorrent, Amalfi und kehrte danach zurück nach Rom. Den Sommer 1841 verbrachte er am Golf von Neapel. Hier malte er zu Ehren des berühmten Malers Sylvester Schedrin die gleichen Ansichten, die bereits dieser wiedergegeben hatte. Wieder in Rom begegnete Ajvasovski 1842 William Turner, der in ihm sogleich das grosse Talent entdeckte und seine Bilder ausserordentlich lobte. In dieser Zeit konnte er das grosse Werk "Chaos" an Papst Gregor XVI verkaufen. Alle diese Erfolge riefen heftige Reaktionen in St. Petersburg hervor und viele Zeitungen widmeten dem im Westen gefeierten Künstler ausführliche Artikel. Nach weiteren ausgedehnten Reisen, die den Maler von London, über Portugal und Spanien, noch einmal nach Rom und dann im Jahre 1944 nach Paris führten, kehrte Ajvasovski im selben Jahr schliesslich wieder nach St. Petersburg zurück. Mit grossen Ehren wurde er empfangen und zum offiziellen Maler der Marine gekürt. Schon ab 1841 hatte er es aufgegeben, seine Ansichten direkt nach der Natur zu malen. "Ein Maler, der die Natur nur kopiert, wird ein ewiger Sklave dieser Technik bleiben, mit Hand und Fuss gebunden. Ein Mann ohne die Gabe des Erinnerungsvermögen, der seine Eindrücke nur aus der lebenden Natur übernimmt, kann zwar ein ausgezeichneter Kopist, eine lebende Kamera, aber niemals ein wirklicher Künstler sein. Die Kraft rauschender Wellen kann nicht durch Pinselstriche allein wiedergegeben werden: zu malen bei Blitzschlag, Wind oder Wellenschlag ist undenkbar. Um diese Eindrücke wiederzugeben, muss der Künstler sich genau erinnern können und sein Bild mit diesen Erinnerungen ausstaffieren, genauso wie er das tut mit den Eindrücken von Licht und Schatten. So habe ich vor 40 Jahren gemalt und so male ich auch heute. Es ist mir unmöglich, während endloser Monate über einem Gemälde brütend ruhig zu malen. Die Darstellung eines Bildes entsteht in meiner Erinnerung, so wie ein Dichter einen Vers verfasst, nach dem Entwurf auf einem Stück Papier. Ich beginne zu arbeiten und verlasse die Leinwand nicht, bis ich meine Erinnerung mit dem Pinsel zum Ausdruck gebracht habe... " Auf allen seinen Reisen hatte Ajvasovski viele Skizzen angefertigt und malte nun nach seiner Rückkehr 1844 aus Westeuropa für die grossen Auftraggeber Russlands. Auch der damalige Justizminister des Zarenreiches Graf Victor Nikititsch Panin war begeistert von Ajvasovskis Kunst und beauftrage ihn, einige Gemälde für seine Residenz zu malen. Ajvasovsky malte zwei grosse Bilder, das eine "Salvator Rosa zwischen Räubern in Amalfi", das andere, das hier angebotene "Napoli mit einem Dichter zwischen Fischern". Da Ajvasovski auch Hofmaler des Zaren war, mussten die zwei Gemälde dem Zaren gezeigt werden, noch bevor sie Graf Panin geschickt werden konnten. Die Fürstin Maria Nikolaiewna führte die beiden Bilder dem Zaren vor und dieser war von ihnen tief beeindruckt. Als er einige Tage später in der Nähe des Winterpalastes zufällig auf den Künstler traf, sagte er zu ihm, dass er die beiden Gemälde am liebsten selber kaufen würde und bat Ajvasovski, für den Justizminister doch zwei neue zu malen. Er sah aber ein, dass der Künstler diesem Wunsch nicht entsprechen konnte, da die beiden Ansichten schon versprochen waren. In der Woche vom 8. April 1845 wurden die Bilder dem Grafen Panin geliefert. Das zweite dieser beiden Gemälde befindet sich heute im Kunstmuseum in Minsk.

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Verkauft für CHF 2 995 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr