HUG, CHARLES
* 22.6.1899 St. Gallen, † 7.5.1979 Zürich
Maler, Zeichner und Grafiker.
Charles Hug wächst als Sohn eines Gastwirtes in der St. Galler Altstadt auf. Abgebrochene Lehre als Maschinenmeister, Besuch der bautechnischen und dekorativen Abteilung der Gewerbeschule St. Gallen. 1923 Aufbruch nach Berlin. Dort sieht er sich in seinen Wahrnehmungen und künstlerischen Ambitionen durch Käthe Kollwitz und die Spätimpressionisten der Berliner Secession bestärkt, grenzt sich aber von den Arbeiten von George Grosz und Otto Dix dezidiert ab. Er schlägt sich als Pressezeichner für Theater und Variété bei den Zeitschriften Kunst und Künstler und Querschnitt durch. 1926 Übersiedlung nach Paris, das er bereits früher mit einem Stipendium des Winterthurer Mäzens Oskar Reinhart besucht hat. Studium der Werke der Alten Meister, insbesondere Francisco Goyas. Begegnung mit den Zeitgenossen Pablo Picasso, Henri Matisse, Georges Rouault und mit den Werken von Paul Cézanne. 1927 längere Reise nach Südfrankreich und Tunesien. 1928 erste Gruppenausstellung im Kunsthaus Zürich. Hug malt Porträts, Clownbilder, Pferderennen.
Erster Erfolg: Ankäufe, Porträtaufträge und Ausstellungen in Paris und New York mit Matisse, Picasso und Christian Bérard. 1934 verlässt er Paris. Heirat mit der Musikerin Renée-Elisabeth Walz, die sich fortan der Unterstützung seines Schaffens widmet. Niederlassung in Zürich; die Sommermonate verbringen Hugs auf Greifenstein über dem Bodensee. 1935 Teilnahme an der Ausstellung Les artistes de Paris 1925–1935 in Brüssel und gemeinsame Ausstellung mit Matisse in Tokio. 1938 Preis der Gottfried Keller- und 1939 der Conrad Ferdinand Meyer-Stiftung. 1940–45 Militärdienst, Zeichner im Armeestab, Kriegstagebuch und sieben grosse Wandbilder für die IKRK-Wanderausstellung Kriegsgefangen. 1949 Gesamtausstellung in der Kunsthalle Basel mit Edouard Vuillard. Zwei letzte grosse Reisen: 1952–53 Ägypten, 1954 USA. Einen Tag vor der Eröffnung seiner ersten Einzelausstellung im Kunsthaus Zürich stirbt Charles Hug.
In Berlin und während des ersten Parisaufenthalts legt Hug die Basis zu seinem gezeichneten und grafischen Werk und zu den Buchillustrationen, die einen wichtigen Teil des Œuvres ausmachen. Bevorzugte Technik wird die manchmal lavierte oder aquarellierte Federzeichnung, seine Vorliebe gilt den französischen Autoren. Zum zweiten Mal in Paris, entdeckt Hug die Farbe. Er setzt sich nachhaltig mit Cézanne und Picasso auseinander. In Südfrankreich und Tunis erlebt er die Intensität des Lichtes; die Landschaftsmalerei setzt ein. Um 1929 beginnt er, Licht und Farbe weitgehend zurückzunehmen und entwickelt seine kalkig-tonige, am frühen Picasso geschulte, erfolgreiche silbergraue Periode: Clownbilder, Porträts, Pferderennen. Dieses Experiment wird, in erneuter Auseinandersetzung mit Cézanne, durch jene bald flirrende, bald tonige oder explosiv-farbige, nachimpressionistische Malerei abgelöst, die in Stillleben, Porträt und Landschaft mehr und mehr zu seiner persönlichen Bildsprache wird.
Im Krieg wandelt sich dieses Vokabular. An die Stelle der Farbe tritt der Hell-Dunkel-Kontrast; der zuweilen verspielte Federstrich kapituliert vor einem expressiveren Stil, die Idylle weicht dem patriotischen Gestus, der Soldaten- und Flüchtlingschronik und dem Trauma des Krieges. 1945 wendet er sich bewusst von aller Düsternis ab und feiert in betörenden Farben die Wiedergeburt der Natur. Die Bildthemen bleiben die gleichen.
SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz
Annemie Binswanger, 1998, aktualisiert 2017 https://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4023417
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CHARLES HUG
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