FREY, JOHANN JACOB
∗ 27.1.1813 BASEL, † 30.9.1865 FRASCATI
Landschaftsmaler.Johann Jakob Frey, Sohn des Zeichners und Lithografen Samuel Frey, erhielt seine erste künstlerische Ausbildung von seinem Vater und von Hieronymus Hess. Nach einem wenig erfolgreichen Paris-Aufenthalt reiste er 1834 auf Empfehlung von Hess nach München, wo er sich im Künstlerkreis um die Basler Mäzenin Emilie Linder bewegte. Mit ihrer Unterstützung brach er 1835 zusammen mit Albert Landerer nach Italien auf und liess sich 1836 in Rom an der Via S. Isidoro (heute Via degli Artisti) nieder. Im Sommer unternahm Frey Reisen in die Campagna, die Sabiner Berge, nach Latium und Umbrien.
Im April 1839 begab er sich nach Süditalien, zeichnete im Mai die Tempel von Paestum und weilte anschliessend in Neapel. 1840 folgte eine Sizilienreise. Ab 1841 verkaufte Frey regelmässig an Touristen; Engländer und Deutsche machten den grössten Anteil seiner internationalen Kundschaft aus. Damals lernte er auch den Archäologen Richard Lepsius kennen, den er 1842 auf der preussischen Expedition nach Ägypten begleitete.
Frey reiste im Frühjahr 1842 mit Friedrich Horner, Rudolf Müller und Johann Jakob Burckhardt-Steffani nach Salerno, Paestum und Neapel, traf anschliessend Lepsius in Malta und erreichte Alexandrien im September desselben Jahres. Den Oktober verbrachten die Expeditionsteilnehmer in Kairo, von wo aus sie sich nilaufwärts bewegten. Krankheitshalber musste Frey im August 1843 nach Europa zurückkehren, wobei er sich auf der Heimreise für einige Wochen in Athen aufhielt. Nach seiner Ankunft in Rom bezog er ein neues Atelier in der Via Capo le Case, das zur Attraktion für ausländische Besucher wurde, die seine nunmehr exotischen Ansichten von Ägypten, Griechenland und Sizilien erwarben. 1848 wich Frey den politischen Unruhen in Rom aus und reiste nach Spanien, wo er sich vor allem für die maurischen Monumente in Córdoba und Granada und für die Landschaft Andalusiens interessierte.
Ab 1850 lebte er wieder in Rom, heiratete 1854 Maria Maddalena Bartoli und verlegte sein Atelier ins Hotel Russie nahe der Piazza del Popolo. Bis zu seinem Tod lebte Frey in seinem Landhaus in Frascati, von wo aus er noch zahlreiche Reisen in ganz Europa unternahm. 2006 wurde er vom Departement für Tourismus in Rom posthum als «Ambasciatore dell’imagine e della cultura di Roma» ausgezeichnet, als Kultur-Botschafter von Rom.
Obwohl zu Lebzeiten erfolgreich, galt Johann Jakob Frey lange als Epigone einer überholten, klassizistischen Landschaftsmalerei. Während er in seinem Frühwerk – Gebirge in der Römischen Campagna (um 1836/38, Öffentliche Kunstsammlung Basel, Kunstmuseum) – von Carl Rottmann und Georg von Dillis stark geprägt war, konnte er sich in Rom bald von diesen Vorbildern lösen und entwickelte eine oft grelle, eigenständige Farbigkeit, die seinen Bildern eine exzentrische Note verleiht. Seine Motive waren vornehmlich italienische, panoramaartig aufgebaute Landschaften, die über einen minuziös ausgearbeiteten Vordergrund mit dominierenden Baumgruppen in eine reich komponierte Fernsicht führen: Blick über Massa Lubrense nach Capri, 1862. Angeregt von den zahlreichen Reisen in Italien sowie nach Griechenland und Ägypten, griff er für seine Kompositionen auch gerne auf fremde Vorlagen zurück: Die Ruinen von Antaeopolis von Westen gesehen.
In seinem Spätwerk neigte Frey vermehrt zu naturalistischen, intimen Landschaftsausschnitten und näherte sich damit fortschrittlichen Tendenzen seiner Zeit an; als Zeichner blieb er hingegen fest in der spätromantischen Tradition verankert. Frey war künstlerisch nicht bedeutend genug, als dass sein Schaffen in die Schweiz zurückgewirkt hätte, doch war er ein eigenständiger Vertreter der spätromantischen Landschaftsmalerei.
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