RUISDAEL, JACOB ISAACKSZ. VAN

(um 1628/29 Haarlem 1682)

Jacob Isaaksz. van Ruisdael war der einzige Sohn des Landschaftsmalers und Rahmenbauers Isaack van Ruisdael, bei dem er wahrscheinlich auch seine Ausbildung erhielt, sowie der Neffe von Salomon van Ruysdael und der Vetter von Jacob Salomonsz. van Ruysdael. Bereits von 1646 stammen die ersten Gemälde des 17-Jährigen. Zunächst noch vom Malstil seines Onkels und dessen Haarlemer Altersgenossen beeinflusst, findet Ruisdael schnell zu einem eigenen Stil. Ihn kennzeichnen dramatische Akzente durch kontrastreiche Lichtführung, kraftvolle Bildmotive und die differenzierte Wiedergabe von Naturformen. Genaue Naturbeobachtungen in der Wald- und Dünenlandschaft rund um Haarlem spiegeln sich in den erhaltenen Handzeichnungen, die, vor dem Motiv ausgeführt, zur Grundlage der malerischen Ausführung im Atelier dienten. 1648 trat er in die Malergilde seiner Heimatstadt ein. Mit seinem Haarlemer Freund Nicolaes Berchem (1620–1683)unternahm er um 1650 eine Reise nach Bentheim, dessen Burg in der Folgezeit auf über 30 seiner Landschaften auftaucht. In den 1650er-Jahren und mehr noch 1660er-Jahren zeigt er sich stark beeinflusst von den Wasserfall-Motiven, die Allart van Everdingen (1621–1675) aus Norwegen mitgebracht und in seinen dramatischen, oft hochformatigen Landschaften verarbeitet hatte. Ruisdaels Werk wurde in Kupferstichen reproduziert und verbreitet; einige Blätter hat Ruisdael selbst radiert, die zum Nachruhm des Malers beigetragen haben dürften, dessen Motive und Kompositionen die Landschaftsmalerei bis zum Ende des 19. Jahrhunderts einzigartig beeinflusst haben.