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拍品 3009 - A138 大师画作 - Freitag, 22. September 2006, 03.00 PM

PETER GERTNER

(Nuremberg circa 1495/1500–after 1541) Susanne, electoress of the Pfalz as Salome. Oil on panel. 48 x 37 cm. Provenance:–Collection of Herr E. D., Vienna, attributed to the workshop of Cranach.–Fleischman,n art dealership, Munich.– Georg Schäfer collection, Schweinfurt.–Private collection Tokyo. Literature:–Österreichische Kunsttopographie II, die Denkmale der Stadt Wien (11.-21. Bezirk), prepared by Hans Tietze, Vienna 1908, p. 379, No 2, ill. 473. Löcher, Kurt: Bildnismalerei des späten Mittelalters und der Renaissance in Germany, in: Ausst.-Kat. Alttdeutsche Bilder der Smlg. Georg Schäfer, Schweinfurt, 1985, p. 56, ill.10, 11. Max Friedländer has confirmed that the work is by Peter Gernter (1929).
Susanne, Kurfürstin der Pfalz als Salome.
Öl auf Holz.
48 x 37 cm.

Provenienz:
- Smlg des Herrn E. D., Wien, der Cranach-Werkstatt zugeschrieben.
- Kunsthandlung Fleischmann, München.
- Smlg. Georg Schäfer, Schweinfurt.
- Privatbesitz Tokio.

Literatur:
- Österreichische Kunsttopographie II, die Denkmale der Stadt Wien (11.-21. Bezirk), bearb. von Hans Tietze, Wien 1908, S. 379, Gemälde, Nr. 2, Abb. 473.
- Löcher, Kurt: Bildnismalerei des späten Mittelalters und der Renaissance in Deutschland, in: Ausst.-Kat. Alttdeutsche Bilder der Smlg. Georg Schäfer, Schweinfurt, 1985, S. 56, Abb. 10, 11.
- Löcher, Kurt: Peter Gernter ein Nürnberger Meister als Hofmaler des Pfalzgrafen Ottheinrich in Neuburg an der Donau, in: "Neuburger Kollektaneenblatt", Jahrbuch 141/1993, S. 114/115, Abb. 70

Max Friedländer hat das Gemälde als Werk von Peter Gernter expertisiert (1929). Peter Gertner erhielt 1521 das Bürgerrecht in Nürnberg. Wahrscheinlich ging er in dieser Stadt bei Wolf Traut in die Lehre. In Gertners Gemälden sind die Einflüsse der klaren Linienführung und des starken breiten Kolorits Trauts nachvollziehbar. In Nürnberg malte er im Jahre 1523 das Bildnis eines Mannes, welches sich bis 1974 im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg befand und ein Jahr später das Portrait von Hans Geyer, das im North Carolina Museum of Art in Raleigh hängt. 1527 arbeitete Gertner für Kasimir, Markgraf zu Brandenburg-Kulmbach, Burggraf von Nürnberg. In diesem Anstellungsverhältnis malte er ein Bildnis des Markgrafen zusammen mit dessen Ehefrau Susanna von Bayern (1502 - 1543). Nach dem Tod ihres ersten Ehemannes heiratete Susanne im Jahre 1529 Ottheinrich, den späteren Kurfürsten von der Pfalz (1502 - 1559) und Gertner folgte ihr an den Hof von Neuburg an der Donau. Um 1530 schuf Gertner ein weiteres Portrait von ihr, welches sich heute im Schlossmuseum in Berchtesgaden befindet. Später folgten Portraits von ihrem Ehemann Ottheinrich und von anderen Mitgliedern des Hauses Wittelsbach (die meisten befinden sich im Bayerischen Nationalmuseum in München). Ein von Peter Gertner gemaltes Bildnis des Kurfürsten in Kreide, Tusche und Aquarell wurde unlängst auf einer Auktion in New York für 553'000 USD verkauft. Bei unserem Gemälde handelt es sich um eine Salome, die ursprünglich auf einer Schale in ihren Händen den Kopf des Johannes hielt. Dieses Sujet war damals sehr populär. Hans Baldung hatte schon um 1511/12 eine Salome für einen Holzschnitt gezeichnet, die denselben Typus vertritt und Lukas Cranach folgte mit seiner Salome um 1530. Es war ein Ergebnis der Aufgabenteilung am Neuburger Hof, dass Gernter sonst fast ausschliesslich als Portraitist herangezogen wurde. Darin offenbarte er ein hohes Mass an Schmuckfreude, welche gerade das frühe Bildnis der Pfalzgräfin zeigt. Wie Löcher (op.cit., S. 114) anmerkt ist auch auf dem hier angebotenen Gemälde "der höfische Charakter des Portraits (...) offensichtlich, das Barett ist überreich geschmückt, das Kleid mit den Ärmelpuffen und Schlitzen altertümlich, der Kopf von der pointierten Idealität, die wir von Cranach kennen. Die akribische Wiedergabe des Schmuckes - Halsband, Hobelspankette und Anhänger am Barett - reagiert auf den fürstlichen Kunstkammergeschmack.." Eine Inventarliste der im Neuburger Schloss befindlichen Portraits nennt eine Judith (mit dem Haupt des Holofernes), die ein verkapptes Bildnis darstellt. Es ist durchaus möglich, dass sich der Künstler auch bei unserer Salome der idealisierten Züge einer Prinzessin aus dem Hause Wittelsbach bedient hat.

CHF 180 000 / 220 000 | (€ 185 570 / 226 800)


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