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拍品 3015* - Z31 瑞士艺术 - Freitag, 09. Dezember 2011, 02.30 PM

ALBERT ANKER

(1831 Ins 1910)
Mädchen mit roter Haube. Um 1866.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: Anker.
38,5 x 32 cm

Provenienz: - Hedy Schiess, Basel. - Privatbesitz, Basserdorf, 1962. - Privatbesitz USA, durch Erbschaft. Ausstellung: Ins 1981, Albert Anker, der Maler und seine Welt, 19. September bis 18. Oktober 1981, Nr. 28. Literatur: - Probst , Fritz und Janson, Marguerite: Von Leuten, die Anker malte. In: Der Schweizerische Beobachter, 15. Juli 1957, Nr. 13, S. 873 - 875 (Die Gotte Rita). - Beobachter, 1957, 15. Juli, Titelbild und S. 854f. (Das Kind Rita). - Huggler, Max: Albert Anker. Katalog der Gemälde und Ölstudien. Bern 1962, Nr. 228. - Kuthy, Sandor / Battacharya-Stettler, Therese: Albert Anker. Werkkatalog der Gemälde und Ölstudien. 1995 Bern, S. 198, Nr. 426. - Zelger, Franz: Albert Anker, 32 ausgewählte Bilder zum 150. Geburtstag des Malers. Glattbrugg 1980, S. 10, mit Farbabbildung. Beim dargestellten Mädchen handelt es sich nach Angaben von Fritz Probst (vgl, Probst / Janson 1957, op.cit.) um dessen spätere Patin, die "Gotte Rita", die als junge Frau nach Amerika auswanderte und schliesslich einen Grossgrundbesitzer aus Honolulu heitetete. Auszug aus dem Beobachter vom 30. Juli 1957: "Anker hat eines der ganz grossen Geheimnisse besessen: jedem Geschöpf, sogar jedem Ding, das er malte, jene Würde und Natürlichkeit zu belassen, die ihm von Gottes und Rechts wegen zukommt. Darin wird wahrscheinlich der Grund zu suchen sein, um dessentwillen Anker-Bilder in einem Masse populär sind wie die keines anderen Schweizer Malers. Zweifellos sind seine Modelle und Motive an sich schon eine Freude für uns heutige Menschen: Da blicken uns alte und junge Menschen einer Zeit entgegen, die für uns schon golden im Scheine der Vergangenheit liegt. Da weht uns eine Luft entgegen, die uns wehmütig und lieblich berührt. Unsere Sehnsucht nach Poesie und Beschaulichkeit lässt uns ja immer glauben, "Grossvaterzeiten" seien "goldene Zeiten", und wir freuen uns sehr über ihre äusseren Merkmale wie Trachten, Sprache, Möbel. Darum wird dies hellgesichtige Kind auf unserem Titelbild schon seines Käppchens, schon seines Zipfeltuchs wegen Freunde finden. Die Hochschätzung, die Albert Anker heute überall geniesst, wurzelt tiefer als nur im altväterischen Drum und Dran. Sonst könnte man ja Anker durch einen jener historischen oder historisierenden Genremaler ersetzten. Was aber jenen abgeht, das macht just den Kern von Ankers Werken aus: eine vollkommen lautere, tiefe Menschlichkeit, die kein Kindermodell, keinen Charakterkopf, keine Bauernszene, keine heimelige Stube dazu missbraucht, nur gefällig, nur ansprechend zu sein. An den Kinderbildnissen ist dies vielleicht besonders schön abzulesen: oft sind ja Mädchen und Buben des Inser Malers bei aller zarten Lieblichkeit seltsam erst. Oft scheut sich Anker nicht, das, was in dem Kind naseweis, eigensinnig beschränkt ist, auch zum Ausdruck zu bringen... Seine Kinder sind kleine Menschen, die, lustig oder ernst, immer mehr sind als Püppchen oder Kerlchen. So auch hier: Der Leser findet im Rahmen des neuen Fortsetzungsfeuilletons unter dem Titel "Die Gotte Rita" in grossen Zügen die Lebensgeschichte des Modells. Freilich hat Anker nicht prophetisch in die Zukunft geblickt, als er dies Kind malte. Aber es gelang ihm, in den Gesichtsausdruck, in der Haltung, in die Art, wie das Meiteli mit hochgezogenen Schultern, fest wie zur Schutzwehr in das wollende Schultertuch gewickelt, vor uns sitzt, vieles zu legen, was nun offenbar nur diesem kleinen Leben und Persönchen eignete. Die Herkunft von einer schönen, tapferen Mutter scheint man dem Kindergesicht abzulesen. Aber auch ein stilles Insichzurückziehen vor unglückseligen Szenen, die es miterleben musste. Wunderbar ist es, wie aus vielen dunkeln, überaus fein abgestimmten Tönen, das helle Kinderantlitz hervortritt wie eine zarte Muschel aus dunklem Seegrund."

CHF 500 000 / 700 000 | (€ 515 460 / 721 650)


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