拍品 1518 - A156 银器&瓷器 - Montag, 28. März 2011, 02.00 PM
FOUR RARE ENAMEL PLAQUES OF THE FOUR SEASONS, AUGSBURG, CIRCA 1710.Enamel painting on copper. In gilt metal frames. Verso contra-enameling in blue. H 19.3 cm, 20.4 cm und two 21.8 cm. Some small chipping at the edge and minor color retouching.(4)
Emailmalerei auf Kupfer. Geschwungene leicht konkave Formen in vergoldeten Metallrahmen mit ziselierten Akanthusblattbordüren. Grossfigurige Darstellungen der Vier Jahreszeiten, je verkörpert durch eine weibliche Figur mit jeweiligem Jahreszeiten Attribut und begleitenden Eroten in einer weiten Landschaftsszenerie in Purpur, Blau, Gelb und Grün. Die Rückseite emailliert in blau mit Contreémail. H 19,3 cm, 20,4 cm und zwei 21,8 cm. Teilweise kleinere Ausbrüche am Rand und minimale Farbretuschen.(4)
Provenienz: Privatbesitz, Zürich. Die Zuschreibung von Emailmalereien an bestimmte Meister ist nur in wenigen Fällen bisher gelungen. Die Zahl der Meister, von welchen signierte oder durch Quellen gesicherte Arbeiten überliefert sind, ist klein. Johann Jakob I Priester (1660-1726) hatte relativ viele seiner Werke signiert, so dass seine bezeichneten Werke als Grundlage für weitere Zuschreibungen bilden konnten. Eine weitere, vor allem auch als berühmte Porzellanhausmaler in Augsburg tätige Familie sind die Aufenwerths, deren Werk man vom 17. Jh bis ans Ende des 18. Jh nachweisen kann, bekannt sind ein von Johann Aufenwerth gemarktes Service mit Schlachtenszenen. (U. Weinhold, Emailmalerei, Kat. 38); ausserdem die Familie Seutter, die vor allem auch als Goldarbeiter und Emailleure in Augsburg bekannt waren. Von Johann Conrad I Schnell und von Esaïas Niggus ist jeweils eine signierte Arbeit überliefert (op.cit. Kat.15,152). Die Glas- und Fayencemalerei beeinflusste die deutsche Emailmalerei in grossem Masse, nicht umsonst waren einige bekannte Porzellan- und Fayencemaler auch als Emailmaler tätig, wie einige oben bereits erwähnt. Die Emailmalerei in Nürnberg war hierbei Vorbild. Dort hatte sich schon im 17. Jh ein wichtiges Zentrum der Hausmalerei gebildet; die Analogien zur Emailmalerei in Augsburg sind evident. Die grellen Farben, wie das leuchtende Blau und Orange, sowie Purpur und Grün sind durchaus vergleichbar, ausgehend von einem der ersten Künsltler, Georg Strauch, in Nürnberg tätig in den späten vierziger Jahren des 17.Jh. (op.cit., S.17, Abb. 3,5,6.) In der Farbgebung und im Stil vergleichbare Emailmalerei findet man auf sechs Schalen aus den Sammlungen der Markgräfin Sibylla Augusta von Baden, die dem Umkreis Johann Jakob I Priester zugeschrieben wurden, vgl. H.Siebenmorgen, "Für Baden gerettet",1996, S. 84. Augsburg hatte sich bereits im ausgehenden 17. Jh zu einem Zentrum der Emailmalerei entwickelt. Während man in Frankreich oder Genf diese Technik vorrangig nur für Miniaturmalerei verwendete und dort ausschliesslich für Galanteriewaren, ging man in der Reichsstadt Augsburg, auch unter dem Einfluss der Nürnberger Glas- und Fayencemaler, neue Wege. In der grossflächigen Emaillierung der vielteiligen Service ist die eigentliche Leistung der Augsburger Werkstätten zu sehen. Die Herstellung war dabei äusserst aufwendig: zunächst musste die gesamte Oberfläche des Kupferträgers mit einem weissen Emailgrund überzogen werden. Um Verformungen durch den Brand zu vermeiden, war die Rückseite mit dem sogenannten Contreémail zu versehen. Auf dem weissen Fond konnten sodann mit einem feinen Pinsel die Farben aufgetragen werden, die man aus pulverisierten und mit Lavendelöl angeriebenen Metalloxidpigmenten herstellte. Der auf diese Weise bemalte Gegenstand wanderte schliesslich in den Muffelofen, wobei die unterschiedliche Wärmeempfindlichkeit der einzelnen Farbtöne zumeist mehrere Brennvorgänge bei Temperaturen zwischen 500 und 700 erforderte. Ulrike Weinhold, Emailmalerei an Augsburger Goldschmiedearbeitenvon 1650 bis 1750, 2000.
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