拍品 3061 - Z29 瑞士艺术 - Freitag, 03. Dezember 2010, 02.00 PM
ADOLF DIETRICH
(1877 Berlingen 1957)
Meine Raupen. 1931.
Öl auf Karton.
Unten links signiert und datiert: Ad. Dietrich. 1931.
71 x 45 cm.
Provenienz: Schweizer Privatbesitz. Ausstellungen: - Galerie Bettie Thommen, Basel, 15. Februar - 12. März 1931. - Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 24. April - 21. Mai 1933, Nr. 5. - Salle Royale, Les maîtres populaires de la réalité, Paris 1937, Nr. 174. - Kunsthaus Zürich, Les maîtres populaires de la réalité, bis 8. September 1937, Nr. 161. - Kunsthaus Zürich, Adolf Dietrich 1877 - 1957. Werke der Jahre 1900 - 1956 aus Schweizer Privatbesitz, 7. Oktober - 16. November 1957, Nr. 79. Literatur: Vögele, Christoph: Adolf Dietrich, Oeuvrekatalog der Ölbilder und Gemälde, Zürich 1994, S. 223, Nr. 31.23. Die hier gezeigte Komposition scheint einzigartig im Oeuvre Adolf Dietrichs zu sein und sticht durch ihre kontrastreiche Farbigkeit heraus. Vor einem schwarzen Hintergrund stehen zwei Blumenvasen auf einer mit einem roten Tuch überdeckten Tisch mit frisch geschnittenen Ligusterzweigen. In ihnen winden sich unzählige grüne Raupen, die teilweise Blätter verzehren. Ihr zartes Grün wirkt wie eine Abstufung des Farbtons der Pflanzenzweige und kontrastiert zugleich mit dem intensiven Rot der Tischdecke. Auf dem Tisch sind weitere Pflanzen verteilt sowie sechs unterschiedliche Raupen, mehrheitlich gelb in der Farbe. Dietrich gruppiert in diesem Gemälde Symbole, die Vitalität und Lebenskraft verkörpern. Insbesondere die frischen grünen Zweige und die Raupen stehen in der klassischen Ikonographie für Wiederbelebung und neuentwickelte Energie. Die Künstlichkeit des Stillebenarrangements kontrastiert dabei mit der Natürlichkeit der darin enthaltenen Pflanzen und Lebewesen. Besonders auffallend ist der dekorative Charakter der Verteilung der Raupen auf den Zweigen. Tatsächlich spielen Tiere als Verzierung eine zentrale Rolle in Dietrichs Werk. Nicht selten kam es vor, dass der Künstler ein verkauftes Gemälde zurückholte, um es mit einem zusätzlichen Tier auszuschmücken (vgl. Christof Vögele: Adolf Dietrich 1877-1957. Die Gemälde, SIK Oeuvrekataloge Schweizer Künstler 14, Weinfelden: Wolfau 1994, S. 64). In dem hier angebotenen Gemälde scheint der künstlich-ornamentale Charakter der Raupen sogar das zentrale Thema zu sein. Tatsächlich ist Dietrich dafür bekannt, die dekorativ-abstrakte Wirkung im Gegenständlichen zu entdeckten und malerisch umzusetzen (vgl. ebd., S. 64). Dieses Gemälde ist dabei ein frühes Beispiel aus einer Reihe von Darstellungen zur Raupenthematik, so zum Beispiel das "Stilleben mit Liguster- und Wolfsmilchschwärmer und Raupen" von 1930 (Öl auf Karton, 47,3 x 45 cm, Kunstmuseum Bern, vgl. ebd., S. 218, Kat. 30.22) oder das "Raupenbild" von 1943 (Öl auf Karton, 69 x 55 cm, Privatbesitz, vgl. ebd., S. 297, Kat. 43.06).
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