拍品 3003 - A150 大师画作 - Freitag, 18. September 2009, 02.30 PM
Attributed to MARCELLUS COFFERMANS
(before 1530–after 1578 Antwerp) Crucifixion scene–central section of a triptych. Oil on panel. 30.7 x 23.6 cm.
Kreuzigungsszene - Mittelteil eines Triptychons.
Öl auf Holz.
30,7 x 23,6 cm.
Diese Kreuzigungsszene bildete einst zweifelsohne das zentrale Mittelteil eines Triptychon, welches der Privatenandacht gedient haben muss. Es kann der bei Marc Rudolf de Vrij in seiner Monographie (Marcellus Coffemans, Amsterdam 2003, S. 112/4) aufgeführten kleinen Gruppe von Triptychen und individuellen Kreuzigungsszenen zugeschrieben werden, die stilistisch und kompositorisch mit Marcellus Coffermans signierter Kreuzigungsdarstellung (Öl auf Holz, 42 x 32,3 cm), heute im Museo di San Carlos, Mexico City, in Verbindung stehen (siehe M.R. Vrij, ebd., S. 112/3, Nr. 23). Zu dieser Gruppe gehört auch das Triptychen in der Sammlung des Marquesa Camporreal, Madrid (ebd., Nr. 23A), die Kreuzigung in der Akademia, Wien (ebd. Nr. 23B) und die Kreuzigung, die als Teil der Brockdorff Ratzan Sammlung bei Frederik Muller am 11. Juni 1929, Lot 20 versteigert wurde (ebd. Nr. 23 E). Marc Rudolf de Vrij (ebd., S. 113) weißt daraufhin, dass die Komposition Coffermans grösstenteils auf Rogier van der Weydens Kreuzigung, heute im Kunsthistorisches Museum, Wien basiert (siehe Friedelander, M.J.: Early Netherlandish Painting, 1978, Bd. II, Nr. 11, Abb. 19). Dabei wiederholte er direkt die Gruppe der Maria und Johannes unten links am Kreuz. Die hier angebotene Kreuzigung nimmt in der Gruppe der Variationen einen eigenen Platz ein durch das Hinzufügen von zahlreichen Figuren. Wie in dem Gemälde, früher in der Brockdorff Ratzan Sammlung, wird der gekreuzigte Christus von den zwei Verbrechern flankiert. Charakteristisch ist der Hintergrund, der durch eine Berglandschaft mit Häusern bestimmt wird. Über Marcellus Coffermans als Antwerpener Maler von Altären ist leider wenig bekannt. Lange Zeit vernachlässigt, widmeten sich E. Bermejo und M. Diaz Padron in den Jahren 1984/5 als erste Kunsthistoriker diesem Künstler und verhalfen ihm aus dem Schatten. Seither gilt Coffermans als ein durchaus vielseitiger Maler, der vorwiegend für den Export nach Südeuropa gemalt haben muss. Anzunehmen ist, dass er eine produktive Werkstatt betrieben haben muss.
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