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拍品 3050 - A146 大师画作 - Freitag, 19. September 2008, 02.30 PM

CAREL DE MOOR

(Leiden 1656–1738 Warmond) Diana sleeping after the hunt. 1698. Oil on canvas. Signed and dated lower left: C De Moor Ft 1698. 158 x 145.8 cm. Provenance: –Private collection, Lucerne, 1958. –Private collection, Zurich.
Schlafende Diana nach der Jagd. 1698.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert: C De Moor Ft 1698.
158 x 145,8 cm.

Provenienz: - Privatsammlung, Luzern, 1958. - Privatsammlung, Zürich. Das hier angebotene, bisher unveröffentlichte Gemälde ist ein seltenes und qualitativ hochwertiges Beispiel der klassizistisch geprägten Historiemalerei, wie sie um 1700 in Holland beliebt war. Das Gemälde zeigt Diana, die Göttin der Jagd, schlafend im Wald. Ein toter Hirsch sowie ihr Pfeilköcher und das Jagdhorn liegen neben ihr. Offensichtlich ruht sich die Göttin nach der Jagd, welche rechts im Hintergrund zu sehen ist, aus. Dabei wird Diana von der Liebe heimgesucht: Amor schwebt über ihr und ist in diesem Moment damit beschäftigt, einen Pfeil abzuschiessen. Damit spielt der Künstler auf die Geschichte von Diana und Endymion an, in den sich die kühlste und keuscheste aller Göttinnen bei dessen Anblick verliebt. Thema und Format des Gemäldes lassen eine Bestimmung als Dekorationsstück für ein Jagdschloss vermuten. Seit Fontaineblau, wo das Thema in Anlehnung an Diana de Poitiers zum ersten Mal gross eingeführt wurde, waren Diana und ihre Geschichten besonders beliebt als Dekorationen adeliger Jagdschlösser. Auch Stadthalter Frederik Hendrik und Amalia hatten das Thema für die Ausstattung ihres Jagdschlosses Honselaarsdijk in der Nähe von Den Haag gewählt, als sie um 1637/8 bei Rubens und Frans Snijders ein Kaminstück bestellten, das sich heute in der Bildergalerie Potsdam Sanssouci befindet (vgl. P.C. Sutton, The Age of Rubens, 1993/4, Nr. 14, mit Abb.). Carel de Moor schliesst sich in dem hier angebotenen Gemälde offensichtlich dieser internationalen Diana-Kultur an. Dabei hat er gemäss des Geschmacks der Zeit ein durchaus klassizistisches Gemälde geschaffen, worin die von Gerard de Lairesse geprägten Bedürfnissen "Grâce, Beauté, Plaisir" ihre genau Anwendung finden. Nur ein anderes Gemälde von Carel de Moor in der gleichen klassizistischen Ausprägung und auf einem ähnlich grossen Format ist bisher bekannt. Dabei handelt es sich um das Bild "Leda und der Schwan", Öl auf Leinwand, 121,5 x 151,5 cm, das zuletzt bei Sotheby's in London am 8. April 1952 unter Lot 52 angeboten wurde (vgl. Fotoarchiv, RKD). Mit Ausnahme dieser beiden Gemälde ist de Moor heute eher als Maler von Portraits und Genre-Darstellungen bekannt. Vor allem im Bereich der Portraitmalerei erfreute sich de Moor grösster Nachfrage. Bis vor kurzem wurde diese Art von eleganter und von internationalen Entwicklungen geprägter Historiemalerei als "rein dekadent" und "unholländisch" verurteilt. Die Holländische Malerei, so hiess es, hätte sich hier von ihrem richtigen Weg - das heisst von der visuell wahrnehmbaren Wirklichkeit - abgekehrt und sich statt dessen in geschmacklosen Äusserungen verloren. Die 2007 in Köln, Dordrecht und Kassel organisierte Ausstellung "Vom Adel der Malerei" hat mit Erfolg diese Meinung zu ändern versucht, in dem sie nicht nur die besten Beispiele dieser Kunstrichtung von Künstlern wie Adriaen van der Werff, Eglon van der Neer, Godfried Schalcken, Jan Weenix und Gerard de Lairesse zeigte, sondern vor allem auch darauf hinwies, dass sich der holländische Geschmack nach 1660 wesentlich in eine internationale Richtung entwickelte. Damit suchte man nicht zuletzt nach neuen Wegen, den Status der holländischen Malerei durch ihre internationale Akzeptanz zu bestätigen.

CHF 60 000 / 80 000 | (€ 61 860 / 82 470)


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