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拍品 3406 - Z38 战后和当代 - Samstag, 27. Juni 2015, 02.00 PM

WILFRID MOSER

(1914 Zurich 1997)
Métro violet. 1963.
Öl und Collage auf grober Leinwand.
Unten rechts signiert: MOSER. Verso mit der Archivnummer bezeichnet: 601B.
130 x 162 cm.

Wir danken der Stiftung Wilfrid Moser für ihre wissenschaftliche Unterstützung. Provenienz: Schweizer Privatsammlung. Ausstellung: - Zürich 1939, Wilfrid Moser. Kunsthaus Zürich, 3. September - 31. Oktober, Nr. 117 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett). - Bern 2009, Wilfrid Moser Wegzeichen - Eine Retrospektive. Kunstmuseum Bern, 6. März - 14. Juni, Nr. 98 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett). - Locarno 2009, Wilfrid Moser. Pinacoteca Casa Rusca, 19. Juli - 1. November (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett). Literatur: Frehner, Matthias/Grütter, Tina (Hrsg.): Wilfrid Moser. Wegzeichen. Werke 1934-1997, Bern 2009, Nr. 98 (mit Abb.). Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg lässt sich Wilfrid Moser, in Zürich geboren und aufgewachsen, in der Kunstmetropole Paris nieder. Dort zählt er zu den führenden Künstlern der Nachkriegszeit und Avantgarde. Die Eindrücke der Grossstadt werden in seinen expressiven, sogenannten "wilden" Bildern der Sechzigerjahre verarbeitet. Er malt das Naheliegende, den Alltag, für ihn das einzig Authentische. Zu den Grundmotiven gehören grosse Menschenmengen, Metzgereien, offene Häuser und vor allem die Métro, die er immer wieder aufgreift. Verglichen mit seinen frühen Métro Bildern aus den Vierzigerjahren wirken die Werke aus der zweiten Phase offener, sie betonen die Fläche und die Motive sind nicht mehr aus den unterirdischen, dunkeln Tunneln. Vielmehr sind die späteren Werke, zu denen das hier angebotene Werk zählt, voller Farbe und Bewegung. Moser erlebt die Stadt Paris sehr intensiv, lässt sich von den Massen treiben, spürt die Schuld und Angst der Menschen in der Métro und bringt diese auf die Leinwand. Oft nimmt er die Stadt aus einem hohen Tempo wahr, aus einem fahrenden Auto oder Zug, sieht Fragmente, Bruchstücke, Fetzen aus der rasenden Distanz. Auch auf der Leinwand finden sich Reklamefetzen, Collage und zerrissene Wörter wieder. Sein Malstil ist expressiv, schnell und dynamisch und besticht durch seine abstrakte Pinsel- und Spachteltechnik. Die Werke dieser Zeit sind geprägt von einer impulsiven Expressivität, die er mit seiner mythologischen Auffassung der Welt vereint. "Métro violet" ist ein wunderbares Beispiel dieser zweiten Métro-Phase, mit Collage und Wort-Fragmenten, sowie einem Ausbruch der Farbe und Gestik. Man erkennt noch die Grundkomposition der Métro, doch als sähe man das Bild aus der Beschleunigung, aus einem Tempo der Bewegung, impulsiv, farbig und pulsierend. Diese Unruhe und Dynamik der Grossstadt ist förmlich spürbar in den Werken dieser Zeit. Einige Jahre nach unserem Werk, bricht Moser ganz aus der Bildfläche aus und wendet sich seinen dreidimensionalen Bildern, den farbigen Plastiken, zu.

CHF 15 000 / 25 000 | (€ 15 460 / 25 770)


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