拍品 3054 - A162 大师画作 - Freitag, 21. September 2012, 03.00 PM
FRANS FRANCKEN the Younger and studio
(1581 Antwerp 1642) The triumphal procession of Neptune and Amphitrite. Oil on panel. 38 x 56.5 cm. Expertise: Dr. Ursula Härting, 25.6.2012 Provenance:–Swiss private collection since circa 1920.–Via inheritance to the current owner, Swiss private collection.
Der Triumphzug von Neptun und Amphitrite.
Öl auf Holz.
38 x 56,5 cm.
Gutachten: Dr. Ursula Härting, 25.6.2012 Provenienz: - Schweizer Privatsammlung seit circa 1920. - Durch Erbfolge an heutige Besitzer, Schweizer Privatbesitz. Diese Darstellung des Triumphzuges von Neptun und Amphitrite tauchte kürzlich in einer Schweizer Privatsammlung auf und gilt als eine Bereicherung für das Oeuvre des flämischen Kleinfigurenmalers Frans Francken d. J. Nach Prüfung des Originals bestätigt Dr. Ursula Härting, der das Bild bislang unbekannt war, die Eigenhändigkeit, wofür wir ihr danken. Bei der entfernt liegenden Staffage und Landschaftsgestaltung im Hintergrund vermutet sie die Beteiligung eines Werkstattmitarbeiters. Thematisiert wird ein grosses Seegelage zum Anlass der Hochzeit von Neptun, dem Herrscher des Meeres, und Amphitrite, eine der 50 Töchter des Meergottes Nereus. Dabei handelt es sich um eine von Francken eigens entwickelte Umsetzung der Thematik aus der klassischen Mythologie, die in dieser vielfigurigen und detailreichen Umsetzung aus der Literatur nicht überliefert ist. Der Hochzeitszug der beiden mythologischen Gestalten zählt dabei zu den beliebtesten Kompositionen in der Werkstatt Frans Franckens d. J. (siehe hierzu auch Härting, Ursula: Frans Francken d. J. - Die Gemälde, Freren 1989, Kat. Nr. 276-298, zum Thema siehe dort S. 99- 113). Härting vermutet, dass der Grund für die Beliebtheit des Themas darin liegt, dass man in Antwerpen Neptun und Amphitrite mit den Stadtgöttern Schelde und Antwerpia gleichsetzte. Man knüpft an ihren triumphalen Zug auf dem Wasser die Erwartung, dass Wohlstand und Frieden auch in die Stadt Antwerpen an der Schelde einzögen. Nicht zu unterschätzen ist gleichzeitig der delikate Reiz der vielzählig erotisch erscheinenden Frauenakte. Besonders bemerkenswert tritt bei diesem Triumphzug die künstlerische Perfektion in den vorderen Figuren zum Vorschein, so der links aussen in eine Meeresschnecke blasende Triton; die in der übergrossen Muschel sitzende grazile Nereide, die ein älterer Flussgott mit einem Lorbeerkranz krönen will; das minuziöse Muschelstilleben von rechts; auch den kleinen "Putto" auf seinem Flussreittier und die beiden "Delphine" vor dem Triumphwagen. Die monochrome Farbigkeit dieser äusserst attraktiven Komposition lässt Ursula Härting von einer Entstehung in den 1630er Jahren ausgehen.
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