拍品 3074* - A160 大师画作 - Freitag, 30. März 2012, 03.00 PM
ANTONIO CANOVA
(Possagno 1757–1822 Venice) Allegory of the arts: sculpture, painting and architecture. Oil on canvas. 74.5 x 61 cm. Provenance: European Private Collection. Literature: Mellini, Gian Lorenzo: Canova. Saggi di filologia e di emeneutica, Milano 1999, p. 87, ill. p. 29.
Allegorie der Künste: Skulptur, Malerei und Architektur.
Öl auf Leinwand.
74,5 x 61 cm.
Provenienz: Europäische Privatsammlung. Literatur: Mellini, Gian Lorenzo: Canova. Saggi di filologia e di emeneutica, Milano 1999, S. 87, Abb. S. 29. Antonio Canova ist vorwiegend für sein bildhauerisches Werk bekannt, allerdings war er auch als Maler tätig und verschiedene Ölgemälde auf Leinwand und kleinere Formate in Tempera sowie Zeichnungen in Grisailletechnik auf Leinwand sind bekannt. Seine Motive reichen dabei von Portraits über mythologische und religiöse Themen bis zu dekorativen Arbeiten. Unter anderem schuf er die Malereien in der Kapelle der Villa Rezzonico in Bassano und eine "Beweinung Christi" im Tempel in Possagno (siehe Mellini, Gian Lorenzo: Canova. Saggi di filologia e di emeneutica, Milano 1999, S. 71). Gian Lorenzo Mellini unterscheidet dabei zwischen zwei unterschiedlichen Malereitypen im Oeuvre von Canova: zum einen die Temperaskizzen für Possagno sowie die Temperaarbeiten, die in seinem Haus gefunden wurden. Zum anderen die Werke in Öl wie die Bozzetti und Gemälde der Villa Rezzonico sowie die beiden Ölgemälde aus italienischem Privatbesitz "Kampaspe und Alexander der Grosse" (Öl auf Leinwand, 71 x 62 cm) und "Venus von Urbino" (Öl auf Malkarton, 24,5 x 34,5 cm). Zu letzterer Gruppe zählt auch das hier angebotene Gemälde "Allegorie der Künste" (siehe Mellini, ebd., S. 84). Bei diesem ist besonders in Hinblick auf Canovas Tätigkeit als Bildhauer und Maler interessant, dass er die Personifikation der Malerei in die Mitte platziert und sie sich bei der Skulptur schwesterlich auf ihre Schulter stützt, während diese den linken Arm um sie legt. Eine starke Sehnsucht nach der Antike wird bei dieser Darstellung deutlich, insbesondere in der Gruppierung der Figuren, die an die drei Grazien aus der Antike, mit Venus in der Mitte sowie Eros, der ihr die ersten Lorbeeren überreicht, erinnern. Dies nimmt gewissermassen die rustikale Mode mythologischer Szenen "en plein air", die Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzt, vorweg und führt Mellini dazu, das Werk nach 1815 ins Spätwerk des Künstlers zu datieren. Die Figuren haben dabei eine ähnlich monumentale Statur wie manche Plastiken des Künstlers aus der gleichen Zeit, so beispielsweise seine "Allegorie des Friedens" (1810-15, heute in Kiev im Museum für Östliche und Westliche Kunst). Zudem ist unsere "Allegorie der Künste" von einer Gelassenheit und Heiterkeit geprägt, die von der Stimmung nach dem napoleonischen Frieden 1815 geprägt ist.
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