拍品 3270* - A148 19世纪的绘画作品 - Freitag, 27. März 2009, 05.00 PM
CARL TROST
(Eckernförde 1810–1884 Munich)
Duke Ernst von Sachsen-Coburg-Gotha hunting elephants. Oil on canvas. Signed lower left: C. Trost. 119 x 103 cm.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: C. Trost.
119 x 103 cm.
Carl Trost, Maler und Radierer, wurde im schleswig-holsteinischen Eckernförde geboren und begann 20jährig seine Ausbildung an der Akademie in München bei Peter von Hess. Seit 1834 studierte er in Düsseldorf und ist 1838 in Frankfurt tätig. Dort steht er im Umkreis der Nazarener und des Malers Philipp Veit. Daraus resultierten seine zwei Beiträge in der Ausmalung des Kaisersaales im Frankfurter Römer (Ludwig der Deutsche und Karl der Dicke). 1856 wird Trost von Herzog Ernst II. der Titel eines Hofmalers verliehen. 1858 ist ein Porträt des Herzogs Ernst datiert und auf der Berliner Akademieausstellung vertreten. Der Regent Ernst übernahm den Herzogstitel 1844 nach dem Tod seines Vaters und seinem Studium in Bonn. Er war ein weitgereister Mann, sowohl in jungen Jahren als auch später reiste er u.a. nach Spanien, Portugal und Afrika. Verheiratet war er seit 1842 mit Prinzessin Alexandrine Luise von Baden. 1862 machte er mit zahlreichem Gefolge und einigen Wissenschaftlern eine Forschungsreise nach Ägypten, deren Ergebnisse in einem umfangreichen Buch veröffentlicht wurden. Das von Trost geschaffene Gemälde hält ein Reiseerlebnis des Herzogs Ernst II. von Sachsen-Coburg-Cotha fest. Das relativ großformatige Genrebild mit der Darstellung einer Elefantenjagd zeigt eine Felsenlandschaft mit weißen (schneebedeckten) Bergen im Hintergrund. Auf einem Felsplateau steht der riesige, dunkle Elefant in seiner vollen Größe. Sein Maul ist weit aufgerissen und der Rüssel erhoben. Der Maler hat den Moment festgehalten, als das Tier vom Schuß getroffen wird. Der Schütze steht auf einem Felsen darunter, seine Flinte raucht noch vom Abschuß der Kugel. Am rechten unteren Bildrand sind zwei weitere Männer, mit Büchsen bewaffnet, im Begriff den Felsen zu erklimmen, um den Schützen zu unterstützen. Einen Hinweis auf das Geschehen auf dem afrikanischen Kontinent ist ein ebenfalls bewaffneter Eingeborener, der als Rückenfigur im Vordergrund wiedergegeben ist. Die drei Jäger tragen ein einheitliches Jagdkostüm: feste Lederschuhe, Stulpen, Hemd, farbige Schärpe und Tropenhelm, der wiederum mit einem weißen Tuch geschmückt ist. Auffallend ist auch die ähnliche Haar- und Barttracht der drei Männer. Von Herzog Ernst II. wissen wir, daß er mit einem seiner Brüder nach Afrika gereist ist. Neben der naturalistischen Wiedergabe der Felsenformationen, der einheimischen Kakteen bzw. Algarven mit ihren farbigen Blüten stand für Trost die Charakterisierung des monumentalen Tieres im Vordergrund, die eindrucksvoll gelungen ist. Der Mut und das Privileg der adligen Jagdgesellschaft, sich dem wilden Elefanten so zu nähern und das sportliche sowie waidmännische Verhalten des jagdbegeisterten Regenten sollte hier positiv herausgestellt werden. Als Anregung für Trost müssen die zeichnerischen Dokumentationen von Robert Kretschmer (Schweidnitz/Schlesien 1818-1872 Leipzig) gedient haben.
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